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Ostermontag 2023

Impuls zum
Ostermontag
Unerkannt erkannt!


Bibelvers

Und sie sprachen zueinander:
Brannte nicht unser Herz in uns,
als er mit uns redete auf dem Weg,
und als er uns die Schriften öffnete?
(Lukas 24,32) SCH2000


Die Jünger von Emmaus
Lukas 24, 13-35


Der Ostermontag schließt sich nicht nur zeitlich an den Ostersonntag an. Die frohe Botschaft ist noch nicht Geschichte. Die Erlösung aller Seelen, Gottes machtvolles und liebendes Werk noch nicht vollendet. Es führt sich fort. Und das spiegelt sich in allen Evangelien wider.

Vor allem aber im Lukasevangelium hören wir nicht nur Seinen Auftrag an uns, wir erleben auch erneut Sein Wirken in den Menschen. Wir erfahren, dass es auch nach der Auferstehung noch weitergeht. Die Auferstehung ist nicht das Ende; nein, sie ist der Anfang, der NEUE Anfang.

Lesen wir zunächst die Verse 13-35 aus dem 24. Kapitel. (Lukasevangelium, Kapitel 24, 13-35)

Heute, am Ostermontag lesen wir im Lukasevangelium in den Versen 13,-35, dass zwei Jünger gerade von Jerusalem nach Emmaus unterwegs waren. Sie unterhalten sich vermutlich gerade über all die Begebenheiten, die in den letzten Tagen geschehen sind. Vielleicht auch fragend, wie es jetzt wohl weitergehen soll.

Viele von uns werden sich wohl sehr gut vorstellen können, wie es in Menschen aussieht, die ihre Bezugsperson, einen lieben Menschen oder einen nahen Angehörigen, verloren haben.

Jesus war nicht nur einer von ihnen, Er war nicht nur, wie die einfachen Menschen aus dem Volk, Er war nicht nur ein Bruder, Jesus war ihr Messias, ihr Retter, ihr Lehrer, Er war von Gott gegeben. Wie dunkel und tief muss dieses Loch gewesen sein, in das sie nun gefallen sind?

Trauer und Verzweiflung, Ratlosigkeit und Angst, Mutlosigkeit und Zweifel. Aus einem standhaften Felsen, wird schnell ein wankender Grashalm - aus einem Petrus, wird ein Thomas.

Auf ihrem Weg nach Emmaus begegnen diese zwei Jünger nun einem Mann. Alleine unterwegs zu sein, zu Fuß und das in der damaligen Zeit, stell ich mir nicht gerade ungefährlich vor. Außerdem können Fußmärsche ziemlich anstrengend und einsam sein, da schließt man sich gerne netter Gesellschaft an.

Aber ein wildfremder Mann, alleine unterwegs? Nicht unbedingt vertrauenserweckend.
Einen Wildfremden einfach so in seiner Mitte aufzunehmen, das könnte gefährlich werden.

Im Lukasevangelium steht zwar "Ihre Augen aber wurden gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten." (Lukas 24,16), dennoch glaube ich, dass sie Ihn erkannten, sie spürten Ihn. Und deswegen nehmen sie Ihn auch auf und mit. Sie gehen zusammen und unterhalten sich angeregt über all die Geschehnisse der letzten Tage. Sie sind offen und erzählen Jesus frei heraus, was ihnen so alles auf dem Herzen liegt.

Würdest du so offen mit einem Menschen reden, der dir völlig fremd und vielleicht auch suspekt ist?
Muss da nicht tief in ihnen schon etwas Spürbares gewesen sein?

Ich glaube, sie spürten diese Vertrautheit in Seiner Gegenwart, auch wenn diese beiden Männer diese noch nicht einordnen konnten. Auch wir können diese Besonderheit in einem Menschen spüren, auch wir können Jesus erkennen, auch wenn wir Ihn nicht erkennen.

Und so gilt dieses Wort nur allzuoft auch uns
"Unsere Augen aber werden gehalten, sodass wir Ihn nicht erkennen."


Ja, auch unsere Augen sind oftmals blind für das Offensichtliche. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dieser letzte Funke Zweifel, weil wir es nicht live erlebt haben, weil wir nicht dabei waren, weil wir nicht in die Wunden gefasst haben.

Wir wissen genau, dass die Tür zu Gottes Reich geöffnet ist, und dennoch hängen wir ein geistiges Schild davor. "Geschlossen"

Warum?

Weil wir uns nicht trauen hindurchzugehen? Weil wir uns nicht in eine lange Schlange stellen können und einfach den Menschen um uns herum folgen? Weil wir Angst haben alleine zu sein? Weil wir Angst haben, ausgelacht zu werden, verspottet oder gar beleidigt?

Warum trauen wir uns nicht, die Türklinke in die Hand zu nehmen und herunterzudrücken?
Weil wir sonst ein offenes Statement wider der Menschenmenge setzen? Weil wir uns zum Gespött machen könnten, wenn die Tür doch verschossen sein sollte?

"Vertraut ihr mir so wenig?" fragte Jesus einst Seine Jünger ... und heute auch uns.

Und wenn noch so viele "Geschlossen"-Schilder an dieser Tür hängen.

SIE IST OFFEN.

Und Jesus steht davor und lässt dich - ja genau DICH - in diesem Moment hindurch!

Erneut, auch nach all den Jahren des Wirkens, nach den Tagen und Stunden des Leidens und nach der erlösenden Auferstehung, öffnet Jesus zwei Männern, zwei von Blindheit, von Angst erfüllter, von Trauer angereicherter und von Zweifeln getränkter Blindheit, die Augen.

Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß,
nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen.
Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn.
(Lukas 24,30-31a)

Er dankt Gott, Er bricht (erneut) das Brot, Seinen Leib, und heilt sie.

Das Erlösungswerk Gottes hat nicht im leeren Grab oder mit der Auferstehung sein Ende gefunden, sondern Seinen NEUEN Anfang.

Auch Jahrtausende nach Seiner Auferstehung, reißt Jesus die "Geschlossen"-Schilder von unseren geistigen Augen hinfort. Auch Jahrtausende nach Seiner Auferstehung, hält Er diese Tür zum Herzen Gottes geöffnet. Auch Jahrtausende nach Seiner Auferstehung, ist Er leibhaftig an unserer Seite und geht mit uns Gottes Weg.

Die Jünger spürten Ihn vom ersten Moment an, aber sie zweifelten noch. 


"Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Weg,
und als er uns die Schriften öffnete?"
(Lukas 24,32)


Zweifelst du auch? Oder spürst du Ihn?
Spürst du Seine Gegenwart, Sein Wort, Sein Leben, tief in dir und um dich herum?

Jesus lebt!
Er ist da. Er war schon da, bevor all das um uns herum geschaffen wurde. Er ist in all dem um uns herum.
Er ist die Schöpfung, Er ist das Wort, Er ist die Wahrheit und nur Er ist der Weg. Der einzig wahre Weg. Der Weg in Gottes Herrlichkeit, der Weg ins Leben. ER ist das Leben!


Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren und unseren
Glauben und unser Vertrauen stärken in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)

 

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