Impuls zum
Buß- und Bettag
Gerechtigkeit erhöht ein Volk;
aber die Sünde ist der Leute Verderben.
(Sprüche 14,34)
Der Name ist Programm.
Der Buß- und Bettag folgt auf den vorletzten Sonntag im Kirchenjahr, welcher bereits vom Weltgericht, vom Richterstuhl Christi, gesprochen hat und er soll uns daran erinnern, dass auch wir stets mit einem ehrlichen Blick unser Leben betrachten sollten.
In den letzten Tagen und Wochen des Kirchenjahres lüften wir noch einmal den Schleier der scheinbar so heilen Welt und vielleicht auch unserer ach so „heiligen“ Christenwelt. Wir werden aufgefordert, nicht immer nur mit einem prüfenden Blick auf unsere Mitmenschen zu schauen und mit dem Finger auf ihre Fehler und Sünden hinzuweisen, sondern selber einmal tief in unser Innerstes zu blicken. Es geht nicht nur um die Welt im Allgemeinen, es geht nicht um die Menschen um uns herum, unsere Arbeitskollegen, unsere Nachbarn oder unseren Partner. In diesen letzten Tagen geht es im Besonderen und im Speziellen, um uns und unsere ganz persönliche Art zu leben. Es geht darum, unser eigenes Leben zu reflektieren. Es sind mahnende, wachrüttelnde, aber auch ermutigende und aufbauende Tage, mit denen wir das Kirchenjahr ausklingen lassen, mit denen wir das Jahr und vielleicht auch ein Stück weit unser eigenes altes und nur allzu weltliches und sündhaftes Leben hinter uns lassen. Neues Jahr, neues Kirchenjahr, Neubeginn. Alles auf Anfang. Noch ist es nicht zu spät.
Am vergangenen Sonntag, und damit dem vorletzten Sonntag des Kirchenjahres, hat uns Paulus bereits sehr mahnenden Worte um die Ohren gehauen:
Denn wir müssen alle offenbar werden
vor dem Richterstuhl Christi.
(2. Korinther 5,10a)
Und weiter heißt es:
auf dass ein jeglicher empfange,
nach dem er gehandelt hat bei Leibesleben,
es sei gut oder böse.
(2. Korinther 5,10b)
Macht ein bisschen Angst, oder?
Wie war ich? Wie war mein Leben? Habe ich gerecht oder ungerecht gehandelt? War ich freundlich und hilfsbereit oder habe ich vielleicht doch ein wenig zu oft gelogen und betrogen? Bin ich zu schnell zornig oder böse geworden? War ich nachtragend oder vergebend?
Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein.
Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.
(Johannes 12,26)
Reflektieren wir unser Leben in Christus.
Folgen wir IHM, so wie ER es uns gelehrt hat?
Wird Gott uns gnädig sein?
Die Aussicht auf das Gericht Gottes, welches uns in diesen Tagen und Wochen so stark vor Augen geführt wird, kann einen ganz schön nachdenklich stimmen. Die ganze Leichtigkeit des vergangenen Jahres verfliegt mit der Aussicht einmal vor Gott zu treten und Rechenschaft für sein Leben abzulegen.
Klar kannst Du jetzt sagen: „Und was ist das mit dem Kreuz? Hat Jesus nicht bereits alle meine Sünden vergeben? Da brauch ich mir doch gar keine Gedanken mehr machen.“ Jein, mit einer stärkeren Betonung auf das NEIN.
Auch wenn viele Theologen und Geistliche die Rechtsprechung Gottes ein wenig versuchen abzumildern, in dem sie meinen, Jesus hat uns ja von all unseren Sünden und von unserer Schuld befreit, wir bestehen als Christen so oder so dieses letzte Gericht, finde ich, dass wir Gottes Worte schon auch immer als einen Fingerzeig sehen sollten. Nicht umsonst wird uns immer wieder gezeigt und gelehrt, was es heißt Jesus nachzufolgen.
Im zweiten Teil des Verses sagt Paulus:
auf dass ein jeglicher empfange, nach dem er
gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut oder böse.
(2. Korinther 5,10b)
Paulus selber spricht aus einem auf Gott zugewandten Herzen heraus. Er säuselt den Menschen nicht nur vor, dass sie als Christen auf jeden Fall das "Weltgericht" bestehen werden. Es kommt auch für uns Gläubige darauf an, wie wir unser Leben IN Christus führen.
"auf dass ein jeglicher empfange, nach dem er gehandelt hat“
Ja, Gott hat uns, durch den neuen Bund, durch das Sühneopfer von Jesus Christus, von all unserer Sünde und Schuld befreit, aber das heißt noch lange nicht, dass wir automatisch rein und untadelig sind, dass wir unser neues Leben in Christus führen können, wie es uns gefällt. Und es heißt auch nicht, dass wir nach unserer „Wiedergeburt im Heiligen Geist“ sündigen können, was das Zeug hält, weil wir ja sowieso vor Gott freigesprochen sind.
Wenn es so einfach gewesen wäre, dann hätte Gott sich das ganze Leben und Wirken von Jesus sparen können. Dann hätte es gereicht, wenn in den Evangelien gestanden hätte, dass Jesus, Gottes Sohn, als Bevollmächtigter für die Schuld der ganzen Welt ans Kreuz gegangen ist und fertig. Wir sind alle freigesprochen. Punkt. Aus. Ende. Alle sind glücklich.
Und doch nimmt dieses so unendlich bedeutungsvolle Erlösungswerk am Kreuz, selber nur einen winzig kleinen Part in den Evangelien ein. Viel mehr Raum und Zeit, wird doch dem Leben und Wirken Jesu auf Erden und auch danach, das Wirken des Heiligen Geistes, das Leben in Christus Bedeutung zugesprochen. Viel mehr Platz gebührt also dem Leben, als dem Tod. Und so sollte unser Leben als Christen nicht nur am Kreuz stattfinden, sondern vor allem auch davor und danach.
Das Kreuz ist das Ende und auch der Anfang zugleich. Aber das dazwischen, gestalten alleine wir. Wir sind es, die am Ende unserer Tage, vor Gott stehen, wir müssen unser Leben vor Gott rechtfertigen. Wir alleine. Das können wir auf keinen anderen abwälzen auch nicht auf Jesus Christus.
Für viele Theologen stehen wir nur am Kreuz und freuen uns. Happy New Year.
Natürlich ist das Geschehen am Kreuz und das Wunder der Auferstehung der Hightpoint, um den sich alles dreht. An ihm kommen wir nicht vorbei. Und dennoch endet die Geschichte hier nicht.
Die Kirche spricht ungern von Sünde, Schuld und Buße, außer vielleicht am Buß- und Bettag und da wird auch eher gesäuselt, als Tacheles geredet. Wer will schon gerne auf sein eigenes Ego schauen, lässt es sich doch leichter leben, wenn man sich die Welt da draußen betrachtet. Meinen Balken sehe ich nicht.
Man muss seinen Anhängern schon um den Mund reden. Kein falsches Wort oder Anklagen gegenüber der eigenen Meute. Aber ist es nicht genau das, was Gott von uns Christen fordert. Nicht nur den Blick nach außen zu richten und die zu maßregeln, die Jesus nicht folgen, sondern zuallererst einmal unseren Blick für uns selber zu schärfen und unsere Gemeinde in der Nachfolge zu stärken. Sollen wir nicht Vorbilder für diese gottlose Welt sein? Doch wie können wir Vorbilder oder gar Nachfolger Christi sein, wenn wir uns doch den Maßstäben der Welt anpassen?
Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge
und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?
(Matthäus 7,3)
Seht zu, Brüder und Schwestern, dass niemand unter euch ein böses, ungläubiges Herz habe
und abfalle von dem lebendigen Gott; sondern ermahnt euch selbst alle Tage, solange es »heute« heißt,
dass nicht jemand unter euch verstockt werde durch den Betrug der Sünde.
(Hebräer 3,13)
Sind wir denn unfehlbar? Bei weitem nicht. Wir leben in dieser Welt und wir werden immer dieser Welt ausgeliefert sein. Die Versuchung des Teufels, die Verlockungen der Sünde, sind auch in unserem Leben allgegenwärtig.
Aber so wie die Sünde, ist auch das Kreuz immer allgegenwärtig.
Wenn Gott Jesus nicht als Sühneopfer für unsere Sünden gebracht hätte, wenn Gott Jesus nicht vom Tod wieder auferweckt hätte, wäre alles andere umsonst gewesen. Wer würde heute noch an Jesus denken? Das Zentrum ist und bleibt das Kreuz, die Vergebung der Sünden, aber es gibt auch ein Leben rund um dieses Zentrum. Und besonders da sollte Jesus allgegenwärtig sein.
Die Bibel, die Heilige Schrift, ist nicht nur das Wort Gottes, sie ist auch das Leben, das wahre Leben in Christus. Sie ist ein Schatz unendlicher Weisheit und Führung. Diesen Schatz gilt es zu entdecken, auszugraben und mitzunehmen.
Es ist diese Gradwanderung in unserem Leben. Nicht der Welt, sondern Gottes Geist, Seinem Wort zu folgen. Und auch wir haben immer wieder damit zu kämpfen. Es macht nicht „Boom“ und wir sind automatisch rein und heilig. Es ist ein Weg, genauso, wie ihn Jesus und Seine Jünger gegangen sind. Es ist noch kein Heiliger vom Himmel gefallen. Aber es sind schon einige Heilige hinaufgestiegen.
Und noch einmal. In all der Schwere und Anklage dieses Tages und auch der letzten Tage und Wochen des Kirchenjahres, sei eines hervorgehoben. Jesus ist nicht gekommen, um uns zu verurteilen, sondern um uns zu retten. Gott hat uns einen unendlichen Liebesdienst erwiesen und uns von der schweren Last befreit, dass wir nur durch unsere Taten und durch das strikte und konsequente Halten Seiner Gebote vor Ihm bestehen können. Ich kann mich da draußen noch so sehr abstrampeln, es wird alles nichts bringen, wenn ich mich selber nicht retten lasse. Alles beginnt zuerst in uns. Wir müssen uns ändern. Wir müssen immer wieder in geistliche Kämpfe gehen und uns gegen die Sünde zur Wehr setzen. Das ist nicht immer leicht. Aber die Heilige Schrift ist unser Lehrmeister. Allein die Evangelien sind alles, was wir brauchen, um Jesus folgen zu können.
Die zehn Gebote, die Gott Mose am Berg Sinai seinem Volk gegeben hat, wurden damals in Stein gemeißelt. Das heißt aber auch, dass diese Gebote unumstößlich sind. Diese Gebote haben festen Bestand im Leben mit Gott. Und Jesus hebt diese Gebote nicht auf. Im Gegenteil, Er erneuert und bestärkt sie sogar. Diese Gebote gelten auch heute noch für uns.
Was den Israeliten seinerzeit einfach so vor die Nase gesetzt wurde – getreu dem Motto „Halte dich daran oder stirb“, legt Jesus uns erneut vor die Füße. Er zeigt uns durch Sein Leben und Wirken in der Welt, dass diese Gebote keine starren Buchstaben auf einer Steintafeln mehr sind, sondern dass sie Leben in sich tragen. Gottes Wort am Berg Sinai ist lebendig geworden, es hat ein Herz bekommen und uns Seine Hand entgegengestreckt.
Natürlich war Jesus eine Ausnahmepersönlichkeit. Und dennoch reicht ER uns das Wasser. Er kniet sich nieder und wäscht unsere Füße. Jesus ist niemand, den wir in weiter Ferne anhimmeln sollen, sondern mit dem wir zusammenleben sollen, dem wir folgen sollen, an dem wir uns orientieren sollen.
Ein Leben als Christ zu führen, heißt nicht, sich einmal mit Wasser aus dem Taufbecken besprenkeln zu lassen und das wars. Nach mir die Sintflut, ich kann jetzt tun und lassen, was ich will, ich bin ja ….
Ein Leben als Christ bedeutet, sich immer und immer wieder dem eigenen inneren Kampf zu stellen. Sich gegen die Sünde, die in uns wohnt zur Wehr zu setzen. Tagtäglich sein Kreuz auf sich zu nehmen und dem Machthaber der Welt, dem Fürst der Finsternis, den Kampf anzusagen.
Ich picks jetzt mal ganz derbe in unsere rosarote Seifenblase.
Ein Leben als Christ ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Ein Leben als Christ ist tägliche, harte Arbeit an uns selber, an unserem eigenen alten EGO und an der Welt mit all ihrer Bosheit und Niedertracht.
Gott warnt uns heute nicht zu Unrecht, wenn es heißt.
Gerechtigkeit erhöht ein Volk;
aber die Sünde ist der Leute Verderben.
(Sprüche 14,34)
Allein Gottes Gnade und Gerechtigkeit lässt uns leben. Die Sünde der Welt bringt uns zu Fall.
„Butter bei die Fische“, liebe Geschwister.
Wenn wir an Jesus Christus glauben und daran, dass Er Gottes Sohn ist und daran, dass Gott Ihn von den Toten auferweckt und auf den himmlischen Thron gesetzt hat – all über alles, dann haben wir nicht nur das Sühneopfer in Empfang genommen, sondern sind auch die Verpflichtung eingegangen, unseren Lebensweg mit Christus zu beschreiten.
Wir können uns nicht nur die Rosinen rauspicken.
Wie sehen wir die Kraft des Kreuzes?
Rein und Heilig zu sein, das ist schon eine schwere Last. Wer kann das wirklich leisten?
Die zehn Gebote halten, ok, kann man ja noch hinbekommen, aber die ganzen anderen Weisungen Gottes, das ist schon nicht ohne.
Die Sünde ist seit Beginn der Menschheitsgeschichte Bestandteil unseres Lebens. Der Verführer ist allgegenwärtig.
Früher mussten die Menschen immer wieder von neuem Gott ein Opfer darbringen, um Ihn um Vergebung ihrer Sünden zu bitten. Die Israeliten waren das Volk eines Heiligen Gottes, eines Gottes, indem keine Sünde, keine Bosheit ist. Und so sollte auch Israel sein, rein und heilig. Was für eine große und erdrückende Aufgabe. Im Alten Testament hören wir an unendlich vielen Stellen, dass nicht nur die Sündhaftigkeit der Israeliten immer mehr Überhand nahm, auch dass das Darbringen der Opfer keine wahre Herzenshaltung mehr darstellte. Es war nur noch ein liebloser Akt, der halt einfach getan werden musste. Wird schon passen. Wird schon keiner so ernst nehmen.
Und irgendwie passt das auch auf unsere Zeit. Hier eine kleine Lüge, da eine kleine Liebäugelei mit meinem Gegenüber. Hier eine kleine Unterschlagung, dort ein bisschen Hintergehen der Vorschriften. Wird schon passen. Wird schon keiner so ernst nehmen. Und aus klein wird groß und immer größer.
Und so wie Gott einst die immer größer werdende Sünde und Nachlässigkeit der Israeliten sah, sieht Er auch unseren abtrünnigen Weg. Und so sehr es Ihn auch erzürnt, so sehr schmerzt es Ihn auch. Er sieht, dass sein geliebtes Volk, alle Seine Kinder, nach dem alten Bund keine Chance haben vor ihm zu bestehen. Die Veränderung im Denken, Reden und Handeln, muss aus dem tiefsten unserer Selbst kommen. Kein Lippenbekenntnis, kein oberflächliches „Blabla“, sondern wahre Veränderung. Eine Veränderung des Herzens.
Und deswegen kündigt Gott bereits zur Zeit des alten Bundes eine neue Zeit an. Einen Bund dessen Gebote nicht mehr nur tote Buchstaben auf Steintafeln darstellen, sondern ein Bund, bei dem Seine Gebote zu lebendigen Worten in unseren Herzen werden.
Er selber, der höchste und einzige Gott, wird einen Altar errichten und das höchste, reinste und untadeligste aller Opfer darbringen – Seinen Sohn, frei von jeder Sünde, rein und makellos. Der höchste Liebespreis, der jemals gezahlt werden könnte. Dieses Opfer gilt als Sühneopfer für alle Zeit, für alle Welt, für alle Schuld. Und wer an dieses Sühneopfer glaubt, wer diesem Weg zum höchsten Altar – dem Kreuz – geht, lässt sich von Jesus Christus für seine Sünde vor Gott freikaufen.
Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen,
und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung,
die durch Christus Jesus geschehen ist.
(Römer 3,23)
Allein durch unseren Glauben an Jesus Christus sind wir gerechtfertigt vor Gott. Nicht mehr durch Taten oder Worte, sondern allein durch unseren Glauben.
Und genau das ist es, was die Kirche proklamiert. Aber das ist nur der Anfang.
Wir glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, das Opferlamm für unsere Sünden und doch glauben wir nicht an Seine Worte? Und wenn wir doch daran glauben, warum leben wir nicht danach?
Wenn wir an Jesus als unser „Opferlamm“ glauben, dann müssen wir auch an Jesus als unseren Herrn und König glauben und dann müssen wir auch an Jesus als unseren Bruder und Wegbegleiter glauben und dann müssen wir auch an Seine Worte und Seine Lehren glauben. Wenn wir an Ihn glauben und Ihm nachfolgen, dann ist es unsere Pflicht, unser Leben und unser Wirken in dieser Welt an Ihm auszurichten. Wir können uns nicht nur das beste Stück vom Kuchen herausschneiden.
Sie sprach: Ja, Herr; aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.
(Matthäus 15,27)
Ja, Jesus ist nicht mehr physisch bei uns, Er steht vielleicht nicht mehr neben uns und zeigt uns klippt und klar, was wir tun oder lassen sollten. Aber das ist keine Ausrede, denn für Jesus hat Gott uns Seinen Heiligen Geist gesandt, der jetzt in uns lebt.
Sein Wort läuft nicht mehr über die Straße und lässt uns dabei zusehen, wie er einer alten Dame über die Straße hilft, ihre Einkaufstüten packt und sie nach Hause begleitet. Das Wort, welches gerade noch den Kranken geheilt hat, schlägt jetzt in unseren Herzen. Das Leben Jesu ist in uns, wir müssen Ihm nur Raum geben.
Es ist an uns, das Herz Jesu in unserem Herzen schlagen zu lassen.
Es ist an uns das Blut Jesu durch unsere Adern fließen zu lassen.
Es ist an uns, unser Leben ganz in Seine Hände zu legen.
Er hat alles vorbereitet, jetzt ist es an uns.
Die Last der Welt wiegt unendlich schwer. Sie lastet auf unseren Schultern und drückt uns unaufhörlich zu Boden. Ein Leben in wahrer Erfüllung und Glückseligkeit scheint unerreichbar fern. Aber das Joch, diese Last, die wir durch den Glauben an unseren Erlöser, Jesus Christus, auf uns nehmen, ist nicht mehr schwer, sie ist leicht, denn sie wird durch die Liebe Gottes getragen.
Wenn wir Jesus annehmen, an Ihn glauben, unser Herz für Gott öffnen, empfangen wir diese bedingungslose Liebe, die Gott für Seine Schöpfung bereithält. Gott, der alle Seine Kinder so sehr liebt, hat uns durch Jesus Christus von aller Sünde freigekauft. Nun ist es an uns, aus dem Strudel der Sünde auch hinauszutreten.
Natürlich, wenn wir Gott unsere Sünden bekennen, sei es auch erst am letzten Tag, wird Gott uns, dank Seiner Güte und Gnade, dank Seiner so unendlichen Liebe und Barmherzigkeit, immer vergeben. Für diese Vergebung hat Er ein so großes Opfer gebracht, wie könnte Er da jemanden von sich weisen?
Das heißt aber nicht, dass wir als Gläubige unser Leben, unbedacht aller Weisungen und Ordnungen Gottes, leben können, wie wir wollen und am Ende unserer Tage einfach nur eben mal schnell Reue zeigen und Buße tun müssen, um ins ewige Himmelsreich aufgenommen zu werden.
Ja, Jesus hat für all unsere Sünden bezahlt – für die Vergangenen, die Gegenwärtigen und auch die Zukünftigen. Aber am Ende unserer Tage wird jeder einzelne von uns vor Gott treten – und am Ende unserer Tage wird jeder einzelne von uns von Gott seinen gerechten Lohn empfangen.
Deshalb sage ich dir:
"Lebe dein Leben jeden Tag so, als ob es dein Letzter wäre."
Wir alle sind Sünder und wir werden auch immer und immer wieder sündigen. Vor Gott sind selbst unsere negativen Gedanken Sünde. Aber in Jesus gibt es keine Sünde, nichts Böses. Gott hat uns durch Jesus freigekauft. Jesus hat uns aus den Fängen der Sünde, aus der Dunkelheit der Welt befreit. Wir haben bezeugt, dass wir uns von nun an den Weg mit Jesus gehen wollen. Und dieser Weg des Glaubens, ist gleichzeitig der Weg der Erneuerung unseres Seins. Ein Weg der Heilung und Erlösung unseres Herzens, unseres Geistes, unserer Seele. Und ja, manchmal fühlt sich dieser Weg echt hart und steinig an. Gott sagt nicht, dass, wenn wir Ihm folgen, der Himmel plötzlich voller rosa Wolken hängt. Wir werden in der Welt immer auf Widerstand, Abneigung, Bosheit und Zwietracht stoßen.
Aber die Umkehr zu Gott, die innere Reinigung und Heilung unserer kranken und zerbrochenen Seelen, bringt auch eine unendliche Liebe, Ruhe und Frieden in unser Leben hinein.
Es ist mitunter eine bittere Pille, die wir schlucken müssen, wenn wir uns von Jesus heilen lassen wollen. Es ist nicht immer leicht. Aber Gott möchte uns heilen. Doch das kann ER nur, wenn wir bereit sind diesen Weg der geistlichen Heilung zu gehen. Den Weg der Einsicht, Reue und des Bekenntnisses unserer Schuld.
Nur wenn wir erkennen, dass wir falsch handeln, dass unser Lebensstil nicht richtig ist, wenn wir unsere Sünden, Fehler und Verfehlungen offen vor Gott bringen, wird Er uns vergeben und uns helfen, von all dem Bösen, was uns belastet, uns erdrückt und unseren Weg versperrt, loszukommen.
Er wird uns helfen, dass wir uns nicht mehr von der Welt verführen lassen, sondern einzig und allein Seinem Willen folgen können.
Der Buß- und Bettag soll uns nicht nur heute, sondern immer wieder daran erinnern, dass wir unsere Fehler und unsere negativen Verhaltensweisen jederzeit vor Gott bringen, Ihn um Seine Vergebung und Hilfe bitten und uns von Ihm verändern lassen können.
Seine Güte und Gnade ist Sein Geschenk an uns. Ein Geschenk des Freispruchs, der uneingeschränkten Annahme und der bedingungslosen Liebe, wenn wir aufrichtigen Herzens zu Ihm umkehren.
Wir können uns dieses Geschenk der Vergebung nicht durch Taten verdienen, wir dürfen es einfach in Empfang nehmen, wenn wir uns Ihm zuwenden und unsere Herzen für Ihn und Seine Liebe öffnen.
AMEN
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