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Impuls zum Wochenspruch zum Sonntag SexagesimäeWochenspruch zum Sonntag Sexagesimäe
Sonntag Sexagesimae




Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet,
so verstockt eure Herzen nicht.
(Hebräer 3,15)





Der heutige Sonntag steht ganz im Zeichen des Hören, Aufnehmen und Leben von Gottes Wort. Es geht heute einmal ausschließlich um uns, unsere Beziehung zu Gott, unsere Bereitschaft nach Gottes Willen zu leben. Es geht nicht um die Welt oder unseren Dienst in dieser Welt. Es geht nicht darum, wie wir unseren Mitmenschen begegnen. Es geht um Gott und mich! Es geht um Gott und dich!

Und auf diese Reise nimmt uns das Gleichnis vom Sämann aus dem heutigen Evangelium mit. Dieses Gleichnis und Jesu Erklärung finden wir gleich dreimal in den Evangelien, bei Markus (Markus 4,3-9.14-21), bei Matthäus (Matthäus 13, 3-9.18-23) und bei Lukas (Lukas 8,4-8.11-15)

Das Gleichnis vom Sämann wirkt tief in unser Innerstes hinein und lässt uns aufhorchen. Diese Worte, die Jesus hier an uns richtet, sollten wir einmal wahrhaftig in uns arbeiten lassen, denn sie geben uns die Möglichkeit uns immer wieder selber im Glauben und auf unserem Weg mit Gott zu reflektieren.


"Wer Ohren hat zu hören, der höre."


Das Gleichnis berichtet uns von vier verschiedenen Arten des Hörens, des Aufnehmens und des Wirkens Seiner Worte in uns.

 

1. Der Samen, Gottes Wort, fällt auf den Weg und bevor es überhaupt die Chance bekommt sich im Boden zu verankern, wird es auch schon von den Vögeln verspeist. Kaum da, schon wieder verflogen.

Wer kennt das nicht? Wir hören etwas, aber irgendwie hören wir es auch nicht. Ich sehe, dass mein Gegenüber redet, bin aber so abgelenkt, dass ich eigentlich gar nicht mitbekomme, was er mir sagen will.

So ist es hier auch mit Gottes Wort. Wir hören zwar die Wahrheit Gottes, aber so richtig eindringen kann sie nicht. Immer wieder wird sie durch den Lärm der Welt übertönt. Immer wieder kommt der Teufel und versucht uns weiß zu machen, dass wir nichtig sind, klein und minderwertig. Er lenkt uns ab und säuselt uns seine Lügen ins Ohr. Immer wieder versucht er sich in unser Leben zu schleichen. Die Liebe Gottes hat kaum eine Chance in unser Herz einzudringen. Dabei ist es nur eine Frage des Hinhörens.

Jesus bezeugt es uns. Nur ER ist das Wort, die Wahrheit und das Leben. Aus IHM erwachsen Weisheit und Gerechtigkeit. ER bringt Frieden und Freude.


Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Ich bin die Tür für die Schafe. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber;
aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht,
wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben;
ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
(Johannes 10,7-10 SCH2000)


Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater als nur durch mich!
(Johannes 14:6 SCH2000)

Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du also ein König? Jesus antwortete:
Du sagst es; ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen,
dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.
(Johannes 18:37 SCH2000)


Jesus ist die Wahrheit und Jesus ist das Leben.

Gott hat uns erschaffen, dich und mich. Er hat sich was dabei gedacht. Er hat einen jeden von uns einzigartig und wunderbar gemacht. Wir dürfen und sollen uns so annehmen, wie wir sind. Gott hat einen Plan für jeden von uns. Wir müssen nicht der Welt gefallen, wie könnten wir auch? Die Welt macht uns zu dem, was wir jetzt vielleicht sind, aber nicht zu dem, was Gott in uns geschaffen hat, nicht zu Gottes Ebenbild.

Die Welt ist der Räuber, der nur kommt, um unsere Stärke, Güte und Gerechtigkeit zu rauben. Die Welt ist der Dieb, der uns den Frieden und die Lust am Leben stielt. Klein, minderwertig, böse, intrigant, egoistisch, selbstverliebt, machtbesessen und gierig, so hinterlässt uns die Welt. Liebevoll, gütig, barmherzig, hoffnungsvoll und weise, so hat Gott uns erschaffen. Wollen wir uns wirklich das wahre Leben durch den Dieb rauben lassen?

Und Paulus ruft und zu:


Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet,
so verstockt eure Herzen nicht.
(Hebräer 3,15)

 

2. Der Samen, Gottes Wort, fällt auf steinigen und harten Boden und bevor sich die jungen Pflänzchen überhaupt fest im Boden verwurzeln können, werden sie von der heißen Sonne verbrutzelt.

Im Matthäusevangelium, in der Übersetzung nach Schlachter 2000, wird ein sehr schöner Begriff verwendet „wetterwendisch“ und ich finde das trifft es sehr gut, denn wie oft sind wir so wechselhaft wie das Wetter.

Es gibt Menschen, die sprühen voller Enthusiasmus. Große leuchtende Augen, 1000 Ideen im Kopf, überall haben sie ihre Ohren, bei allem sind sie sofort dabei. Sie sind gleich Feuer und Flamme, springen mit Anlauf auf ein galoppierendes Pferd auf und wundern sich anschließend, wenn sie genauso schnell wieder hinten runterrutschen.

Sie hören Gottes Worte, Seine Wahrheiten, Seine Weisungen und wollen damit augenblicklich die Welt retten, obwohl noch nicht einmal sie selbst gerettet sind. Sie wollen alles tun, was sie gehört haben und vergessen dabei ganz, dass sie nur Gottes Werkzeuge sind. Was sie tun, verschafft ihnen keine wahre und beständige Befriedigung, weil sie letztlich nur ihren eigenen Wünschen nacheifern und nicht Gott durch sich wirken lassen. Sie geben Gott, sie geben dem Glauben keinen Raum, um sich zu entfalten. Oberflächlicher Glaube, der keine Möglichkeit bekommt sich zu verwurzeln, stark und beständig zu werden, im Inneren zu wirken, um schlussendlich nach außen zu treten.

Alles dauert viel zu lange, nichts funktioniert so wie sie es sich ausmalen oder vielleicht stellt sich ihnen auch jemand in Weg. Mühe, Kraftanstrengung, Ausdauer, Beständigkeit weit gefehlt. Bringt eine Sache nicht auf Anhieb Erfolg oder liegen womöglich Steine im Weg, schwups ist das Feuer erloschen, die Luft raus, der Eifer verpufft. Das Pferd wirft sie ab und sie liegen am Boden. Und alles nur, weil sie nicht zuerst sich und ihr Herz haben retten lassen, sondern gleich die Welt retten wollten. Alles beginnt in uns, auch die Heilung und Erlösung dieser Welt.

Das Herz dieser Menschen ist noch verschlossen, so dass das lebensspendende Wort kaum eindringen, geschweige denn sich dort verankern kann. Das Feuer, welches entfacht wurde, wird nicht genährt, sondern erdrückt.

Diese Herzen hören Gottes Worte zwar und finden sie schön, aber sie sind noch verschlossen, so dass Seine Wahrheit keine Chance hat dort einzudringen und Wurzeln zu fassen.

Und zu diesen Herzen ruft Paulus:


Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet,
so verstockt eure Herzen nicht.
(Hebräer 3,15)


3. Der Samen, Gottes Wort, fällt unter Dornengestrüpp und bevor es sich überhaupt schön entwickeln kann, wird es von den Dornen unterdrückt.

Ist Gottes Wort nicht wundervoll? So voller Kraft, Zuversicht und Hoffnung. Seine Verheißungen malen ein wunderbares Bild einer idyllischen Welt. So viel Positives was uns durchströmt und wir brauchen einfach nur los und uns mitreißen lassen. Alles ganz einfach hat Jesus gesagt.


Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig
und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!
Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
(Matthäus 11,29-30 SCH2000)


Wir brauchen uns keine Gedanken um unser Leben zu machen hat Jesus gesagt.


Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben,
was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt!
Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?
(Matthäus 6,25 SCH2000)


Aber so einfach ist das oft gar nicht. Viele von uns werden diese Samen sein, die unter Dornengestrüpp aufwachsen. Wir hören Gottes Wort, wir hören, wie Jesus sagt: „Macht euch keine Sorgen. Häuft keine Reichtümer an. Wollt nicht hoch hinaus. Alles ist vergänglich außer Gottes Reich“ und doch lassen wir uns immer wieder von den Bildern und den Stimmen dieser Welt verleiten. Aber die führen uns nur in die Irre. Sie halten uns klein. Sie unterdrücken die wahre Entwicklung unserer Selbst und sie unterdrücken unseren Wandel in Gott. Die Welt will uns nicht an Gott verlieren, wir sollen weiter ihre Sklaven sein. Ein Geflecht aus Lug und Betrug, Macht und Gewalt, Neid und Gier engt uns ein und verhindert das wir die Freiheit genießen können, die Gottes Wort uns bringt.

Wir leben umgeben von Ängsten und Sorgen. Wir können einfach nicht loslassen und verhindern dadurch selber, dass das Wort Gottes, Seine Zusagen und Verheißungen, Seine Wegweiser und Seine Wunder unser Leben erfüllen können. Doch Jesus sagt:


Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid,
so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch
und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!
Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
(Matthäus 11,28-30)


Und Paulus ruft uns zu:

 

Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet,
so verstockt eure Herzen nicht.
(Hebräer 3,15)



Und dann gibt es die letzte Gruppe.


4. Der Samen, Gottes Wort, fällt auf überaus fruchtbaren Boden, kann sich wunderbar entwickeln und mannigfaltig gute Frucht hervorbringen.

Jesus ist der Weg und die Wahrheit und das Leben!

Gott hat, vor Anbeginn unserer Zeit, uns ins Herz gepflanzt, dass wir nach Seinem Wort leben können. Wir sind fähig dazu. Er hat uns als Sein Ebenbild erschaffen. Das wahre beständige Feuer des Glaubens ist in unserem Herzen, der Funke ist da, wir müssen ihn nur entfachen und immer weiter mit Gottes Wahrheiten nähren. Wir müssen uns im vollkommenen Vertrauen auf Gott einfach fallen lassen - auf den guten Boden, den ER zuvor bereitet hat.

Lassen wir es zu, dass Gott unseren Acker bebaut.
Lassen wir es zu, dass Gott Seine Samen auf unserem fruchtbaren Boden, auf dem guten Fundament unseres Glaubens, auf Jesus Christus, aussäet. Lassen wir es zu, dass Sein Wort immer weiter in uns wachsen und gedeihen kann, damit es für Gott und Sein Reich eine gute Ente bringt.
Wachsen und gedeihen, langsam und sorgsam, um schlussendlich umso kräftiger, beständiger und reichhaltiger zu sein.

Wir sind wie dieser Feigenbaum, den Salomo als ein sehr eindrucksvolles Sinnbild verwendet.


Wer den Feigenbaum aufmerksam pflegt,
wird dessen Frucht essen, und wer seinem Herrn
aufmerksam dient, wird geehrt.
(Sprüche 27,18)


Und Paulus ruft und zu:


Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet,

so verstockt eure Herzen nicht.
(Hebräer 3,15)



Jesus beendet Sein Gleichnis mit den Worten:


„Wer Ohren hat zu hören, der höre!“


Hörst du? Hörst du Seine Stimme? Hörst du Sein Wort?
Welcher Boden sind wir?

Sind wir einmal selber ganz offen und ehrlich uns gegenüber und reflektieren wir unseren Glauben.
Wer sind wir? Wo stehen wir im Moment?

Sind wir auf dem Weg, auf dem auch der Teufel auf und ab spaziert und uns mit seinem Gesäusel immer wieder Gottes Wahrheit raubt, uns verleitet zu negativen Gedanken oder bösen Worten und Taten?

Oder sind wir wie der harte Felsen, der Gottes Wort hört und schön findet, dessen Herz aber von der Welt so verhärtet ist, dass Seine Wahrheit keine Chance hat dort einzudringen und Wurzeln zu schlagen?

Oder leben wir unter einem Gestrüpp aus Sorgen und Ängsten, die wir nicht loslassen können und die das Wort Gottes, Seine Zusagen und Verheißungen für unser Leben, Seine Wegweiser und Wunder im Keim wieder ersticken?

Oder sind wir doch der fruchtbare Boden, Gottes Paradies, der Sein Wort begierig aufnimmt, es hört, liest und lernt. Ein Herz, dass Seine Liebe tief in sich spürt, ein Geist, der Seine Wahrheiten begreift, Sein Wirken erkennt und Seinem Willen folgt?


Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet,
so verstockt eure Herzen nicht.
(Hebräer 3,15)


Gott kennt uns durch und durch und Er liebt uns. Aber Er möchte auch, dass wir ehrlich uns und vor allem Ihm gegenüber sind.

Nicht jeder ist auf Anhieb ein fruchtbarer Boden. Aber nur wenn wir erkennen, wo wir in Jesus stehen, können wir unseren Weg mit Gott gehen. Nur wenn wir uns offen eingestehen, wo unsere Schwächen liegen, können wir Gott um Hilfe bitten.

Und Gott, der uns über alle Maßen liebt, wird uns all Seine Hilfe und Unterstützung geben, damit wir zu dem nahrhaften Boden werden, den Gott für Seine Aussaat gebrauchen kann.

Es ist ok, wenn wir uns noch von Sorgen und Ängsten fesseln lassen. Es ist ok, wenn wir noch zweifeln. Es ist ok, wenn wir das Wort zwar hören und lesen, es uns aber schwerfällt, unser Leben wirklich daran auszurichten.

Wir sind Menschen. Wir sind schwach und von Misstrauen geleitet. Aber Gott möchte all unsere Schwachheit von uns nehmen, Er möchte unser Misstrauen auslöschen. Dies kann Er aber nur, wenn wir uns Ihm gegenüber vollkommen öffnen.

Hören wir nicht nur Sein Wort, sondern nehmen wir es tief in uns auf und lassen es in unserem Herzen wirken. Öffnen wir unser Herz für Gottes Wort, ein Wort, welches Leben schenkt und Segen in unser Leben bringt. Legen wir unser Leben, legen wir unser Herz ganz in Gottes Hand, hören wir auf Jesu Worte und leben wir aus ihnen heraus. Lassen wir uns vom Heiligen Geist führen und verändern. Lassen wir Sein Wort in uns und durch uns leben.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)


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