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Impuls zum Wochenspruch zum 2. Sonntag nach Trinitatis 2024Wochenspruch zum 2. Sonntag nach Trinitatis 2024
2. Sonntag nach Trinitatis    




Kommt her zu mir, alle,    
die ihr mühselig und beladen seid;    
ich will euch erquicken.    
(Matthäus 11,28)    




Dieser Sonntag steht im Zeichen der Einladung Gottes, an Seinem Tisch Platz zu nehmen und uns von Ihm versorgen, "erquicken" und laben zu lassen. Und Gott lädt uns ALLE ein, in Seine Gemeinschaft zu kommen.    


Kommt her zu mir, alle,    
die ihr mühselig und beladen seid;    
ich will euch erquicken.
(Matthäus 11,28)


Das wir uns ganz in Gottes Arme fallen lassen können, dass Er uns aufrichtet, uns Kraft und Stärke gibt, lesen wir immer wieder in der Heiligen Schrift. Dieses Gefühl der Obhut, des sicheren Hafens, der festen Burg, der Versorgung, ist fundamental für unser Glaubensleben. Gott, ein Gott der versorgt.

„Gott – Jireh“

Eine eindrückliche und namensgebende Begegnung mit diesem Gott – Jireh finden wir bei Abraham.


Da erhob Abraham seine Augen und schaute, und siehe, da war hinter ihm ein Widder,
der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte.
Und Abraham ging hin und nahm den Widder und brachte ihn als Brandopfer dar anstelle seines Sohnes.
Und Abraham nannte den Ort: »Der Herr wird dafür sorgen«,
sodass man noch heute sagt: Auf dem Berg wird der Herr dafür sorgen

(1. Mose 22,13
-14) SCH2000


Aber nicht erst Abraham kam in den Genuss von Gottes Fürsorge. Begonnen hat Seine Versorgung schon seit vorher, bei Adam und Eva, mit dem ersten Atemhauch. Und gegen diese Versorgung kommt auch die Sünde dieser Welt nicht an. Nur einer steht ihr im Weg: Wir. Wir sind es, die Gottes Hand und somit Seine Versorgung immer wieder ausschlagen.

Doch Gottes Wort steht felsenfest, unauslöschbar, wie die Buchstaben in der Heiligen Schrift. In diesem Fall kann man sogar mal sagen, dass es nicht nur ein gesprochenes Wort, sondern auch ein geschriebenes ist. Es steht da, schwarz auf weiß, und doch glauben wir es nicht. Aber wir dürfen es annehmen, für uns und unsere Leben. Gott ist treu und Er steht zu Seinem Wort.


Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
(Matthäus 11,28)

In den meisten Szenen und Zusagen in der Heiligen Schrift geht es um einzelne Personen, besondere Protagonisten der Bibel, aber auch um dich, um mich und um unsere Beziehung zu Gott, es geht um das ganz persönliche Verhältnis zu Gott, es geht um uns, die wir vor Gott stehen. Ich denke hier an biblische Protagonisten, wie Elia, als er auf der Flucht in der Wüste keine Lust und Kraft mehr hatte und eigentlich nur noch sterben wollte. Gottes Engel kommt und gibt ihm Brot und Wasser, sterben ist für ihn noch lange nicht an der Reihe.

Ich habe David vor Augen, der kleine Hirtenjunge, wie er mutterseelenallein in den Kampf gegen Golliath zieht, dem augenscheinlich übermächtigen Riesen. Alleine?  Nicht wirklich, schließlich hat er Gott an Seiner Seite, welcher ihm Kraft und Mut gibt und vorwartsgehen lässt.

Ich sehe Hanna, die Mutter von Samuel, die weinend auf der Treppe sitzt, verzweifelt und traurig, weil sie keine Kinder bekommen kann und deswegen von allen verstossen und verlästert wird. Oder die Samariterin, der Jesus am Brunnen begegnet, die aufgrund ihres Lebenstils ausgeschlossen wurde aus der Gemeinschaft. Erinnern wir uns an Nathanael, der trostlos unter dem Feigenbaum sitzt und das Gefühl hat, dass sein Leben am Ende ist, nichts klappt, alles geht schief und kein Mensch weit und breit fängt ihn wieder auf.

Alles mit sich selber auszumachen, keinen Halt und keine Unterstützung zu haben, das zerrt ungemein an der eigenen Konstitution.

Und ich sehe uns, einen jeden einzelnen von uns, der immer wieder ratlos und kraftlos zum Kreuz schaut und sich fragt, ob das schon alles gewesen ist, der zu Hause im Bett liegt und keine Kraft mehr hat aufzustehen, weil ihn körperliche Schmerzen plagen oder seelische Wunden zerreißen, weil die Welt da draußen ihn nicht annimmt oder man vor einem immer grösser werdenden Berg von Arbeit, Problemen und Sorgen zu stehen scheint. Ich sehe die Kraft- und Trostlosigkeit in den Augen eines jeden Menschen. Wie bitter.

Und ich höre Jesus Stimme, der zu uns spricht:
Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
(Matthäus 11,28)


Wie tröstlich.
Gott empfängt uns in diesen schwächsten aller Momenten und sagt uns zu, dass Er uns wieder aufbaut, dass Er uns neue Kraft schenkt und neues Leben gibt.
Trost, Hoffnung, Zuversicht.

Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
(Matthäus 11,28)

Schon wenn wir diese Worte hören und ihnen vertrauen schenken, sind sie ein Schritt raus aus unserer dunklen Höhle.

Doch in unserem Bibelvers für diese Woche sehe ich noch mehr. Ich sehe nicht nur dich und wie Gott dir Seine Hand reicht, ich sehe vor allem uns, uns alle! Ich sehe deinen Gegenüber, der so ganz anders zu sein scheint, als sie wir. Ich sehe deinen Arbeitskollegen, der vor lauter Arbeit wieder Überstunden machen muss, obwohl seine Familie zu Hause schon lange auf ihn wartet. Ich sehe das alte Mütterchen vor dir an der Kasse, die versucht mit ihrer mickrige Rente etwas zum Essen zu kaufen und ich sehe die alleinerziehende Mutter da drüben, die mit ihrem Kind nicht in den Zoo gehen kann, weil das Geld hinten und vorne nicht reicht.

Und ich spüre in Jesu Worten die Kraft der Gemeinschaft, die Kraft des ganzen Leibes Christi, die pure Versorgung Gottes.

Ja, wir stehen vielleicht mit unserem ganz speziellen Problem, mit unserer ganz eigenen Angst, vor unserem ganz persönlichen Berg, dem Mount Petra, dem Mount Katja, dem Mount Frank, aber wir müssen diese Berge nicht alleine bezwingen. Und so wie jeder Berg seinen ganz eigenen Charme hat, ist es dennoch ein Berg in einer Gebirgskette, Alpen, Anden, Himalaya oder auch der Sinai.

Und so ist es bei Gott auch. Er sieht zwar jeden einzelnen unserer ganz persönlichen Berge und will uns ganz persönlich stärken und neue Hoffnung schenken, aber das tut Er auch für unseren Nachbarn, für unseren Arbeitskollegen und für das alte Mütterchen. Er sieht unser Gegenüber, Er sieht auch den Berg von demjenigen, der unseren Berg wachsen lasst. Gott sieht über unseren Horizont hinaus. Da wo unser Blickfeld eingeschränkt ist, dahin schaut Gott.

Und wenn du jetzt denkst, „meine Berge interessieren Gott doch gar nicht, da gibt es viel größere Berge und viel wichtigere Menschen, denen es zu helfen gilt. Ich bin ja nur ein kleines Berglein am Rande, kleine Sorgen, unwichtige Probleme„ Dann lass dir sagen:

Kommt her zu mir, ALLE,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
(Matthäus 11,28)

Gott will nicht nur einer kleinen auserwählten Schar von Menschen helfen, sondern uns allen. Es ist nicht mehr nur das Volk Israel, welches in Seiner Gunst steht, es ist nicht nur der Papst, der von Ihm gesehen wird, es ist nicht nur der Bischof, dem Er Kraft spendet und es sind auch nicht nur die großen Prediger auf der Kanzel, die Er nach anstrengenden und kräftezehrenden Evangelisationen wieder aufbaut und neuen Mut schenkt. Er will auch DICH und deine Traurigkeit in Freude verwandeln, Er will auch DICH und deine Kraftlosigkeit in Hoffnung und Zuversicht tränken und Er will auch DIR und mir mutig zur Seite stehen.

Paulus spricht von einer Gemeinde, einem Leib in Christus und genau das sehe ich in diesem Zuspruch. Ich sehe eine Gemeinschaft, die Gott sucht, die Ermutigung und Hoffnung braucht, die Kraft und Mut tanken muss. Ich sehe nicht nur einzelne Personen, Auserwählte Gottes, sondern uns alle, egal ob groß oder klein, reich oder arm, hoch angesehen und einflussreich in der Welt oder nur geschätzt, geachtet und geliebt in der eigenen Familie. Und ich sehe Gott, wie Er die Tore des Paradieses öffnet, uns ALLEN Seine Hand entgegenstreckt und sagt: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11,28)

Wir alle haben dieses Anrecht auf Gottes Gnade, wir alle stehen unter dieser besonderen Gunst, wir alle dürfen Seinen Segen empfangen. Nicht wir entscheiden darüber, wer von Gott erneuert wird, Gott hat es schon längst getan und sich für uns alle entschieden!

Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
(Matthäus 11,28)

Was braucht es mehr? Welch unglaublicher Trost.
Gott ist da und lässt uns zu sich kommen. Egal was auf unseren Schultern lastet, Er lädt uns alle zu sich ein, in Seinen Frieden, in Seine Ruhe zu kommen. All die schweren Lasten, die uns niederdrücken und schwerfällig oder gar starr werden lassen. All die Sorgen und Probleme, die uns immer mehr in die Dunkelheit unserer Selbst hinabziehen, all das dürfen wir bei Ihm ablegen und endlich wieder durchatmen. Wir dürfen aufatmen und uns aufrichten. Wir dürfen uns gerade machen und uns ausstrecken, ausstrecken nach mehr, ausstrecken nach Erholung, ausstrecken nach Ruhe und Frieden, ausstrecken nach Gott und dem, was Er für uns vorbereitet hat, nach Seinem Segen, Seiner Kraft, Seiner Führung, Seiner Zukunft für uns und die Welt. Welch unglaublicher Trost und tiefer Friede.

Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
(Matthäus 11,28)

Wenn ich diesen Vers höre und mir die Einladung Gottes vor Augen führe,  muss ich irgendwie auch an die Abendmahls-Szene denken.

Ein großer Tisch, liebevoll vorbereitet von Jesus, gedeckt mit allem, was wir zum Leben brauchen. Ich kann die Jünger sehen und ihre fröhlichen und zugleich aufgeregten Stimmen hören. Die ganze Atmosphäre ist erfüllt von duftendem Brot und erfrischendem Wein, von kindlichem Lachen und tiefgründigen Fragen. Ein jeder von ihnen hat in den letzten Jahren so unglaublich viel erlebt, jeder hat Jesus auf Seine ganz besondere Art und Weise kennengelernt und jeder von ihnen bringt eine ganz eigene Vergangenheit mit. Ein jeder stand plötzlich mit diesem übervollen Rucksack, mit Koffern voller schwerer Lasten, vielleicht sogar mit einem Karren voller Mist vor Jesus. Und Jesus sagte ihnen und uns, dass sie all diese schweren weltlichen Dinge ablegen und nur noch sein „Joch“ tragen sollen. Und Er garantiert ihnen, dass dieses Joch leicht ist. Aber das ist es nur, weil es sein Joch ist und weil Er es mit uns trägt.

Und so geht unser Tagesvers und die Zusage Jesu weiter:


Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
(Matthäus 11,28
-30) SCH2000


Wir werden in der Heiligen Schrift nicht umsonst so oft daran erinnert, all die weltlichen Sorgen, Gedanken und Ängste abzulegen, sie Gott zu übergeben, denn das ist für unser Leben und unsere Nachfolge in Christus enorm wichtig. Es ist wichtig, damit wir wirklich frei sein können. Frei für das, was ER uns in die Hände legt.

Wie wollen wir das Gute von Gott empfangen, wenn unsere Hände das schlechte der Welt umklammern?
Wie wollen wir Gottes Freiheit empfangen, wenn wir an Zwängen festhalten?
Wie wollen wir vorwärtskommen und Jesus folgen, wenn uns die schweren Lasten der Welt schwerfällig und starr werden lassen?

Mit solchen „Klammeraffen“ ist kein Blumentopf zu gewinnen, geschweige denn den Ehrenkranz in Gottes Reich. Aber Gott hält diesen für uns bereit und Er hat schon unseren Namen darin eingraviert. Und deshalb wird Gott auch alles daran setzen, dass wir diesen Siegeskranz auch erhalten. Du auch?

Und so unterschiedlich wie die Jünger von Jesus damals waren, so unterschiedlich sind auch wir und so vielschichtig ergeht auch heute Gottes  Einladung an uns, an jede einzelne, ganz individuelle Persönlichkeit und doch an die Gemeinschaft in Christus. Wir sind alle so verschieden, wir tragen alle so unterschiedliche Lasten mit uns herum, und dennoch sitzen wir bei Gott alle an einem Tisch und laben uns an ein- und demselben Brot und Wein.

Egal ob arm oder reich, glaubend oder zweifelnd, handwerklich oder kaufmännisch begabt, egal ob gut oder sündig - alle sind wir eingeladen an Gottes Tisch Platz zu nehmen und eine große Gemeinschaft zu bilden. Eine Gemeinschaft die eines verbindet: Jesus, die Liebe Gottes.

Niemand wird von Gott ausgeschlossen. Seine Einladung gilt uns allen. Wir haben die Wahl diese Einladung anzunehmen oder auszuschlagen. Aber bedenke: eine Absage ist vielleicht schnell ausgesprochen, aber hinterher oft bereut.

Jesus sagt zu uns: „Kommt her zu mir, nehmt an meinem Tisch Platz, legt alle eure Sorgen und Nöte ab, lasst uns feiern und fröhlich sein. Esst und trinkt von meinen Gaben und lasst euch von mir stärken“.

Gott bietet uns einen reich gedeckten Tisch, Er versorgt uns mit allem, was wir brauchen, Er gibt uns Ruhe und Frieden und Er zeigt uns, dass wir auch mit den unterschiedlichsten Charakteren eine lebendige und fruchtbringende Gemeinschaft bilden können. Jeder ist wichtig und kostbar in Gottes Reich, jeder ist willkommen an Seinem Tisch und jeder findet dort seinen eigenen Platz. Jeder kann seinen Charakter und seine Gaben in diese Gemeinschaft Jesu einbringen.

Schlagen wir diese wunderbare Einladung der Versorgung Gottes nicht aus. Nehmen wir sie an und nehmen wir Platz an Seinem Tisch.

AMEN

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