Impuls zum
12. Sonntag nachTrinitatis
Wochenspruch
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
(Jesaja 42,3)
Die Liturgie des Sonntags
Jesaja 29, 17-24
Denn wenn sie sehen werden die Werke meiner Hände – ihre Kinder – in ihrer Mitte, werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten. (Jesaja 29,23)
Markus 7, 31-37
Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden. (Markus 7,37)
Lukas 13, 10-17
Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott. (Lukas 13,13)
Apostelgeschichte 3, 1-10
Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher! (Apostelgeschichte 3,6)
Apostelgeschichte 9, 1-20
Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufen (Apostelgeschichte 9,18)
1. Korinther 3, 9-17
Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Korinther 3,11)
Die Lesungen des heutigen sonntags öffnen unseren Blick und lassen uns einmal kurz über unseren eigenen Horizont hinausschauen und wir erkennen die verändernde Kraft, die mit Jesus Christus in diese Welt gekommen ist.
In unseren Texten schlagen wir eine Brücke zwischen Verheißung und Erfüllung. In Jesaja 29,17-24 spricht Gott bereits von der Heilung Israels, der Umkehr zu Gott und der Vergebung der Sünden. Er spricht vom Kommen des Messias, des Erlösers unseres Heilands. Schwingt nicht eine unendliche Hoffnung in diesen Worten mit. Wir hören hier einmal mehr das Licht der Welt nahen, Sein Licht, welches durch seine befreiende Kraft vermag, all die Dunkelheit und Finsternis der Welt auszulöschen.
Gott verheißt es uns.
Wohlan, es ist noch eine kleine Weile, so soll der Libanon fruchtbares Land werden,
und was jetzt fruchtbares Land ist, soll wie ein Wald werden.
Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die Augen der Blinden
werden aus Dunkel und Finsternis sehen; und die Elenden werden wieder Freude haben am HERRN,
und die Ärmsten unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels.
(Jesaja 17-19)
Unsere innere Leere, die Wüste dieser Welt, wird wieder erblühen und zu einem fruchtbaren Boden werden. Durch Gottes Wort, wird das Dunkel, was unseren Blick verfinstert, hinfort genommen und helles Leuchten wird uns geschenkt. Gott sprach bereits bei Erschaffung der Welt
„Es werde Licht!“ Und es ward Licht.
(1. Mose 1,3)
Und all der Lärm, der uns taub gemacht hat für die Stimme Gottes, wird hinweg geblasen und wir werden wieder hörend für Sein Wort. Er wird den Schleier des Egoismusses, des Neids und der Gier vor unseren Augen lüften und uns mit Güte, Barmherzigkeit und Liebe erfüllen, damit wir aus unserer Trägheit und Gelähmtheit erwachen und aktiv am Reich Gottes mitbauen.
Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau.
(1. Korinther 3,9)
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
(Jesaja 42,3)
Wir erkennen schon jetzt, schon in all den Verheißungen des Alten Testaments, dass Gottes Reich nicht auf Macht, Gewalt und Angst gebaut wird, sondern auf Liebe, Barmherzigkeit und Anteilnahme. Es geht nicht um Kampf und Zerstörung, sondern um Frieden und Erbauung, auch wenn dies einiges an Kämpfen, geistlichen Kämpfen und auch Opfer, geistliche Opfer von uns fordern wird. Wahre Veränderungen hinterlassen Spuren.
Diese Veränderungen sind nicht nur die Türen, die Gott uns ein ums andere Mal öffnet, es sind vor allem auch unsere mit Blindheit geschlagenen Augen, die erhellt werden und uns erkennen lassen, dass, wenn wir an Jesus, Seinen Sohn, glauben, wir die Chance auf ein neues Leben, auf das wahre und einzige Leben erhalten.
Das ist Gottes Zusage für uns.
Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches,
und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen;
(Jesaja 29,18)
Das Leben, was die Welt uns bietet, ist erfüllt von Dunkelheit - Bosheit, Arglist, Neid, Gier, Hass, Angst und Gewalt. Ja OK, es geht auch eine Spur kleiner, aber seien wir doch einmal ehrlich, dadurch nicht weniger düster und sündhaft. Neid, Missgunst, streben nach Anerkennung, Einfluss und Besitz. All das verfinstert unsere Seelen, macht uns krank und lähmt uns.
Das Leben, welches Gott für uns bereithält, ist erfüllt von wahrer und bedingungsloser Liebe, echter und reiner Hingabe. Keine Heuchelei oder Schöntuerei, kein Machtkampf um das beste Stück von Kuchen. Das wahre Leben in Gott spiegelt eine unendliche Ruhe und Frieden wider, es erfüllt unsere Herzen mit Hoffnung und Freude, es trägt uns und unsere Arbeit durch Dankbarkeit und Demut.
Ich sage nicht, dass wir, wenn wir Jesus folgen, von Leid und Schmerz befreit sein werden. Nur weil wir an Gott glauben, leben wir noch lange nicht im Paradies. Solange es das Böse auf dieser Welt gibt, solange das Reich Gottes noch im Bauen ist, solange unser Herr noch nicht wiedergekommen ist, solange wird der Herrscher dieser Welt sein Unheil mit den Menschen treiben.
Schmerz und Leid wird es auch weiterhin geben, denn so viele Menschen folgen immer noch ihrem eigenen Willen, anstatt sich von Gott führen zu lassen. Aber die befreiende Hoffnung heißt: auch und gerade in all dem Leid und Schmerz ist Jesus zu finden. Ja, genau für diese leidgeplagten, schmerzerfüllten, von Hass und Wut getriebenen, von den Menschen verlassenen Seelen, ist Jesus gekommen.
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
Jesaja 42,3)
Er geht genau dahin, wo es weh tut.
Er verschließt seine Augen nicht, sondern begegnet uns in all unserem Leid, in unseren Schmerzen, in unseren Sorgen. Er reicht uns die Hand und sagt "Komm. Folge mir nach."
Sieh ans Kreuz. All diesen Schmerz, all diese Angst, all diese Ohnmacht, all das was uns manchmal zu zerstören droht, hat Er durchlebt, für uns, um uns darin gleich zu sein und um uns von all dem Gräuel dieser Welt zu befreien.
Mit Jesus ist nicht nur eine neue Zeitrechnung angebrochen, es ist wahrhaftig eine neue Zeit gekommen. Gott möchte uns heilen und endlich wieder Ruhe und Frieden geben.
Eden, Sein Paradies, gleicht einer Wüste, das alte Jerusalem ist zerstört. Die Gottlosigkeit, Tyrannei und Machthaberei nimmt immer mehr überhand. Nach Gott zu fragen und Seinem Willen zu folgen, weit gefehlt. Der Reiz der Sünde, die Verführungskünste des Bösen werden immer verlockender, bis letztlich all die Menschlichkeit und Barmherzigkeit aus den Herzen vertrieben ist. Das Böse in dieser Welt regiert.
Aber durch Jesus wird Gott Sein Reich, Sein Jerusalem, wieder neu errichten. Er legt einen Grundstein aus reiner, purer und bedingungsloser Liebe.
Darum steht in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten,
kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.«
(1. Petrus 2,6)
Und jeder einzelne Stein, der in das neue Jerusalem eingesetzt wird, der auf diesem kostbaren Eckstein aufbaut, wird ganz neu gebrannt. Neue und stärkere Materialien werden verwendet. Stein statt Holz, Stahl statt Stroh, Gold und Silber anstatt Eisen.
Allerdings kann man mit den unterschiedlichsten Materialien weiterbauen.
Manche verwenden Gold, Silber, kostbare Steine, andere nehmen Holz, Schilf oder Stroh.
Doch an dem Tag, an dem Christus sein Urteil spricht, wird sich zeigen,
womit jeder gebaut hat. Dann nämlich wird alles im Feuer auf seinen Wert geprüft,
und es wird sichtbar, wessen Arbeit den Flammen standhält.
(1. Korinther 3,12-13; HFA)
Ich will Gold anstatt des Erzes und Silber anstatt des Eisens bringen
und Erz anstatt des Holzes und Eisen anstatt der Steine.
(Jesaja 60,17a)
Auf dem reinen und Gott treu ergebenen Herzen Jesu errichtet Gott Sein Reich von neuem.
Und mit Jesus ist auch nicht nur eine neue Zeit angebrochen, mit Ihm ist Veränderung in die Welt gekommen, die Chance auf einen Neuanfang, ein neues Leben.
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
Jesaja 42,3)
Wenn wir an Jesus glauben, wenn wir Ihn als unseren Herrn annehmen, schenkt Er uns dieses neue und ewige Leben. Er reicht uns die Hand für Veränderungen. Er richtet uns auf, anstatt uns niederzureißen. Er entfacht das Feuer in uns, anstatt es auszulöschen. Er legt uns Hoffnung und Zuversicht ins Herz und erfüllt unsere Seelen mit Liebe.
Durch Jesus erhalten wir ein neues Leben, wir sind eine neue Schöpfung, wir drücken den Reset-Knopf und starten neu durch. Die Möglichkeit, endlich das wahre Leben führen zu können, welches Gott bereits vor Urzeiten für uns bereitet hat, ist zum Greifen nahe. Welche Gnade und Freude.
Jesus macht alles neu. Er hat die Kraft die Menschen zu verändern, jeden einzelnen von uns. Er hat die Kraft die Welt zu verändern. Er baut wieder auf, was einst in der Welt und in uns zerstört.
Durch Jesus sind wir. Wir spüren, wir fühlen, wir lieben wieder.
Mit Jesus leben wir. Wir sehen, wir hören, wir helfen wieder.
Aber mit Jesus leiden wir auch, denn wir erkennen das Unrecht und die Not um uns herum, wir spüren die Blicke, die uns durchbohren, wir hören die spitzen Zungen, die lästern, wir sehen die höhnischen Gesichter, die lachend ihr Schindluder treiben.
Und Gott sei Dank dürfen wir irgendwann auch mit Jesus sterben. Denn auch das ist die frohe Botschaft. Wir sterben nicht, wir kommen heim. Wir empfangen das ewige Leben in Gottes Herrlichkeit.
Mit Jesus ist eine neue Zeit angebrochen. Gott hat einen neuen Bund mit uns geschlossen, der geprägt ist von Liebe und Barmherzigkeit, Güte und Gnade, Frieden und Freude.
Gott hat mit Jesus ein allumfassendes, weltveränderndes Werk begonnen.
Und mit Ihm, mit Seinem (Wieder)Kommen, wird Er es eines Tages vollenden.
Noch ist Sein Werk nicht zur Vollendung gelangt, noch leben wir im Wandel, in der Veränderung, mitten in der Erfüllung. Wir leben in einer freudigen und erwartenden Spannung und in der Zuversicht und Hoffnung, die Gott uns schenkt.
Gottes unendliche Liebe zu Seinen Menschen, Gottes Werk, Sein Reich, Sein Wille, ist geprägt durch die Liebe und Barmherzigkeit, die Er uns in Jesus Christus offenbart hat.
Und diese tiefe und unermessliche Liebe zeigt sich darin, dass Er sich nicht um die Reichen und Machthaber schert. Sein Herz schlägt vor allem für die Kleinen, die Armen und Schwachen, die Unterdrückten und Vergessenen, die Kranken und Zerbrochenen. Seine Güte gilt denen, die Leben in sich tragen, die fühlen und spüren, die GLAUBEN.
Gott hat einem jeden von uns dieses kleine Samenkorn des Glaubens ins Herz gepflanzt, aber nicht jeder ist bereit, seinen eigenen Weg aufzugeben, seinen Egoismus abzulegen und alleine auf Gott zu vertrauen. Nicht jeder ist bereit diesem Samenkorn Raum und Licht zu schenken und zu schauen, wie sich die Güte Gottes in seinem Herzen Bahn bricht. Veränderung macht Angst.
Die Angst vor der Aufgabe des eigenen Seins und des Verzichts der eigenen Errungenschaften, lähmen und entziehen diesem Glaubenskorn jegliche Nahrung. Die Angst vor dem Bösen, lähmt die Hoffnung auf das Gute.
Dabei sagt uns Paulus selbst: Besiege das Böse durch das Gute.
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
(Römer 12,21)
(Apostelgeschichte 9,1-20)
Paulus hat es erfahren. Er ist ein lebendiges Zeugnis der verändernden Kraft von Jesus. Einst ein Pharisäer, der mit roher Gewalt und Macht die Christen damals verfolgte, der mit Brutalität und Angstverbreitung auf die Einhaltung angeblicher Gottesgebote aus war. Er dachte er liebt Gott und lebt für Ihn und doch verrannte er sich im Bösen. Doch Paulus erkannte Jesus und er durchlebte einen unglaublichen Wandel. Er ließ zu, dass das Gute in ihm aufblühen konnte. Paulus ist ein Symbol der wahren Umkehr.
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
(Jesaja 42, 3)
Jesus richtet auf und stellt wieder her, was durch die Welt einst zerstört und krank gemacht wurde. Sein Licht ist wie ein heller Schein der Hoffnung und Zuversicht in diese zerbrochene Welt hinein. Jesus öffnet unsere Herzen, befreit unsere Augen von der Blindheit, heilt unsere Ohren von ihrer Taubheit und gibt den Stummen wieder eine Stimme. Er richtet auf, was durch die Welt geknickt ist.
Und Gott gibt keinen auf. Er will jeden retten. Kein einziger Seiner geliebten Kinder soll verloren gehen. Er sieht jeden und prüft das Herz eines jeden von uns und sobald unsere Zeit gekommen ist, lässt Er dieses winzig kleine Samenkorn des Glaubens aufbrechen, keimen und zu einem großen und mächtigen Baum werden. Aus einem kleinen Funken wird Er ein loderndes Feuer entflammen. Ein Feuer des Glaubens und der Bereitschaft des Dienens. Ein Feuer, dass in uns brennt und uns die Kraft und die Fähigkeit verleiht, am Reich Gottes mitzuwirken, um Sein Werk zur Vollendung zu bringen.
Aus Schutt und Asche wird Er sein Reich, Sein Jerusalem neu errichten. Und wir sind ein Teil davon. Ein Teil Seiner alles verändernden Kraft. Ein Teil Seines Erlösungswerkes.
Kehr um zu Gott, solange es noch geht.
Glaube an Gott und glaube an Jesus. Erlebe die verändernde Kraft der Liebe und Gnade Gottes und starte in dein wahres Leben in Christus. Jetzt, hier, heute!
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen;
(Jesaja 42,3a)
Gott ist für dich da, immer und zu jeder Zeit!
Jesus ist gekommen, um dich zu erlösen. Höre auf Seine Worte, höre Seine Stimme, höre, wenn Er dich bei deinem Namen ruft.
Er wartet auf dich. Bist du bereit Ihm zu folgen und Veränderung in deinem Leben und in der Welt zuzulassen?
Es ist nie zu spät!!!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)
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