Impuls zum
18. Sonntag nach Trinitatis
Und dieses Gebot haben wir von ihm,
dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.
(1. Johannes 4,21) SCH2000
Die eins, zwei …. zehn Gebote!
Der 18. Sonntag nach Trinitatis stellt uns vor eine ziemliche Herausforderung.
„wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll“
Und Jesus setzt noch eine Schippe drauf, indem Er uns sagt, dass wir auch unsere Feinde lieben sollen.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde
und bittet für die, die euch verfolgen
(Matthäus 5,44)
In den letzten Wochen des Kirchenjahres haben wir schon viel über die Nachfolge Jesu und was das für uns bedeutet gehört.
• Gott und Sein Wirken für diese Welt und in dieser Welt zu erkennen,
• Seine Liebe und Güte zu uns zu erkennen,
• die Rettung zu erkennen, die ER uns durch Jesus geschenkt hat
• und vor allem, all dies auch anzunehmen.
Das alleine ist schon eine große Herausforderung, der wir uns immer wieder von neuem stellen müssen.
Und es steht immer wieder die Frage im Raum:
Gott oder die Welt?
Aufbruch zu neuen Ufern oder alles beim Alten?
Der schmale oder der leichte Weg?
Umkehr oder weiter so?
Wir werden mit der Entscheidung konfrontiert:
Glauben oder Wissen.
Vertrauen oder Kontrolle.
Es ging schon verdammt heiß her, wenn es darum geht, den richtigen Weg einzuschlagen und diesem auch konstant zu folgen.
Doch bei dieser, für manche vielleicht, „einfachen“ Entscheidung, bleibt es nicht. Auch in den kommenden letzten Wochen des Kirchenjahres heißt es noch einmal raus aus der Komfortzone und rein in die Wirklichkeit der Welt. Wir müssen uns dem draußen stellen. Es hilft weder uns noch Gott, wenn wir nur in unserer eigenen kleinen Glaubensblase verharren. Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir aktiv werden.
Aber alle äußerliche Aktivität beginnt immer zuerst mit der Aktivität in uns selber. Wir können keine Weltveränderer werden, wenn wir uns selber nicht verändern. Wir können keine wahren Nachfolger Christi werden und nach Seinen Werten leben wollen, wenn wir in unseren Herzen keine Veränderung zulassen.
Umkehr oder weiter so?
Das ist die erste Entscheidung, die wir für unser Leben treffen müssen.
Wenn wir eine Entscheidung für Christus und für Seinen Weg getroffen haben, dann heißt es für uns, auch genau dafür zu leben. Viel zu viele Menschen reden nur und handeln nicht. Viel zu oft kommt es auch unter uns Christen vor, dass Umkehr und Hingabe für Gott ein reines Lippenbekenntnis bleiben.
Liebe Geschwister, wollen wir so weitermachen wie bisher oder wollen wir endlich anfangen zu leben, wahrhaftig zu leben, in Christus zu leben?
Dann ist die Zeit der wahren Umkehr gekommen und wir sollten anfangen uns zu öffnen für die bedingungslose Liebe, die nur bei Gott zu finden ist. Denn das ist das Größte wonach wir streben sollten. Dies bestätigt sich schon darin, dass die Liebe auch das höchste Gebot ist, welches Gott uns gegeben hat. Gott zu lieben und zu ehren von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all unserer Kraft! (vgl. 5. Mose 6,5)
Das Gebot der Liebe.
Ein Gebot, was ziemlich viel von uns fordert. Es bedingt Abkehr und Umkehr, die Aufgabe unserer Selbst und die vollkommene Hingabe zu Gott.
Ein Weg, eine Entscheidung, die nicht jedem leichtfällt, die aber umso mehr unglaubliches und wunderbares für uns bereithält. Wenn wir unser Herz nicht mehr an die Welt und die darin innewohnende Sünde hängen, sondern auf Gott und Seine Liebe ausrichten, werden wir einen Segen empfangen, den unser Verstand kaum greifen kann.
Und so bereitet und auch dieser Sonntag den Weg dafür. Er öffnet uns einmal mehr die Augen, dass es tatsächlich möglich ist, diesen Weg des Glaubens und des Segens zu gehen. Dieser Weg hängt einzig und allein an den zehn Geboten Gottes, an Jesus.
Ja, an Jesus, denn die in Stein gemeißelten Gesetze, die Gott einst den Israeliten am Berg Horeb gegeben hat und nach denen sie ihr Leben ausrichten sollten, um ein wahrhaft gottgefälliges Leben zu führen, sind Fleisch geworden. Jesus hat die Gebote nicht abgeschafft, wie der ein oder andere vielleicht denken mag. Im Gegenteil, ER hat sie zum Leben erweckt. Jesus hat diesen starren Buchstaben förmlich Leben eingehaucht, ihnen wurde der Lebensamt Gottes, der Heilige Geist eingehaucht. Und damit hat Jesus diese Gebote umso mehr in ihrer Wichtigkeit bestätigt.
Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte: Meister,
welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen,
von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«
Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich:
»Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«
In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
(Matthäus 22,35-40)
oder Markus Kapitel 12:
Und es trat zu ihm einer der Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte,
wie sie miteinander stritten. Als er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn:
Welches ist das höchste Gebot von allen? Jesus antwortete:
Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen,
von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft«
Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«
Es ist kein anderes Gebot größer als diese.
(Markus 12,28-31)
Diese zwei Gebote, von den Jesus hier spricht, umfassen alle zehn Gebote und führen uns zu einem verantwortungsvollen Leben vor Gott, Seiner Schöpfung und vor allem vor unseren Mitmenschen.
Der heutige Sonntag steht daher ganz im Zeichen der zehn Gebote, die Gott den Israeliten, aber auch der zwei Gebote, die Jesus uns, für unser neues Leben, mit auf den Weg gegeben hat.
Es geht um: die Gottesliebe und die Nächstenliebe.
Und Jesus verkörpert diese zwei Gebote.
Und so ist ein Leben in der Nachfolge Jesu, ein Leben als Christ, vor allem auch ein Leben in der Liebe Gottes.
Aber halten wir uns an diese Gebote?
Wir sagen jetzt vielleicht: „Ja klar, easy.“
Ich gehe zum Gottesdienst, hab mich taufen lassen, ich töte nicht, ich stehle nicht und ich habe auch keine Affäre.
Aber ist es wirklich so einfach?
Prüfen wir uns doch einmal selber.
Steht Gott an erster Stelle in unserem Leben? Ist Gott in jedem Moment unseres Lebens greifbar, spürbar und für andere erkennbar? Brennen wir für das Evangelium? Beten wir regelmäßig und lesen und studieren wir die Bibel?
Oder lesen wir lieber Horoskope, nehmen auch mal gerne an Gewinnspielen teil oder empfinden Freitag, den 13. als spooky, weil wir an Aberglauben glauben?
Und was ist mit unseren Mitmenschen? Helfen wir unserem Nachbarn im Garten, unterstützen wir unseren Arbeitskollegen bei einer schwierigen Aufgabe, auch wenn wir keine Lorbeeren dafür einheimsen? Und wann genau haben wir eigentlich das letzte Mal unser „Brot“ mit einem Bedürftigen geteilt?
Wie reagieren wir, wenn es Ärger im Paradies gibt? Werden wir schnell zornig, wütend oder sind eingeschnappt? Was, wenn uns einer unser Recht streitig machen will oder in unseren Augen bevorzugt behandelt wird, machen wir eher einen Schritt zurück oder gehen wir ohne Rücksicht auf Verluste vorwärts, getreu dem Motto „Jetzt erst recht. Jetzt Zeit ich’s dir.“
Und dieses Gebot haben wir von ihm,
dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.
(1. Johannes 4,21)
Immer noch einfach?
Ich möchte in diesem Zusammenhang gerne zwei Texte aufgreifen, die uns für diesen Sonntag mit auf den Weg gegeben werden.
Zum einen die Erzählung aus dem Markusevangelium (Markus 10,17-27) über einen reichen Jüngling und zum anderen aus dem 5. Buch Mose (Deuteronomium 30,11-14) über die wahre Hingabe zu Gott.
TEIL 1 – Nächstenliebe!
Markus 10,17-27
Reichtum und Nachfolge
Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott. Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.« Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach! Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter. Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen! Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist’s, ins Reich Gottes zu kommen! Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann selig werden? Jesus sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.
(Markus 10,17-27)
In dieser Erzählung geht es um einen reichen Jüngling, der Jesus fragt, wie er das ewige Leben erlangen kann. Jesus antwortet ihm, dass er alle Gebote halten solle. Das tut dieser Mann und dennoch schafft er es nicht, es fehlt ihm an einer Sache. Der Jüngling ist reich. Er hat es weit gebracht in dieser Welt. Vielleicht hat er sich seinen Reichtum hart erarbeitet, vielleicht hat er aber auch einfach Glück gehabt und wurde in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Es wird uns auch nicht gesagt, wieviel genau sein „Reichtum“ wirklich umfasst. Häuser, Ländereien, Sklaven, Geld?
Aber eines erfahren wir … er hängt daran. Sein Hab und Gut mit anderen zu teilen, nur um Jesus zu folgen …
Viele denken, dass Geld glücklich macht, oder zumindest eine gewisse Sicherheit bietet. Das mag auch so sein. Aber macht Geld wirklich glücklich, so richtig glücklich? Oder engt es uns nicht vielmehr ein? Beschränkt es nicht unser Blickfeld und hält uns eher davon ab, uns auf etwas Besseres, als auf noch mehr Reichtum, zu konzentrieren?
Geld, Reichtum, all unser Hab und Gut, auf das wir hocken, wie eine Glucke auf ihren Eiern, behindert uns auf unserem Weg mit Jesus. Es verschafft uns selber vielleicht kurzfristig ein Gefühl von Freude und Sicherheit, aber bringt es uns auch langfristig Zufriedenheit und dieses ganz besondere Gefühl im Herzen, wenn wir die Freude eines anderen Menschen sehen, dem Gutes widerfahren ist – vielleicht auch durch uns?
Jesus spricht doch von dem gewissen „leichten Gepäck“. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Rucksack voller Münzen leichtes Gespräch darstellt.
Jesus sagt ganz klar, dass wenn wir unser Herz an Geld, Reichtum, ja, an all unser Hab und Gut hängen, wir niemals in Gottes Reich kommen werden. Wenn unser Herz an unserem Besitz hängt, egal wie groß oder klein er in unseren Augen sein mag, können wir nicht frei sein für Gott. Wo soll unser allmächtiger und großer Gott auch Platz finden, wenn kein Zipfelchen unseres Herzens mehr frei ist. Und wahrlich, wir kennen Gott, Gott gibt sich nicht mit einer kleinen dunklen Ecke zufrieden. Es heißt nicht umsonst Gott ist allumfassend, dass gilt auch für unser Dasein. Und wenn wir lieber dem Geld, Ansehen und Macht, anstatt Gott nachjagen, dann beten wir einen Götzen an, der uns ganz schnell zu Fall bringen wird.
Wir müssen uns bewusst sein, dass all dieser weltliche „Reichtum“, und sei er noch so gering, vergänglich ist. Besitz ist nicht von Dauer. So schnell, wie wir ihn in Händen halten, so schnell ist er auch schon wieder verflogen. Reichtum, Besitz hat kein Gewicht. Für Gott ist all das weltliche so leicht wie eine Feder und so schnell auch wieder hinfort geblasen.
Und dann? Was ist dann? Dann stehen wir vor einem nichts unserer Selbst. Allein, verlassen, einsam, hungrig, kalt, traurig. So wie viele Menschen auf dieser Welt, die dem Falschen anhängen. Aber wollen wir das? Also ich möchte nicht irgendwann ein Häufchen meiner Selbst sein, im Selbstmitleid baden und dem nachtrauern, was hätte sein können, wenn ich mein Herz, meine Seele und all meine Kraft dem Richtigen zugewendet hätte.
Im Gleichnis vom treulosen Verwalter (Lukas 16,1-9) sagt Jesus uns sehr deutlich, dass so ein treuloser und hinterhältiger Verwalter, der eigentlich nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, eigentlich genau richtig gehandelt hat. Er geht sogar so weit zu sagen, dass wir, die wir im Glauben leben, von diesem Menschen lernen können.
Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter,
weil er klug gehandelt hatte. Denn die Kinder dieser Welt sind
unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts.
(Lukas 16,8)
Und Jesus hat Recht. Und was er damit meint, lesen wir gleich einen Vers weiter:
Und ich sage euch: Macht euch Freunde
mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht,
sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
(Lukas 16,9)
Es geht nicht darum, dass wir hinterhältig, korrupt oder treulos handeln sollen.
Es geht darum, dass wir mit den weltlichen Gütern, welche Gott uns anvertraut, gewissenhaft umgehen und damit gute Dienste tun sollen. Wir sollen Menschen beistehen und uns für Hilfsbedürftige einsetzen – wir sollen die Gnadengüter Gottes weitergeben, die wir von Ihm erhalten haben. Wir sind nur VERWALTER des weltlichen „Reichtums“. Es ist unser Dienst für Gott und den Menschen, Gutes zu tun, mit dem, was uns zur Verfügung steht. Egal ob es in Form von Geld oder Trost oder Lehre ist. Die Gaben/ Güter, die wir in dieser Welt erhalten haben, sollen wir fruchtbringend für Gottes Reich einsetzen und nicht für uns und unser Ego.
Wir müssen uns eines bewusst werden. Wir haben all unser Hab und Gut nicht, weil Gott uns damit besonders belohnen möchte oder weil Er möchte, dass wir im Geld baden, wie Dagobert Duck, und uns jeden noch so tollen Luxusartikel leisten können, den unser Herz begehrt.
Gib nicht jedem Wunsch nach, den du dir erfüllen kannst;
du musst nicht alles haben, was du begehrst.
(Sirach 5,2)
Es geht nicht um die Befriedigung unserer Begierden und Wünsche, sondern um das Wesen Gottes, welches durch uns der Welt offenbart werden soll. Es geht um Güte und Barmherzigkeit, Mitgefühl und Anteilnahme.
Wir haben all unseren Besitz, all das, was wir unser „eigen“ nennen, von Gott zur Verfügung gestellt bekommen, um damit in Seinem Namen Gutes zu tun. Wir sind Verwalter der Gnadengaben Gottes, um diese einzusetzen, um Sein Reich zu bauen und um, durch diese Taten der Liebe, Werke der Nächstenliebe, die wahren Schätze im Himmel zu sammeln.
Und dieses Gebot haben wir von ihm,
dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.
(1. Johannes 4,21)
Nächstenliebe bedeutet nicht einfach nur zu sagen „Ich mag dich“.
Wahre Nächstenliebe geht darüber hinaus.
Die Nächstenliebe, die Jesus proklamiert, gibt den letzten Groschen, das letzte Hemd, auch für einen Fremden.
Wahre Nächstenliebe geht die Extra-Meile nicht nur mit einem Freund, sondern auch für einen Unbekannten.
Wahre Liebe sagt nicht nur „Ich mag dich“ zu einem Freund, sie sagt auch „Ich vergebe dir“ und sie sagt auch „Ich mag dich, weil Gott dich mag und weil auch du sein Kind bist“ zu einem Feind.
Ja, wahre Liebe verliert auch mal, aber gewinnt umso mehr, denn sie verliert vielleicht die „Reichtümer“ der Welt, aber nur, um dadurch einen umso größeren Schatz im Himmel zu gewinnen. Nächstenliebe ist die Bereitschaft zurückzutreten und seine eigenen Wünsche hintenanzustellen.
Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien,
auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott,
der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; dass sie Gutes tun,
reich werden an guten Werken, gerne geben, zum Teilen bereit sind
und sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft,
damit sie das wahre Leben ergreifen.
(1.Timotheus 6,17-19)
Gott kommt es dabei nicht auf die Höhe der Gabe an,
sondern auf unsere Bereitwilligkeit. Er freut sich über das,
was jeder geben kann, und verlangt nichts von uns,
was wir nicht haben. Ihr sollt nicht selbst in Not geraten,
weil ihr anderen aus der Not helft.
Es geht nur um einen gewissen Ausgleich.
(2.Korinther 8,12-13 – HFA)
Das wir Geld oder sonstige Reichtümer haben dürfen, steht außer Frage. Es steht nirgends geschrieben, dass wir arm sein müssen, keine Bleibe oder keinen Job haben dürfen. Der Unterschied liegt darin, wie wir mit unserem Besitz umgehen.
Hängt unser Herz an all dem, was wir haben – so, wie des Jünglings Herz an seinem Besitz oder wissen wir aus wessen Hand wir all unser Hab und Gut empfangen haben und setzen es für Ihn ein?
Es geht nicht um den Besitz selber, sondern darum, was wir mit unserem Besitz machen. Viele der guten Werke, die wir im Glauben tun sollen, können wir nur mit einem gewissen finanziellen Rückhalt vollbringen. Manchmal bedarf es unserer eigener Hände Arbeit, manchmal aber auch der finanziellen Unterstützung, die uns, dank Gott, gegeben ist.
Ein Herz, welches sich an Reichtum, Macht und Einfluss klammert, verschließt sich vor der Wirklichkeit. Ein Herz aber, welches ganz auf Gott ausgerichtet ist, öffnet sich für die Welt.
Als Jesus den Jüngling auffordert all seinen weltlichen Reichtum, seinen Besitz, zu veräußern, das Geld den Armen zu geben und ihm zu folgen, knickt er ein und zieht traurig von dannen. Das bringt er nicht übers Herz.
Wie traurig. Mich selbst zu opfern für andere?
Wer kann dann selig werden? Jesus sah sie an und sprach:
Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott;
denn alle Dinge sind möglich bei Gott.
(Markus 10,26-27)
Ist Nächstenliebe vielleicht doch nicht so einfach, wie gedacht?
DOCH! Es ist einfach. Denn es ist der Heilige Geist, der diese Liebe in uns bewirkt.
Nicht wir sind es, die diese Wesenszüge Gottes ans Licht bringen. Aus unserer eigenen Kraft heraus können wir das nicht erreichen, wir könnten noch so hart schuften, es würde nichts bringen, denn nur Gott, Sein Heiliger Geist, der in uns lebt, kann diese Veränderung unseres Denkens und Handelns bewirken. Unsere Aufgabe, unser dazutun, ist der Schritt des Glaubens und Vertrauens. Die Entscheidung Gott an die erste Stelle in unserem Leben zu setzen und uns ganz von Ihm erfüllen zu lassen.
Es ist einzig und allein eine Sache des Vertrauens und der Liebe – der Liebe zu Gott; dem ersten und höchsten Gebot, alles Weitere kommt durch Ihn.
Neugierig wie es weiter geht?
Dann gehts HIER zum zweiten Teil dieses Impuls und zur Gottesliebe.