Impuls zum
17. Sonntag nach Trinitatis
Unser Glaube ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat.
(1. Johannes 5,4b)
Komm, folge mir nach! - der Aufbruch
Der 17. Sonntag nach Trinitatis steht ganz im Zeichen des Glaubens. Unseres Glaubens an Gott, an Jesus Christus, den Heiligen Geist und das ewige Leben in Ihm.
Aber es geht hier nicht um den einfachen, kleinen Glauben, dem „Kleinglauben“, sondern um den wahren und tiefen Glauben, dem bedingungslosen Glauben, der aus einem reinen, demütigen und dankbaren Herzen erwächst und zu wahrem und beständigem "Erfolg" führt. Ein Glaube, der jenseits von der Welt, aber ganz nah am Herzen Gottes schlägt.
Es gibt mit Sicherheit viele sogenannte „U-Boot“ Christen unter uns. Christen, die nur ein-/ zweimal im Jahr auftauchen, an Ostern und Weihnachten, und ansonsten in der Versenkung abgetaucht sind. Es sind Christen, die sich zwar zu Gott bekannten, die offen ihren Glauben an Jesus bezeugt haben, aber dennoch ihr altes, weltliches Leben weiterführen. Den wahren Weg des Glaubens, von dem wir letzte Woche gehört haben, schlagen sie jedoch nicht ein. Zu unbequem, zu risikoreich, zu anstrengend.
Um wahrhaft in die Nachfolge Jesu zu treten, muss ich etwas verändern, muss ich Veränderung zulassen, ich muss vielleicht auch Dinge aufgeben, die mir lieb und kostbar geworden sind. Und das alles wofür? Was ist der Lohn für meine Hingabe?
Wir sind leistungsorientierte Menschen. Wir versuchen immer das Beste zu geben, wollen dafür aber auch gebührend entlohnt werden. Ein Leben mit und für Christus zu führen, sich Seinen Weisungen hinzugeben und die Aufgaben zu übernehmen, die ER für uns vorgesehen hat, zwingen uns allerdings ein Stück weit auf diesen weltlichen Lohn zu verzichten.
Unser Lohn in der Nachfolge Christi, ist nichts, was die Welt uns bieten kann. Gott lockt nicht mit Reichtum, Ehre und Anerkennung, mit Macht oder Einfluss bis in die höchsten Gremien. Sicher können wir das alles auf unserem Weg mit Gott erreichen, aber dennoch ist es ein Geschenk Gottes, UM Seine Aufgaben zu erfüllen, nicht WEIL wir Seine Aufgaben erfüllen. Unser Gewinn, unser Lohn ist Gottes Herrlichkeit. Unser Lohn, ist ein unendlicher Schatz in der unsichtbaren Welt, in Gottes himmlischen Reich, es ist das neue Jerusalem. Die weltlichen Güter, die wir uns, dank Gott erarbeiten, sind nur Wegbereiter für Gottes himmlisches Reich. Sie sind vergänglich und unzuverlässig, wie die Welt, Wer sich nur auf diese weltlichen Dinge konzentriert und an ihnen festhält, verpasst das wirkliche Ziel, den wahren Reichtum Gottes meilenweit.
Unser Dienst in Christus ist gekennzeichnet durch die volle Hingabe zu unserem Herrn und unser Lohn ist ein wahrer und tiefer Glaube an unseren Herrn und Sein Wiederkommen.
Ja, wer sein Augenmerk auf Geld, Ansehen, Einfluss und oberflächliche Sicherheit legt und sich selber lieber vorne in der Kolonne einreiht, anstatt sich auch mit den hinteren Plätzen zu genügen, der ist nicht gemacht für den Weg des wahren Glaubens.
Wer aber dem vertraut, der uns geschaffen hat, der uns bis in die Haarspitze kennt, wer die Werke und Taten dessen sieht, der alles um uns herum geschaffen hat und wer im Herzen diese wunderbare Schöpfung, nicht als eine Art Demonstration von Macht und Stärke ansieht, sondern sie dankbar und demütig, als ein unendlich großzügiges Geschenk bedingungsloser Liebe annimmt, der ist bereit diesen Weg des wahren Glaubens zu gehen.
Dieser Weg, den Jesus uns immer wieder vor Augen führt, ist wahrlich nicht leicht und vielleicht gleicht er eher einem Kampf, innerlich wie äußerlich. Und wenn wir denken, dass unser weltliches Leben bereits hart ist … puh … dann sollten wir uns vielleicht lieber nicht auf Jesus einlassen.
Oder vielleicht doch?
Vielleicht gerade deshalb?
Vielleicht gerade, WEIL unsere Seele gezeichnet ist von Schmerz, Angst und Leid.
Gerade WEIL unser Herz an all den Problemen zu zerbrechen droht, die sich auf der Arbeit, in der Familie oder in der Gemeinde vor uns aufhäufen.
Gerade WEIL die Wunden, die andere Menschen uns zufügen, nicht heilen können, weil immer neue dazukommen.
Vielleicht gerade deshalb sollten wir uns in die Gegenwart des mächtigsten Kämpfers begeben, den es auf Erden und im Himmel je gegeben hat.
Gott kämpft für uns. Er steht uns nicht nur zur Seite, gibt uns gute Ratschläge, belächelt uns und sagt „das wird schon wieder“. Er zieht mit uns in den Kampf all unserer Probleme und Sorgen. Er stellt sich vor uns, wie ein Löwe und geht für uns und unsere Schuld sogar ans Kreuz.
Wenn wir dem vertrauen, der uns geschaffen hat und dem vertrauen, den Er gesandt hat, und dem vertrauen, was Er uns zugesagt hat, dann sollten wir gehen! Dann sollten wir diesen Weg des Glaubens einschlagen.
„Komm, folge mir nach!“
Jesus hat diese wenigen und doch so markanten Worte nicht nur gesagt, um immer mehr Menschen um sich zu scharen, weil er mit seiner „Beute“ angeben wollte, weil er sich in den Mittelpunkt der Geschichte drängen und von allen Seiten angehimmelt werden wollte, sondern weil ER ihnen und uns helfen und uns in eine neue Zukunft führen wollte.
Jesus spricht zu ihm:
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater denn durch mich.
(Johannes 14,6)
Gott hat uns zugesagt, dass Er uns ins verheißene, ins gelobte Land führen wird, wo Milch und Honig fließen.
und will dich bringen in das Land, darin Milch und Honig fließt.
(2. Mose 33,3)
Gott verheißt uns für unser Leben, fruchtbares „Land“, blühende Landschaften und Seine ewige Versorgung. „Milch und Honig werden fließen“
Wenn wir Gott unser Vertrauen und unser Herz offenbaren, wird ER uns segnen, im Überfluss, Er wird für uns sorgen und uns aufblühen lassen.
Und wenn wir eines ganz genau wissen, weil die Heilige Schrift voll davon ist und wir diese Tatsache tief in unserem Herzen tragen, dann dass, dass Gott treu ist und zu Seinen Zusagen und Verheißungen steht. Das steht unumstößlich fest, daran kann keiner rütteln.
Ich kann Mose anzweifeln, ich kann Jesaja, Hosea oder Jeremia anzweifeln, ich kann Petrus oder Paulus skeptisch beäugen, aber nicht Gottes Wort. Was Gott spricht, geschieht.
Es ist dieser ganz schmale Weg zwischen Verstehen und Glauben, zwischen Wissen und Vertrauen. Ein Weg der leicht und doch so unendlich schwer ist. Ein Weg, der uns auch zwischendurch immer wieder zum Stolpern bringt. Aber ein Weg, der uns letztlich ans Ziel führt.
Unser Glaube ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat.
(1. Johannes 5,4b)
TEIL 2
Komm, folge mir nach - der Weg des Glaubens
In der Zeitgeschichte gehen wir ja immer vom ältesten zum jüngsten Ereignis, von der Urzeit zur Jetztzeit, von der Vergangenheit zur Gegenwart und weiter in die Zukunft. Mit unserem Glaubensweg ist es ein bisschen andersherum.
Unser Weg zum wahren und tiefen Glauben beginnt hier bei uns und führt uns in die Vergangenheit hinein. Unser Glaubensweg führt uns durch das Neue Testament zurück ins Alte Testament und endet im Garten Eden, in Gottes Gegenwart.
Was ich damit meine?
In unserem Glauben leben wir aktuell in der Zeit des neuen Bundes, welcher im Neuen Testament zwischen Gott und Jesu und uns Menschen geschlossen wurde.
Und auch hier werden wir wieder Zeuge von Gottes Treue. Bereits im Alten Testament, unter anderem durch den Propheten Jeremia, weißt Gott auf diesen neuen Bund hin.
Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen,
dass ich nicht ablassen will, ihnen Gutes zu tun,
und will ihnen Furcht vor mir ins Herz geben, dass sie nicht von mir weichen.
Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun,
und ich will sie in diesem Lande einpflanzen in beständiger Treue,
von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
(Jeremia 32,40-41)
Und im Neuen Testament findet diese Verheißung durch Jesus Christus seine Erfüllung.
Und er nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach:
Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach:
Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut,
das für euch vergossen wird!
(Lukas 22, 19-20)
Somit leben wir quasi in der Zeit des Neuen Testaments, des neuen Bundes.
Und mit unserem Glaubensweg machen wir eine Reise durch all die Schriften, die uns im Neuen Testament begegnen.
Am Anfang stehen wir, genauso wie Andreas, Simon, Johannes, Jakobus und all die anderen, an einem Punkt in unserem Leben, der zwar gut, aber vielleicht nicht perfekt ist. Wir durchleben Situationen, die uns aufwühlen und uns verzweifeln lassen, wir müssen Erlebnisse durchstehen, die uns krank machen und vielleicht sogar dem Tode nahebringen. Vielleicht stehen wir auch an sogenannten Wendepunkten in unserem Leben oder gar in Sackgassen, aus denen es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Vielleicht leben wir aber auch einfach nur vor uns hin oder fühlen uns wie auf der Überholspur und rasen sogar an allen anderen vorbei. Vielleicht geht es uns gut und wir haben einen guten Job, sicheres Geld, eine Familie und ein Dach über dem Kopf. Wir machen gerade eine steile Karriere, gründen nebenher noch eine Familie und fahren einen großen Lottogewinn ein.
Wann genau Gott in unser Leben tritt und uns zu sich ruft, kann keiner vorhersagen, denn nur Gott kennt uns, unser Herz und unser Leben in- und auswendig und nur ER weiß, wann wir bereit sind, den Weg mit IHM zu gehen.
Ja, liebe Geschwister, ich bin felsenfest davon überzeugt, dass, wenn Gott in unser Leben tritt, egal in welcher Situation wir gerade stecken, ob es uns gut oder schlecht geht, dann sind wir auch bereit Ihm zu folgen.
Ob wir selber uns bereit fühlen und ob wir uns trauen, diesen ersten kleinen Glaubensschritt zu wagen, liegt alleine bei uns.
Jesus hat zu Lebzeiten nicht zu jedem Menschen, der Ihm über den Weg gelaufen ist oder den Er geheilt hat, gesagt „Komm, folge mir nach.“ Viele hat er auch zurückgeschickt. Er hat ihnen Gutes getan, sie geheilt und ihnen die Möglichkeit der Umkehr gegeben, aber Er hat sie nicht auf Seinen Weg mitgenommen. Denn nicht jeder war und ist in diesem Moment bereit, den Weg des vollkommenen Glaubens anzutreten. Viele Menschen, die Jesus das erste Mal begegnen, brauchen vielleicht noch eine gewisse Zeit, bevor sie ihr Leben wirklich auf Ihn ausrichten können. Das liegt in der Natur des Menschen. Wir wissen vieles, wir glauben vieles, aber nicht jeder ist tief im Herzen bereit vollkommen zu vertrauen. Gott weiß genau, wo ein Mensch gerade steht.
Er sieht alle Menschenkinder und Er prüft ein jedes Herz.
Der HERR schaut vom Himmel und sieht alle Menschenkinder.
Von seinem festen Thron sieht er auf alle, die auf Erden wohnen.
Der ihnen allen das Herz geschaffen hat, achtet auf alle ihre Werke. […]
Siehe, des HERRN Auge sieht auf alle, die ihn fürchten,
die auf seine Güte hoffen,
(Psalm 33,13-15.18)
Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn:
Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? […]
Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen;
du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.«
Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.
Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir.
Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben,
und komm, folge mir nach!
Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon;
denn er hatte viele Güter.
(Markus 10,17.19-22)
Dieser Jüngling war noch nicht bereit und Jesus wusste es. Und Er zeigt ihm den Weg, den er gehen soll, um eines Tages wirklich bereit zu sein, Ihm zu folgen.
So auch jeder unter euch: Wer sich nicht lossagt von allem,
was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.
(Lukas 14,33)
Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren;
wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten.
(Lukas 9,24)
Es ist nicht unweigerlich so, dass wir für Gott nicht bereit wären, vielleicht wollen wir es auch genauso dringend wie der ein oder andere Anhänger von Jesus. Aber vielleicht ist unsere Zeit einfach noch nicht gekommen, vielleicht sind wir noch nicht gänzlich dazu bereit mit Jesus zu gehen – wahrhaftig mit Ihm zu gehen. In Lukas 9, 58-62 (Evangelium) können wir über diese „Ernsthaftigkeit der Nachfolge“ lesen.
Jesus zu folgen ist nicht leicht, diesen ersten Schritt zu wagen ist nicht leicht, aber es lohnt sich.
Gott prüft uns und unser Herz und Er sieht alle unsere Taten. Wenn es uns überfordern würde, die Nachfolge anzutreten, würde Er uns nicht rufen. Wenn es uns aber fordern würde, dann erst recht.
Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob,
und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht,
denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen;
du bist mein!
(Jesaja 43,1)
Und er sprach zu ihnen: Kommt, folgt mir nach!
(Matthäus 4,19a)
Und wenn Gott zu uns spricht und uns zu sich ruft, dann sollten wir die Ärmel hochkrempeln und Ihm folgen, denn dann ist die Zeit gekommen uns zu neuen Ufern, auf saftige Weiden, an Seinen reich gedeckten Tisch führen zu lassen.
Wir können Ihm vertrauen. Gott ist allgegenwärtig, allwissend und allmächtig. Und Gott ist auch Liebe und Barmherzigkeit. Gott liebt uns, Er würde uns niemals ins Verderben laufen lassen. Gott hat nur Gutes für uns im Sinn, für uns und für die ganze Welt. Gott ist gekommen, um zu retten, nicht um zu zerstören.
Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe,
spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides,
dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.
(Jeremia 29,11)
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
(Römer 8,28)
Wenn wir uns an Ihn halten, Ihm folgen, Seine Weisungen beachten und danach leben, so, wie Er es uns geboten hat, dann hält Er uns und führt uns zum wahren Sieg des ewigen Lebens.
Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr folgen und ihn fürchten
und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen
und ihm dienen und ihm anhangen.
(5.Mose 13,5)
Aber immer peu à peu – beginnen wir mit kleinen Babyschritten – mit kleinen Glaubensschritte.
Und so frage ich dich:
Glaubst du an Gott?
Glaubst du an Seine Macht und Herrlichkeit?
Glaubst du an Seine Liebe und Gnade?
Bist du bereit Wissenschaft und Verstand, von Glauben und Vertrauen zu trennen?
Dann: Kommt, folgt mir nach! (Matthäus 4,19a)
Gott hat uns einen leibhaftigen Beweis Seiner Liebe und Gnade vor Augen gestellt. Das Leben von Jesus ist sowohl wissenschaftlich bewiesen, als auch glaubensseitig fest in uns verankert. Es gibt viele Beweise dafür, dass Jesus tatsächlich gelebt hat und es gibt das Wort, die Heilige Schrift, die es uns lehrt.
Die Tatsache, dass Maria vom Heiligen Geist schwanger warund dass Jesus von den Toten auferstanden und zum Vater aufgefahren ist, ist bereits etwas, was wir nicht wissenschaftlich beweisen und dennoch als unumstößliche Tatsache glauben können, weil es uns das Wort lehrt.
Hier trennen sich die weltlichen und die geistigen Wege das erste Mal. Vertrauen wir den Buchstaben und Worten der Schrift eines studierten Wissenschaftlers, der nur in der sichtbaren Welt lebt und genauso wie wir, nur bis zum Horizont, aber nicht darüber hinausschauen kann?
Oder glauben wir an die Worte der Heiligen Schrift, die vom Geist Gottes eingegeben ist. Vom Geist dessen, der im Unsichtbaren um uns ist und alle Hebel in der Hand hält, der alles sieht und hört und weiß, auch das, was erst noch geschehen wird und dessen Blick weit über unseren beschränkten Horizont hinausgeht?
Welchen Weg schlägst du ein? Links oder rechts?
Einfach und breit, der Masse folgend?
Oder schmal und mitunter schwer, weil in dieser Welt einfach nicht alles eitel Sonnenschein ist?
„Komm, folge mir nach!“
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie
und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben,
und sie werden nimmermehr umkommen,
und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
(Johannes 10,27-28)
Ich will dich den Weg der Weisheit führen;
ich will dich auf rechter Bahn leiten,
(Sprüche 4,11)
Wenn wir uns auf den richtigen Weg führen lassen, dann „HERZLICH WILLKOMMEN“ wir sind im Neuen Bund angekommen. Der Glaube an das, was Gott alles schaffen und bewirken kann, der Glaube an das Unmögliche ist in unserem Herzen entflammt. Aus einem anfänglichen Funken, ist eine kleine Flamme geworden.
Von nun an nimmt uns Jesus an die Hand und geht mit uns. Er ist es, der uns zum ewigen Leben, zum wahren, tiefen und vollkommenen Glauben führt. Er ist es, der aus dieser kleinen Flamme ein Leuchtfeuer des Glaubens machen wird.
Schauen wir uns die Jünger von damals an, die sind auch nicht über Nacht zu Abbildern Jesu geworden. Auch für sie war es ein langer und mitunter anstrengender Weg, auf dem sie viel gelernt, erlebt und gestaunt haben.
In der Zeit des Neuen Testaments, steht nicht so sehr das Ziel, als vielmehr das Wachsen im Glauben im Vordergrund. Wie kommen wir zum Glauben und wie leben und wachsen wir darin. Es sind viele kleine Babyschritte notwendig, um erstmal in Schwung zu kommen. Auch kleine Kinder, die erst laufen lernen, stolpern und fallen am laufenden Band. Sie müssen sich irgendwo festhalten und wenn es gar nicht recht funktioniert, dann krabbeln sie halt einfach weiter. Aber aufgeben, liegen bleiben, ist keine Option. Kleine Kinder sind Weltenendecker, sie sind neugierig und wissbegierig. Sie nehmen alles auf, was die Welt um sie herum zu bieten hat. Und genauso sollten wir auch sein. Wie kleine Kinder… neugierig, uns trauen vorwärtszugehen, auch wenn wir immer wieder auf die eigene Nase fallen.
Aufstehen, Krönchen richten und weiter geht’s.
Zurück ist keine Option und Stillstand bedeutet bekanntlich den Tod.
Es sind viele zaghafte junge Hüpfer notwendig, um über all die Stolpersteine zu springen, die auf unserem Weg des Glaubens liegen, es sind viele kräftige und standfeste Schritte notwendig, um durch Matsch und Dreck zu waten und es sind umso mehr selbstbewusste Schritte notwendig, um über all die Kreuzungen des weltlichen Lebens zu gehen und dennoch auf dem rechten Weg zu bleiben. Durch all die Berichte von Markus, Matthäus, Lukas und Johannes haben wir das große Glück und Privileg live dabei zu sein, wenn Jesus am See Genezareth lehrt, wenn Er seine Predigt vor 5000 Männern hält, wenn Er mit uns abends unter einem Baum sitzt und Seine Gleichnisse erklärt, wenn Er mit uns betet und uns vom Vater erzählt.
Ja, aber wenn du jetzt einwirfst, dass die Jünger im Gegensatz zu uns das große Privileg hatten, dass Er real an ihrer Seite war, dann lass dir sagen, wir haben ein noch viel größeres Privileg, wir haben Seinen Geist IN uns. Wir leben mit Jesus nicht mehr nur Tür an Tür, Zelt an Zelt, Sein Geist lebt gänzlich in uns, näher geht es nun wahrlich nicht mehr.
Und ich will den Vater bitten und er wird euch
einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit:
den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, […]
Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird
in meinem Namen, der wird euch alles lehren und
euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
(Johannes 14,16-17.26)
Alles, was wir brauchen, um auf dem guten, dem richtigen Weg zu bleiben und immer weiter im Glauben zu wachsen, ist in unserem Herzen verankert.
Glaubst du daran?
Glaubst du an die Zusage Jesu am Ende Seiner Leibhaftigkeit auf Erden?
Glaubst du daran, dass Gott uns Seinen Heiligen Geist geschenkt hat, Sein Geist, der als Beistand, Helfer und Retter jetzt in uns wohnt? Der Geist, der uns leitet, führt und wachsen lässt? Der Geist, der uns auf den Weg des Glaubens und zur Veränderung unserer Selbst führt?
Dann „HERZLICH WILLKOMMEN" du bist in der Zeit nach Christus angekommen, in der Zeit der Selbstständigkeit, der Prüfungen und der unendlichen Weite Gottes.
Vor allem Paulus stellt uns jetzt immer wieder dar, wie wir im Glauben wachsen können, was es heißt im Glauben und für den Glauben zu kämpfen, was es braucht, um Veränderungen zu erfahren und um standhaft und beständig für Gott zu leben.
Paulus und Petrus sind Paradebeispiele für das Wachstum in Christus, im Glauben. Wer hätte jemals gedacht, dass aus einem Fischer, der zu Lebzeiten Jesu zwischen der Herrlichkeit Gottes und der Anziehungskraft der Erde Loopings schlug, wie eine Achterbahn auf der Kirmes, einmal zum Felsen wird, auf dem Jesus Seine Gemeine gründet? Petrus, der Jesus sogar verleugnet hat, der Ihn allein gelassen hat, obwohl er ihm einst absolute Treue schwor, der ihm nur mit freundschaftlicher Liebe begegnen kann, dieser Petrus, wird der Begründer der christlichen Kirche.
Oder Paulus, der selber einen unglaublichen Wandel in Christus erfahren durfte. Ein lebendiges Zeugnis von Gottes unglaublicher Macht. Einst ein Pharisäer vorm Herrn, der mit unerschütterlichem Eifer Christen verfolgt und getötet hat. Dieser Paulus steht plötzlich vor dem Kreuz und erkennt das Unglaubliche in Jesus. Vom Christenverfolger zu einem der erfolgreichsten Evangelisten und Missionaren auf Erden. Von falscher Gottesfürchtigkeit zum wahren Glauben – ein Wachstum, wie es seinesgleichen sucht.
Und Paulus lässt uns an seinem Wachstum im Glauben teil- und Anteil haben. Denn auch wir sind Gesegnete Gottes und dürfen von Seiner Gnade kosten. Gott hat auch uns erlöst und zu sich gerufen und uns den Weg in Seine Herrlichkeit eröffnet. Uns ist es ebenso gegeben im Glauben zu wachsen, zu reifen und zur vollen Vollendung zu gelangen, wie all unseren Brüdern und Schwestern vor uns. Gott hat uns für dieses Wachstum alles an die Hand gegeben, was wir brauchen. Die Heilige Schrift ist der Turbo-Dünger unter den Nährstoffen, die ein gesundes und kräftiges Wachstum bedingen. Wenn wir Sein Wort lesen und studieren und in unser Leben hineintragen, ist eine reiche Frucht und Ernte vorprogrammiert.
In den alttestamentarischen Erzählungen hingegen wird uns in beeindruckender Art und Weise bereits gezeigt, wie Gott wirkt, wenn wahrer und tiefgründiger Glaube das Fundament der Handlung ist. Die Erzählungen aus dem Alten Testament zeigen uns die Frucht eines bedingungslosen Glaubens, sie erzählen von Seinem Wirken, Seinem Eingreifen, von all den Wundern, die Er vollbringt, wenn Menschen Ihm ihren bedingungslosen Glauben schenken.
Noah, Sarah und Abraham, Joseph, Mose und Josua, Rahab, Elia und etliche mehr. All diese Menschen brachten Gott einen Glauben entgegen, der seinesgleichen sucht und all diese Menschen haben dadurch beeindruckende Wunder und Taten Gottes erleben können. Doch all diese Menschen hatten keinen Jesus an ihrer Seite, um diesen Glauben entwickeln zu können. Sie hatten keine Briefe von Paulus, der sie immer wieder im Glauben stärkte und neue Wege und Möglichkeiten aufzeigte. Sie hatten keine Briefe von Petrus und Johannes, die sie an die Hand nahmen und ihnen das Wesen und die Liebe Gottes offenbarten. Sie hatten nur Gott und ihre eigenen Zeugnisse Seiner Macht und Herrlichkeit. Sie hatten nur Sein Wort, auf welches sie ihren Glauben stützen konnten. Sie hatten „nur“ ihren Glauben. Kein Jesus, der sie führte, kein Petrus, der sie bestärkte und kein Johannes, der ihnen in Liebe zusprach. Nur ihr reiner und purer Glaube. Der Alte Bund hat keinen Mittler zwischen Gott und den Menschen. Der alte Bund verbindet Gott und Mensch.
Sie waren schon an dem Ende, an welches wir erst hinkommen müssen.
Noah baute auf Gottes Weisungen mitten in der Wüste ein Schiff, weil Gott sagte, dass es bald, wie aus Kübeln schütten und sie eine Sintflut heimsuchen würde, obwohl weit und breit keine einzige, noch so kleine Regenwolke zu erblicken war.
Mose stand mit dem ganzen Volk der Israeliten, nachdem sie aus Ägypten geflohen waren, vor dem riesigen roten Meer, welches bis zu 3000 Meter tief ist und hinter ihnen rückte eine wild gewordene Horde Ägypter immer näher, die versucht haben, ihre Sklaven wieder einzufangen. Und in dieser ausweglosen Situation erhob er den Stab Gottes und folgte Seiner Weisung, was, wie wir alle wissen, zur Rettung der Israeliten führte.
Josua wurde von Gott beauftragt, sieben Tage lang nur mit Pauken und Trompeten und einer ausgewählten Mannschaft, um Jericho herumzuziehen und am siebten Tag sogar siebenmal, um damit die Stadt zu zerstören. Josua gehorchte diesem unglaublichen Plan und Gott schenkte Erfüllung.
Wir könnten noch ewig so weitermachen.
Sarah war unfruchtbar und gebar dennoch ein Kind.
Ebenso geschah es bei Rahel, Hanna und Elisabeth.
Joseph wurde von seinen Brüdern in eine tiefe Grube geworfen, damit sie ihn loswurden und wurde letztlich zum zweitgrößten Mann Ägyptens.
David siegte gegen den Riesen Goliath.
Oder Abraham, er sollte und wollte seinen einzigen leiblichen Sohn für Gott opfern und wurde am Ende gesegnet. Und noch mehr, WIR wurden durch Abrahams vollkommenen Glauben gesegnet.
All diese Männer und Frauen zeugen vom vollkommenen Glauben und der mächtigen Hand Gottes in ihrem Leben. Sie waren mitnichten perfekt, aber ihr Glaube war stark und groß.
Und da schließt sich der Kreis. Wenn wir das Geschenk des Glaubens, die Gnade des Glaubens annehmen können, die Gott uns mit offenen Händen entgegen hält, wenn wir Jesus als unseren Herrn und Retter annehmen und Ihm folgen, wenn wir unser Herz für Gott und Seine Liebe zu uns öffnen, wenn wir bereit sind unser Leben auf Gott auszurichten und uns vom heiligen Geist führen und verändern zu lassen, DANN wird unser Glaube aufbrechen, immer weiterwachsen und wir werden immer mehr die Wunder und das Wirken Gottes in unserem Leben erkennen können.
Oder wie Paulus es so schön sagt, wenn wir unseren Lauf beginnen und unseren Blick auf das Ziel, auf Gott, gerichtet halten, dann werden wir den Sieg erringen und den unvergänglichen Siegeskranz, einen bedingungslosen Glauben, erhalten. Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt mit all ihrer Dunkelheit und Bosheit überwinden wird
Alles aber tue ich um des Evangeliums willen,
auf dass ich an ihm teilhabe.
Wisst ihr nicht: Die im Stadion laufen, die laufen alle,
aber nur einer empfängt den Siegespreis?
Lauft so, dass ihr ihn erlangt.
(1.Korinther 9,23-24)
Unser Glaube ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat.
(1. Johannes 5,4b)
Das Neue Testament, JESUS, das Leben und Wachsen im Glauben, ist der Weg;
das Alte Testament, GOTT, ein bedingungsloser Glaube an Gott, ist das Ziel.
Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch
und euch ein Vorbild hinterlassen,
dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen
(1.Petrus 2,21)
Amen
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Evangelium nach Lukas
Vom Ernst der Nachfolge
57 Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du gehst. 58 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. 59 Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. 60 Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes! 61 Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind. 62 Jesus aber sprach zu ihm: Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9,58-62)