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Impuls zum Wochenspruch zum ErntedanktagWochenspruch zum Erntedanktag
Erntedankfest



Aller Augen warten auf dich

und du gibst ihnen ihre Speise
zur rechten Zeit.
(Psalm 145,15)



Unser Wochenspruch ist heute ein sehr starker Bibelvers, der es bisweilen sogar als Tischgebet in viele Haushalte gebracht hat. Es ist ein kurzes, aber prägnantes Dankgebet, welches in wenigen Worten doch die ganze Güte und Barmherzigkeit Gottes offenbart.

Aber nicht nur in unserem Wochenspruch, sondern in all den Bibeltexten, die die Kirche zur Betrachtung anlässlich des Erntedankfestes vorschlägt, klingt ein Wort immer wieder deutlich heraus. ErnteDANK!

Wie wir in den Eingangsworten bereits gehört haben, hat das Erntedankfest nicht nur einen materiellen Charakter, sondern auch einen immateriellen. Beim Erntedankfest, in seiner ursprünglichen Form, steht nicht so sehr die Ernte selber im Vordergrund, sondern der DANK gegenüber Gott. Die Erkenntnis Seiner Gnade, die auch die Israeliten seinerzeit erfahren durften.

An diesen Tagen sollen wir ganz bewusst unseren Blick nicht nur in unsere gefüllten Vorratskammern und Kühlschränke richten, sondern tiefer in Gottes Wesen hinein. Es geht darum, die Liebe Gottes zu erkennen, mit welcher Er uns gegenübertritt. Es geht darum zu sehen, dass Gott auch in den ausweglosesten Situationen an unserer Seite steht und auf uns aufpasst. Es geht darum zu erkennen, dass Gott uns Schutz und Obhut bietet. Es geht darum, unser Herz vollkommen auf Gott auszurichten und still zu werden. Still vor Gott und Seiner Schöpfung. Still vor Gott und Seinem Wirken in dieser Welt und in unserem Leben.

Im Lärm und im Getose dieser aufgewühlten Welt können wir uns nicht fokussieren. Aber in der Stille, in der Ruhe, können wir zu Gott kommen und Seinen Frieden spüren.

Schauen wir noch einmal in die Zeit der Entstehung des Festes. Schauen wir zur Wüstenwanderung der Israeliten. Schauen wir in den alttestamentarischen Bibeltext im 5. Buch Mose (Deuteronomium 8, 7-18)


Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Bäche und Quellen sind und Wasser in der Tiefe, die aus den Bergen und in den Auen fließen, ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel wachsen, ein Land, darin es Ölbäume und Honig gibt, ein Land, wo du Brot genug zu essen hast, wo dir nichts mangelt, ein Land, in dessen Steinen Eisen ist, wo du Kupfererz aus den Bergen haust. Und wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat. So hüte dich nun davor, den HERRN, deinen Gott, zu vergessen, sodass du seine Gebote und seine Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, nicht hältst. Wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbaust und darin wohnst und deine Rinder und Schafe und Silber und Gold und alles, was du hast, sich mehrt, dann hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergisst, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft, und dich geleitet hat durch die große und furchtbare Wüste, wo feurige Schlangen und Skorpione und lauter Dürre und kein Wasser war, und ließ dir Wasser aus dem harten Felsen hervorgehen und speiste dich mit Manna in der Wüste, von dem deine Väter nichts gewusst haben, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit er dir hernach wohltäte. Du könntest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kräfte und meiner Hände Stärke haben mir diesen Reichtum gewonnen. Sondern gedenke an den HERRN, deinen Gott; denn er ist’s, der dir Kräfte gibt, Reichtum zu gewinnen, auf dass er hielte seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, so wie es heute ist.
(5.Mose 8,7-18)


Nicht unbedingt der bequemste Bibeltext für diesen Tag, aber ein sehr eindrücklicher und aufrüttelnder.

Die Ausgangslage ist klar. Gott hat Mose nach Ägypten gesandt, um die Israeliten aus der Gefangenschaft zu befreien und ins gelobte Land zu führen. Mose ist seinem Auftrag treu, zieht mit Aaron nach Ägypten, befreit nach einigen Startschwierigkeiten sein Volk und zieht mit ihnen gen Wüste. Eigentlich keine lange Reise, die vor ihnen liegt. Eigentlich nur eine Wegstrecke von 11 Tagen und doch werden daraus 40 lange und kräftezerrende Jahre. Jahre des Lernens, Vertrauens und Glaubens.

Warum hat Gott die Israeliten in der Wüste quasi „gefangen“ genommen?
Weil sie ein lärmendes und dröhnendes Volk waren. Sie murrten, jammerten und klagten in einer Tour. Sie begehrten gegen Gott auf und waren mit nichts zufrieden, was ihnen geboten wurde.

Gott befreite sie aus der Sklaverei, doch sie murrten.
Gott gab ihnen Manna und Wachteln, doch sie murrten.
Gott machte aus bitterem Wasser, trinkbares Wasser, doch sie murrten.
Gott offenbarte ihnen Seine ganze Macht und Herrlichkeit, doch sie murrten. Das, was sie hatten, war ihnen nie gut genug. Sie wollten immer mehr und wenn sie ihren Willen nicht bekamen, stampften sie mit den Füssen auf, verfluchten Gott und die Welt und murrten.


UN
dankbar. Ja, sehr undankbar. Aber auch nur, weil wir mit einem entfernten Blick auf diese Erlebnisse schauen. Wie würden wir reagieren, wenn wir live dabei gewesen wären?

Die Füße tun uns weh, weil wir ständig nur am Laufen sind. Wir sind rastlos, haben kein festes Dach über dem Kopf. Der Wind pfeift, nachts ist es bitterkalt und am Tag brennt die Sonne auf unser Haupt. Seit Tagen haben wir nur Brot gegessen und Wasser getrunken. Keine Schweinshaxe, keine Pizza, kein Schnitzel. Kein Bier, kein Wein, nicht mal Limo weit und breit. Tag ein, Tag aus, derselbe Trott und das seit Wochen, Monaten, Jahren. Wir sind wahrlich keine Strapazen mehr gewöhnt. Unser Leben in Deutschland ist schon recht bequem geworden.
Wären wir nicht auch verleitet zu jammern und zu klagen?

Oder in die heutige Zeit hineingesprochen:
Was ist, wenn die nächste Gehaltserhöhung an einen anderen geht?
Was ist, wenn die Preise steigen, weil wieder irgendwo ein Krieg ausbricht?
Was ist, wenn einem anderen immerfort Gutes widerfährt, obwohl er es in unseren Augen gar nicht verdient hat?
Jammern, klagen oder murren wir dann nicht auch?

Den Finger, mit dem wir gerade gehässig auf andere zeigen, sollten wir eher einmal auf uns selber richten und prüfen, wo unser Herz wirklich steht.

Die Stille, aber auch die Herausforderungen einer Wüste, bieten genau diese Gelegenheit. Sie birgt all die Anstrengungen der Welt, sie prüft uns und demütigt uns mitunter, aber sie birgt auch eine tiefe Begegnung mit Gott. Sie bringt ein neues Bewusstsein zu Tage, sie bringt neues Leben.

Und damit starten wir gleich auch in unseren Bibeltext, denn in Vers 7 heißt es:


Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein gutes Land,
ein Land, darin Bäche und Quellen sind und Wasser in der Tiefe,
die aus den Bergen und in den Auen fließen,
(5.Mose 8,7)


In unserem Bibeltext steigen wir gleich in das Ergebnis der Wüstenwanderung ein. Aber ich finde auch die Verse davor wichtig, um das ganze Ausmaß Seiner Barmherzigkeit und Güte überhaupt greifbar zu machen.

Der Weg der Israeliten durch die Wüste, all die Erlebnisse und Prüfungen, sind auch ein Sinnbild für unseren Glaubensweg, für den Wandel unserer Selbst. Auch wir, wenn wir Jesus als unseren Herrn angenommen haben und Ihm folgen, müssen auf diesem Weg eine Wüste durchqueren, die immer wieder viel von uns abverlangt. Wir stehen vor Prüfungen und Herausforderungen, an denen wir schier zu zerbrechen drohen, aber an denen unser Glaube und unser Vertrauen ins unermessliche wachsen kann.


Und gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott,
geleitet hat
diese vierzig Jahre in der Wüste, auf dass er dich demütigte und versuchte,
damit kundwürde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht.
(5. Mose 8,2)


Bedingungsloser Glaube und vollkommenes Vertrauen auf Gott, ist es, was uns durch diese Wüsten hindurch- und ins gelobte Land führen wird.

Aber nicht nur die Israeliten hatten die Qual der Wüste zu durchstehen. Auch Jesus musste durch die Wüste gehen, um am Ende umso stärker aus ihr wieder hervorzukommen. 


Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan.
Und er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt
vierzig Tage lang und von dem Teufel versucht.
[…] Und als der Teufel alle Versuchung vollendet hatte,
wich er von ihm bis zur bestimmten Zeit.
Und Jesus kam in der Kraft des Geistes wieder nach Galiläa;
und die Kunde von ihm erscholl durch das ganze umliegende Land.
(Lukas 4,1-2a.13-14)


Und so wie die Israeliten mit Gott durch die Wüste ihres Lebens ins verheißene Land zogen. Und so wie Jesus die Wüste der Versuchung dank Gottes Kraft durchgestanden hat, so müssen auch wir durch unsere Wüsten gehen, Wüsten, die die Welt uns offenbart, die aber auch unseren Glauben stärken und festigen. Es sind die Wüsten unseres Lebens, in denen wir nackt und schutzlos der Welt ausgeliefert sind, in denen wir aber auch Gottes ganze Allmacht erfahren.


Deine Kleider sind nicht zerrissen an dir,
und deine Füße sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre.
So erkennst du ja in deinem Herzen,

dass der Herr, dein Gott, dich erzogen hat,
wie ein Mann seinen Sohn erzieht.
(5. Mose 8,4-5)


Wüsten bieten keinerlei Schutz, keine Versorgung und keine Obhut. Die segnende Sonne brennt sich in unsere Haut, die Trockenheit frisst sich durch unseren Leib und Gefahren lauern hinter jedem Felsen. In diesen Wüsten werden wir immer wieder an unsere Grenzen kommen, körperlich und auch seelisch.

Die Welt, wie wir sie kennen, bietet keinen Schutz, keine Versorgung, keine Obhut. Jeder ist sich selbst am nächsten. Wir leben in einer Ellenbogengesellschaft, in der jeder nur für sich selber kämpft. Die Sünde schreit von allen Ecken und der Teufel versucht uns mit schriller Stimme zu verführen. Es geht zu wie im Jerusalemer Tempel, als die Marktschreier präsenter waren als Gott.

Wir erinnern uns:


Und das Passafest der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf
nach Jerusalem. Und er fand im Tempel die Händler, die Rinder, Schafe und Tauben verkauften,
und die Wechsler,
die da saßen. Und er machte eine Geißel aus Stricken
und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern und
schüttete den Wechslern das Geld aus und stieß die Tische um und sprach zu denen,
die die Tauben verkauften: Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!
(Johannes 2,13-16)

Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler hinauszutreiben,
und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben:
»Mein Haus wird ein Bethaus sein«; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht.
(Lukas 19,45-46)


Geld, Reichtum und Ansehen lärmen und grölen wie Marktschreier und ziehen uns in ihren Bann. Unsere eigene Begierde wird zum Stolperstein unserer Selbst. Und wenn wir nicht aufpassen, bricht uns die Sünde das Genick.

Denken wir an die zehn Gebote, die Gott den Israeliten am Berg Horeb gegeben hat bzw. die zwei Gebote, die Jesus uns gegeben hat.

Wo steckt im Streben nach unserem eigenen Vorteil die Nächstenliebe?
Und wo steckt im Beweihräuchern unserer Künste und Werke die Gottesliebe?
Deswegen heißt es im Vers 1:


Alle Gebote, die ich dir heute gebiete, sollt ihr halten, dass ihr danach tut,
damit ihr lebt
und zahlreich werdet und hineinkommt und das Land einnehmt,
das der Herr euren Vätern zugeschworen hat.
(5. Mose 8,1)


Und durch diese Wüsten, in denen die Israeliten festhingen, durch die Jesus ziehen musste, müssen auch wir gehen. Auch wir sind Gefangene unserer Welt. Aber in all dem, was uns in unseren Wüsten, was uns in dieser Welt begegnet, wissen wir jedoch, dass Gott an unserer Seite ist, dass ER mit uns geht und uns aus ihnen befreit. Weil wir Jesus und Seine Gebote angekommen haben, weil wir danach tun, damit wir leben.

Und so kommen wir in unserem Bibeltext zu einer Verheißung, die es in sich hat.


Denn der Herr, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land,
darin Bäche und Quellen sind und Wasser in der Tiefe
, die aus den Bergen und in den Auen fließen,
ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel wachsen,
ein Land, darin es Ölbäume und Honig gibt, ein Land, wo du Brot genug zu essen hast,
wo dir nichts mangelt,
ein Land, in dessen Steinen Eisen ist, wo du Kupfererz aus den Bergen haust.
(5. Mose 8, 7-9)


Aller Augen warten auf dich,
und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
(Psalm 145,15)

Gott ist da, immer und jederzeit. Wenn wir Ihn suchen, werden wir Ihn finden, und Er wird uns in unseren Wüsten begegnen, beschützen und uns durch sie hindurch ins wahre Leben führen.


Ihr werdet mich suchen und finden;
denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,
so will ich mich von euch finden lassen
, spricht der HERR,
(Jeremia 13-14a)


Aber das Suchen setzt voraus, dass wir Gott als unseren Schöpfer, unseren Herrn und Retter erkennen und annehmen, so wie einst die Israeliten. Umkehr und Heimkehr zu Gott bedingt den Glauben daran, dass Er allgegenwärtig ist und uns auch durch die ausweglosesten Situationen führt. So karg, heiß und verzerrend eine Wüste auch sein mag, Gottes Liebe und Barmherzigkeit sind größer.

Eine dankbare Herzenshaltung zu bewahren und in allem, was uns umgibt und was wir haben, Gottes unermessliche Güte und Liebe zu erkennen und Ihm dafür zu danken, ist die größte und wichtigste Ehre, die wir Ihm darbringen können. Gott verheißt uns, dass Er uns segnen wird, überreich segnen wird, wenn wir Ihm folgen, Seine Gebote achten und nach Seinen Weisungen leben.

Gott ist ein überaus liebender Vater. Gott liebt uns bedingungslos, ohne Wenn und Aber. Aber neben all Seiner Liebe oder trotz all Seiner Liebe, ist Er auch ein strenger Vater. Gott gibt uns alles, was wir zum Leben brauchen und das nur zu gerne auch im Überfluss, aber Er erwartet dafür auch etwas, Ehrfurcht und Dankbarkeit.

In allem, was unser Leben ausmacht, was es kennzeichnet, in allem, was wir unser Eigen nennen, sollen wir Gottes reichen Segen erkennen und Ihm dafür danken.


Und wenn du gegessen hast und satt bist,
sollst du den HERRN,
deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat.
(5. Mose 8,10)


Gott führt uns, Sein Volk, Seine Kinder, in das verheißene "Land". Man könnte auch sagen, in das verheißene Leben hinein. Ein Leben, in dem wir keinen Mangel leiden müssen, weder seelisch noch körperlich, weder materiell noch immateriell. Wenn wir mit Ihm verbunden bleiben und auf Seine Stimme und Seine Weisungen hören, wenn wir Seine Gebote beachten und danach leben, wird Er uns bewahren vor dem Bösen und unsere Arbeit gelingen lassen.

Doch es kommt, wie es kommen muss. Und deswegen hält unser Bibeltext nicht nur den Weg in den Segen für uns parat, sondern auch eine eindringliche Warnung.

Gott kennt uns Menschen. Er kennt uns in- und auswendig. Wie schnell werden wir abtrünnig und wenden uns wieder von Ihm ab, wenn alles reibungslos zu laufen scheint, wenn wir alles haben und gut leben können.

Wie schnell passiert es, dass wir Gott aus den Augen verlieren, wenn uns der Glanz des Geldes, die vollen Vorratskammern, die einflussreiche Position, oder das schicke Einfamilienhaus den Blick vernebelt.

Was haben wir nicht alles erreicht dank unserer harter Arbeit Hände. Wir klopfen uns auf die Schultern und beweihräuchern uns selber. Und dabei vergessen wir nur allzu schnell, wem wir das alles zu verdanken haben. Und wir vergessen, wieso wir das alles erhalten haben.
Und um diesem Übermut zu trotzen, schlägt uns in den Versen 12 und folgend, Gottes Warnung entgegen.


Wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbaust
und darin wohnst und deine Rinder und Schafe und Silber und Gold und alles,
was du hast, sich mehrt, dann hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den Herrn,
deinen Gott, vergisst
, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft,
(5. Mose 8,12-14)

Du könntest sonst sagen in deinem Herzen:
Meine Kräfte und meiner Hände Stärke
haben mir diesen Reichtum gewonnen.
(5. Mose 8,17)


Reichtum und Macht sind die schlimmsten Götzen, denen wir nacheifern können. Es sind Götzen, die in unseren Herzen verankert sind. Gegen andere Götter, andere Religionen, kann man sich vielleicht noch wehren, aber gegen die eigene falsche Herzenshaltung weniger.

Aus diesem Grund ermahnt uns Gott immer wieder, ja, er zeigt quasi immer und immer wieder mit dem erhobenen Zeigefinger darauf, dass wir in all unserem Besitz, in all unserem Hab und Gut, egal wie viel oder wenig es auch sein mag in unseren Augen, IHN erkennen sollen. Wenn Er uns nicht die Kraft und die Fähigkeit geschenkt hätte, wenn Er uns nicht gesegnet hätte, würden wir nicht das erreichen und erhalten, was wir haben.

Wir dürfen bei all dem weltlichen Konsum nicht denjenigen vergessen, der uns dieses alles erst ermöglicht. GOTT


(der uns) geleitet hat durch die große und furchtbare Wüste,
wo feurige Schlangen und Skorpione und lauter Dürre
und kein Wasser war, und ließ (uns) Wasser
aus dem harten Felsen hervorgehen
(vgl. 5. Mose 8,15)


Wer war an unserer Seite, als es hart auf hart kam?
Wer schenkt uns Frieden, wenn die Welt um uns herum einzustürzen droht?
Wer öffnet die nächste Tür, wenn wir unseren Job, Haus und Hof verlieren?

Nackt, einsam, mittellos, verlassen und kraftlos stehen wir da und rufen nach Gott. Und Gott kommt und geht mit uns durch diese verdammte Zeit der Wüste.
Für den Segen ist Er gut genug, aber nicht mehr für das Leben?
Gott ist das Leben! Durch Ihn haben wir das Leben! Er führt uns ins verheißene Leben! Und durch Ihn erfahren wir immer wieder Segen in unserem Leben.

Aller Augen warten auf dich,
und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
(Psalm 145,15)

Und es geht noch weiter:
Du tust deine Hand auf
und sättigt alles, was lebt nach seinem Wohlgefallen.
(Psalm 145,16)


Gott hat uns durch die Wüsten unseres Lebens begleitet und er tut es auch weiterhin. Er passt auf uns auf und geleitetet uns in sichere Gefilde. Er gibt uns, was wir just in diesem Moment brauchen, und sei es „nur“ Trost und Beistand. Es sind nicht unsere Taten und Werke, die Gutes tun. Gott ist es.

Von Gott haben wir alles. Alles stammt aus Seiner Hand. Wir sind von Ihm geschaffen, was auf unseren Tellern und in unseren Kellern liegt, kommt von Ihm. Unser Dach über dem Kopf, unsere Fortbewegungsmittel, all das haben wir dank Seiner Gnade. Unsere Arbeit, unsere Position, unseren Einfluss, haben wir dank Seiner Güte.

Und so enden wir mit dem letzten Vers:


Sondern gedenke an den Herrn, deinen Gott; denn er ist’s,
der dir Kräfte gibt, Reichtum zu gewinnen
, auf dass er hielte seinen Bund,
den er deinen Vätern geschworen hat, so wie es heute ist.
(5. Mose 8,18)


Unseren Besitz, unsere Talente, unsere Fähigkeiten, haben wir dank Seiner Liebe. Und all das haben wir nicht unseretwegen, sondern Seinetwegen, um Ihm damit dienen zu können und um fähig zu sein, ein Leben nach Seinem Willen zu führen Ein Leben in Seiner Gegenwart. Das ewige Leben in Jesus Christus.


Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken,
die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.
(Epheser 2,10)


So sagt es Paulus zu den Ephesern, aber auch zu uns.

Wenn wir Gott in dieser Wüstenei des Lebens erkennen, uns auf Ihn und nicht mehr auf die Welt ausrichten, unser Leben in Seine Hände legen, dann dürfen wir das ganze Wunder der Schöpfung in Empfang nehmen.

Wir sind immer wieder umgeben von Lärm und Geschrei, von Versuchung und Verlockung. Wir stehen immer wieder vor Herausforderungen, die alles von uns abverlangen werden. Wir leben in dieser Welt und sind daher immer dieser Welt ausgeliefert. Aber wir müssen nicht für diese Welt leben. Wir müssen uns nicht den Versuchungen, dem Geschrei und Getose hingeben. Wir müssen nicht der Masse folgen, weil wir den wahren Weg durch die Wüste kennen.

Es ist mitnichten ein leichter Weg. Aber diesen Weg können wir gehen. Denn Jesus hat uns diesen Weg bereitet, ER geht diesen Weg mit uns. Es ist ein Weg, der uns stärkt und uns Ruhe und inneren Frieden bringen wird. Es ist ein Weg, der uns durch die Wüste ins verheißene Land, ins ewige Leben, führen
wird. Und so schließe ich mit unserem Eingangsvers:


Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein gutes Land,
(5. Mose 8,7a)


Danken wir Gott heute nicht nur für die Früchte des Feldes und Seine Versorgung. Danken wir Ihm auch für diesen Weg, den Er uns bereitet und geleitet hat. Den Weg durch die Wüste unseres Lebens, hinein in das wahre Leben, was nur in Ihm zu finden ist. Danken wir Gott für Seinen Schutz, Seine Fürsorge und Hingabe und gedenken wir Seiner Güte, nicht nur heute und morgen, sondern allezeit.

AMEN

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