Impuls zum
Wochenspruch zum drittletzten Sonntag im Kirchenjahr 2024
drittletzten Sonntag des Kirchenjahres
Selig sind die Friedfertigen;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
(Matthäus 5, 9)
Seliger Frieden
Was für eine Ruhe, die von diesem Wochenvers ausgeht. So ganz anders als in den letzten Wochen.
In den letzten Wochen ging es schon ganz schön rund. Wir mussten uns über die Einhaltung der Ordnungen Gottes belehren lassen. Wir fochten geistliche Kämpfe aus. Und Gott schärfte uns ein, dass Er allein der allmächtige Gott ist, dem wir in Ehrfurcht begegnen sollen. Sein Wort gilt.
So ein bisschen „eng“ wurde es da schon in unserer ach so bequemen Glaubenswelt. Aber keine Sorge, es geht munter weiter. Wenn ich einen Blick in die kommenden Wochen wage, dann erwartet uns dort nicht nur leises Gesäusel, sondern eher eine Faust, die mal ordentlich auf den Tisch haut. Und doch blitzt heute dieses wunderschöne Licht am Horizont auf und offenbart uns, das, in aller Schwere und Strenge, doch so liebevolle Wesen Gottes.
Natürlich, Gott wäre nicht Gott, wenn ER uns nicht immer mal wieder auf die Finger klopfen und uns von unserem hohen Ross runterholen würde. Tun wir das mit unseren Kindern nicht auch? Wenn unsere Kinder über die Stränge schlagen, dann holen wir sie ja auch wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
Ein alter, aber sehr weiser und doch abgrundtief gehasster Spruch, hallt doch immer noch durch all die Wohnungshallen dieser Welt und in unseren Ohren: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, machst du, was ich dir sage.“
Wir können unsere Kinder nicht in Watte packen und luftdicht von der Außenwelt und von all dem Schlechten abschotten. Wenn wir unsere Kinder erziehen und versuchen ihnen den richtigen Weg im Leben zu weisen, dann kommt es selbstverständlich vor, dass sie sich von der Welt da draußen verführen lassen und auf falsche Wege, auf Abwege, geraten. Das ist normal. Sie wollen sich ausprobieren, ihre eigenen Grenzen kennenlernen. Aber lassen wir sie in diesen Momenten alleine? Wohl eher nicht, oder?
Und wenn sie auf das eigene Näslein gefallen sind, lassen wir sie links liegen, weil wir sie ja gewarnt haben? Wohl eher nicht, oder?
Wir sind für sie da und helfen ihnen wieder zurück auf den rechten Pfad. Mal bedarf es nur einer kleinen Korrektur, dafür beim nächsten Mal sehr strengen und harten Worten. Aber das tun wir nicht aus Bosheit heraus, sondern aus Liebe - mütterlicher, väterlicher Liebe. Eine Liebe, die stärker ist als jedes Stahlseil, die keine Grenzen kennt und Fehler vergibt. Wir wollen, dass es unseren Kindern gut geht und sie eines Tages auch alleine ein gutes Leben führen können.
Es ist diese besondere Liebe und Fürsorge von Eltern, die ein Kind den Weg des Wachsens und Reifens bereitet. Es ist die Liebe und Fürsorge von Eltern, die ihren Kindern, in jedem Lebensalter, zur Seite steht und unter die Arme greift.
Bei Gott ist es nicht anders. Wir sind Seine Kinder.
Aber wir sind als Kinder Gottes manchmal genauso stur, hitzköpfig und leichtsinnig, wie unsere menschlichen Kinder. Unser Vater im Himmel gibt uns eine Richtung vor, aber uns schmeckt es gar nicht, was er sich vorstellt. Wir stampfen mit den Füßen auf, rebellieren und folgen lieber unseren eigenen Vorstellungen. Nur leider passen diese selten mit Gottes Wegen für uns überein.
Wir haben einen Gedanken, einen Wunsch, eine Begierde und glauben felsenfest, dass es das Beste für uns ist. Und dabei können wir nicht einen Millimeter über unseren kleinen Tellerrand hinausschauen. Gott sieht, dass wir blindlings ins Verderben rennen, wenn wir wirklich diesen falschen Weg einschlagen, und getrieben durch Seine bedingungslose Liebe zu uns, wird Er alles versuchen, um uns wieder auf den rechten Pfad zurückzuholen. Manchmal gar nicht so einfach bei uns Sturköpfen.
Unsere Kinder sind dem ähnlich. Sie setzen sich etwas in den Kopf und wollen es auf Biegen und Brechen ausprobieren.
„Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen“
….
Die kleinen Geister hüpfen vielleicht nach einem Regenschauer mit größter Freude in jede kleine und große Pfützeund wir müssen am Ende die Dreckwäsche wieder aus“baden“. Kleine Sorgen. Sollen sie doch ihren Spaß haben. Solange …. Aber was ist, wenn dieser Spaß Fahrt aufnimmt. Wenn die Lust an diesem „ins Wasser hüpfen“ zur Gefahr wird. Vielleicht können sie noch nicht schwimmen oder haben gerade erst damit angefangen und wollen dennoch in einen großen, tiefen See „hüpfen“.
Nur weil die kleinen Pfützen so großen Spaß gemacht und keine Konsequenzen nach sich gezogen haben, überschätzen sie sich gerne und gehen in die Vollen. Wie reagieren wir dann? Gehen dann nicht alle Alarmglocken in uns an und versuchen wir nicht, sie von diesem falschen Vorhaben abzubringen?
Oder die Großen unter den Kleinen. Sie treffen sich mit Freunden, bleiben abends lange weg und gehen feiern. Morgens sind sie dann total verkatert, unausgeschlafen und für den nächsten Tag kaum zu gebrauchen. Sie sind jung, sollen sie doch auch mal ihren Spaß haben. Aber was ist, wenn dieser “Spaß“ ausufert? Was ist, wenn aus den einfachen Freunden plötzlich eine Klicke halbstarker Jugendlicher wird, die nicht nur Partys im Kopf haben, sondern auf ganz andere Art und Weise ihre Grenzen ausprobieren wollen? Alkohol, Drogen, Schlägereien. Was, wenn der Absturz in Sucht, Gewalt und Verbrechen droht? Versuchen wir dann nicht alles nur Mögliche, um unsere großen Kleinen wieder auf den richtigen Weg zu bringen?
Nicht immer ein leichtes Unterfangen und oftmals müssen harte und mahnende Worte erklingen, um Grenzen aufzuzeigen und um einen Spurwechsel zu bereiten. So wie bei Gott und uns, Seinen Kindern.
Ist es daher so verwerflich, dass Gott auch immer mal wieder sehr strenge und ermahnende Worte an den Tag legt? Wir sind keine Engel! Wir leben in einer gefallenen Welt und sind von Sünde, Versuchung und Verführung umgeben. Wir glauben wir haben die Weisheit mit Löffeln gefressen und wissen ganz genau, was wir tun. Doch dabei wissen wir gar nichts. Wir lassen uns führen, aber von der falschen Seite.
Mein Sohn, verwirf die Zucht des HERRN nicht und sei nicht unwillig,
wenn er dich zurechtweist; denn wen der HERR liebt, den weist er zurecht,
und hat doch Wohlgefallen an ihm wie ein Vater am Sohn.
(Sprüche 3,11-12)
denn Gott ist Liebe.
(1.Johannes 4,8b)
Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat:
Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
(1.Johannes 4,16)
Gott ist streng und doch voller Liebe! So wie ein Vater und eine Mutter ihr Kind versucht in liebevoller Strenge zu erziehen, so versucht auch unser himmlischer Vater uns in Liebe und Strenge zu führen und uns auf den rechten Weg zurückzubringen, den Weg des wahren Lebens.
Wir sollten uns bewusst sein, dass wir auf Abwegen unterwegs sind. Wir sind Sünder, wir sündigen jeden Tag – auch wenn es uns nicht immer bewusst ist.
Es ist wie bei unseren Kindern, bei den Kleinen und den Großen.
Es gibt Dinge, die unsere Kinder tun, die ganz laut nach Sünde schreien, bei denen wir unsere Hände über dem Kopf zusammenschlagen und alles daransetzen würden, dies zu verhindern oder, wenn das „Kind“ bereits in den Brunnen gefallen ist, gemeinsam die Dinge wieder gerade zu rücken. Das sind in unserem Leben die sehr großen und offensichtlichen Sünden – Gewalt, Diebstahl, Sucht, Habgier, Machtbesessenheit – all das Übel dieser Welt, welches Unterdrückung, Angst und Entzweiung birgt. Wer wünscht sich schon für sein Kind einen Lebenslauf der geprägt ist von Gewalt und Unterdrückung?
Und dann gibt es die kleinen „Sünden“ unserer Plagegeister, das Pfütze hüpfen, Partys feiern, die uns aufmerksam sein lassen, aber die wir ein Stück weit tolerieren und nur im Notfall eingreifen. Vielleicht ein bisschen durchs Hintertürchen, indem wir zusammen die Dreckwäsche waschen oder bereits am frühen Morgen den Drang verspüren, vor dem Zimmer des Teenagers staubzusaugen ????. Und so gibt es auch in unserem Leben die „kleineren“ Sünden, maßlos und achtlos zu sein, zornig zu reagieren, verächtlich auf jemand anderes zu blicken, einem anderen nicht zu vergeben, und noch vieles mehr, die durch immer wieder liebevolle und lehrende Worte ins Blickfeld der Veränderung genommen werden.
So wie unsere Kinder „ewig Lernende“ sind, sind auch wir ewig lernende Kinder Gottes. Und so, wie wir unsere Kinder immer und immer wieder nach einem Donnerwetter in die Arme schließen und ihnen übers Haupt streicheln, so nimmt uns Gott heute auch wieder in seine großen, starken Arme und drückt uns an Sein liebendes Herz.
Und Er gibt uns hoffnungstragende Worte mit auf unseren Weg:
Selig sind die Friedfertigen;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
(Matthäus 5, 9)
Und diese Worte sind so wohltuend und beruhigend.
Auch wenn viele versuchen Gott als harten und jähzornigen Gott darzustellen, der ohne Gnade und Rücksicht auf Verluste, Urteile spricht und vollzieht. Ihnen sei gesagt: Sie haben die Heilige Schrift und das Wesen Gottes wahrlich nicht verstanden.
Natürlich sehen wir einige Beispiele von Gottes Zorn, vor allem im Alten Testament, aber wir dürfen diese Begebenheiten nicht nur mit dem Momentum des Zorns sehen, sondern im gesamten Kontext betrachten. Wenn Gott zornig wird und Seine Macht walten lässt, dann hat dies immer einen tieferen Beweggrund und immer ein Ziel. Und dieses Ziel heißt nicht die Zerstörung der Welt, auch wenn es bei Sodom und Gomorra vielleicht so erscheinen mag. Gottes Ziel ist es, die Welt zu erbauen nach Seinem Bauplan, auf Seinem Fundament. Er möchte die Tore des Paradieses wieder öffnen und wieder in einer wunderbaren Gemeinschaft mit uns leben. Würde ein Gott des Jähzorns etwas so Wunderbares wie das neue Jerusalem für uns bereiten?
Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem,
von Gott aus dem Himmel herabkommen,
bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
(Offenbarung 21,2)
Und würde ein Gott des Jähzorns Frieden auf Erden schaffen wollen?
und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen,
und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei
noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
(Offenbarung 21,4)
Die Städte Sodom und Gomorra waren vom Bösen durchseucht. Kein Kind Gottes konnte sich seiner dort sicher sein. Und ja, wir lesen von einer brutalen Zerstörung durch Pech und Schwefel. Doch in dieser unglaublichen Szenerie bricht der Himmel auf und Gottes liebende Hand greift nach den Menschen, die im Herzen zu ihm gehören und Er rettet sie. Gott hätte kurzen Prozess machen können, ohne Rücksicht auf Verluste. Das hat Er aber nicht. Denn sein Ziel ist nicht Zerstörung, sondern Errettung.
denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte,
sondern dass ich die Welt rette.
(Johannes 12,47b)
Und genau das möchte Gott für uns. Rettung, Heilung und endlich Frieden; Frieden nicht nur in unseren Herzen, sondern auch Frieden für die Welt.
Selig sind die Friedfertigen;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
(Matthäus 5, 9)
Es sind so unglaublich tröstende und hoffnungsvolle Worte, die uns heute geschenkt werden. Richtungsweisende Worte. Worte, die uns Gottes Plan offenbaren. Frieden.
Und Worte, die uns das Wesen Gottes offenbaren. Ein friedvolles, liebevolles Wesen.
AMEN
Wenn du noch ein bisschen mehr erfahren möchtest, dann ließ gerne noch den zweiten Teil des Impulses.

