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ImpulsBibelvers zum AschermittwochBibelvers zum Aschermittwoch
zum ASCHERMITTWOCH



Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz
seines Herzens
das Gute hervor,
und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz

seines Herzens das Böse hervor;
denn wovon sein Herz voll ist,

davon redet sein Mund.
(Lukas 6,45)

 

Am Aschermittwoch endet nicht nur eine turbulente und laute Faschingszeit, es beginnt nun auch die alljährliche Fastenzeit. 40 Tage Fasten oder auch „Sieben Wochen ohne“, wie es im Slogan der evangelischen Kirche jedes Jahr aufs Neue anklingt. (In der österlichen Fastenzeit werden die Sonntage nicht mit zu den Fastentagen gezählt, da hier bereits der Blick auf die Erlösung und Auferstehung Christi gelenkt wird.)

Und jetzt, wo die Fastenzeit beginnt, macht sich sicherlich der ein oder andere Gedanken darüber, wie dieses Fasten in diesem Jahr für ihn aussehen könnte.

Die Hardcore-Fastler halten sich natürlich ganz an all die Regeln und Vorgaben. Es gibt für die Zeit des Fastens besondere Speisegebote, wie z. Bsp. kein Fleisch, kein Alkohol, keine Süßigkeiten und auch etliche geistliche Vorgaben, die der Selbstdisziplin, der geistlichen Sammlung und der Buße dienen sollen. Viele Christen werden in dieser Zeit zu mehr Gebet, mehr Kirche, mehr Gottesdienstbesuche, mehr Mitarbeit in der Gemeinde und zu mehr Beichten angehalten, einfach mehr von allem - klingt ein bisschen nach … mehr Show. Oder?

Fasten als ein hochgeistliches Bild für die Außenwelt? Eine theatralische Show der Christenheit?


Meint ihr, dass mir ein solches Fasten gefällt, wenn der Mensch sich selbst einen Tag lang
quält und seinen Kopf hängen lässt wie ein Schilfhalm und sich in Sacktuch und Asche bettet?
Willst du das ein Fasten nennen und einen dem Herrn wohlgefälligen Tag?
(Jesaja 58,5 Schlachter 2000)

Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht,
damit die Leute ihr Fasten bemerken. Wahrlich, ich sage euch: Sie werden keinen Lohn empfangen.
(Matthäus 6,16 Luther 2017)


Kein Wunder, wenn Gott das Fasten immer wieder in Frage stellt. Selbstdarstellung zählt sicherlich nicht unbedingt zu einem gottgefälligen Leben. Und auch Selbstgeißelung, als öffentliche Demonstration seines religiösen Lebens, ist vielleicht nicht unbedingt ein Fastenopfer, was Gott gefällt. Also, was ist wirklich der Sinn und Zweck der Fastenzeit?

Wofür steht die Fastenzeit?

Lass uns hören, was Gott seinerzeit durch den Propheten Jesaja verkünden ließ. (Jesaja 58).


Falsches und rechtes Fasten

Rufe aus voller Kehle, schone nicht! Erhebe deine Stimme wie ein Schopharhorn und verkündige meinem Volk seine Übertretungen und dem Haus Jakob seine Sünde! Sie suchen mich Tag für Tag und begehren, meine Wege zu kennen, wie ein Volk, das Gerechtigkeit geübt und das Recht seines Gottes nicht verlassen hat; sie verlangen von mir gerechte Urteile, begehren die Nähe Gottes: »Warum fasten wir, und du siehst es nicht, warum kasteien wir unsere Seelen, und du beachtest es nicht?« —

Seht, an eurem Fastentag geht ihr euren Geschäften nach und treibt alle eure Arbeiter an! Siehe, ihr fastet, um zu zanken und zu streiten und dreinzuschlagen mit gottloser Faust; ihr fastet gegenwärtig nicht so, dass euer Schreien in der Höhe Erhörung finden könnte. Meint ihr, dass mir ein solches Fasten gefällt, wenn der Mensch sich selbst einen Tag lang quält und seinen Kopf hängen lässt wie ein Schilfhalm und sich in Sacktuch und Asche bettet? Willst du das ein Fasten nennen und einen dem Herrn wohlgefälligen Tag?

Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: dass ihr ungerechte Fesseln losmacht, dass ihr die Knoten des Joches löst, dass ihr die Unterdrückten freilasst und jegliches Joch zerbrecht? Besteht es nicht darin, dass du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, dass, wenn du einen Entblößten siehst, du ihn bekleidest und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehst? Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird rasche Fortschritte machen; deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deine Nachhut sein! Dann wirst du rufen, und der Herr wird antworten; du wirst schreien, und er wird sagen: Hier bin ich!

Wenn du das Joch aus deiner Mitte hinwegtust, das [höhnische] Fingerzeigen und das unheilvolle Reden; wenn du dem Hungrigen dein Herz darreichst und die verschmachtende Seele sättigst — dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag! Der Herr wird dich ohne Unterlass leiten und deine Seele in der Dürre sättigen und deine Gebeine stärken; du wirst sein wie ein wohlbewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen. Und die aus dir hervorgehen, werden die Trümmer der Vorzeit wieder aufbauen, du wirst die Grundmauern früherer Geschlechter wieder aufrichten; und man wird dich nennen »Der die Breschen vermauert und die Straßen wiederherstellt, damit man dort wohnen kann«.
(Jesaja 58,1-12 Schlachter 2000)


Nicht nur durch Jesaja, sondern auch durch all die anderen Propheten der damaligen und auch der heutigen Zeit, ruft Gott, nicht zur Selbstkasteiung auf, sondern zur inneren Buße, Umkehr und zu einem Leben nach Seinem Willen, so wie auch in unserem Eingangsvers.

Doch auch jetzt noch, spricht der Herr,


kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen!
Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem Herrn, eurem Gott!
Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe.

(Joel 2,12-13)


Ein Fasten, was Gott gefällt, ist kein Schauspiel nach außen, sondern beginnt im Stillen in mir. Es ist leise und fragt danach, was Gott gefällt. Es ist nicht traurig, ernst und streng – sondern wird getragen von der Sehnsucht nach Veränderung und nach einem reinen Herzen. Es ist geprägt von der Umkehr und Heimkehr zu Gott. Es lebt von unserer Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen. Es baut auf den Grundfesten unseres Glaubens auf und trägt Gottes Liebe, Güte und Barmherzigkeit in die Welt hinein. Es ist Gottes Offenbarung in der Welt durch uns.

Diese besonderen Tage des Fastens sollen uns helfen, unseren Blick wieder auf das Wichtigste und einzig wahre in unserem Leben zu richten – auf GOTT.

Die Fastenzeit soll unser Herz für Ihn und für die Menschen um uns herum öffnen und sie soll uns wieder bewusst in die Gemeinschaft mit Gott hineintragen.

Auch Jesus ging 40 Tage in die Wüste, um zu fasten und um sich ganz auf Gott und Seinen Weg zu konzentrieren.

Die kommende Fastenzeit steht dafür, dass wir uns wieder sehr bewusst oder auch ganz neu auf Gott und unseren Dienst für Gottes Reich auszurichten. Sie gibt uns Zeit zu prüfen, welche Dinge zwischen uns und unserer Beziehung zu Gott stehen. Es gilt zu schauen, was uns ganz persönlich belastet, was uns Gottes Frieden raubt und was uns immer wieder daran hindert, in eine tiefe und innige Beziehung mit Gott einzutreten.

Die Fastenzeit steht dafür, unsere Augen zu öffnen und die Welt durch die Augen Gottes zu betrachten. Die Ungerechtigkeit und Bedürftigkeit aus Seinem Blickwinkel heraus zu erkennen. Die Armut und Not durch Ihn zu spüren. Die Klagerufe und das Flehen durch Ihn zu hören. All unsere Sinne und unser Herz auf Ihn auszurichten, uns in Ihm zu stärken und zu erkennen, wo Seine Barmherzigkeit, Güte und Liebe sich durch uns entfalten soll.

Diese Zeit der Besinnung und Entsagung soll dazu beitragen, einfach wieder mehr Raum für Gott zu schaffen, tiefer in Sein Wort einzutauchen und uns auf Seine Stimme und vor allem Seinen Willen zu konzentrieren.

Es geht nicht darum nach außen einen tadellosen Christen zu spielen, sondern die ganz persönliche Beziehung zu Gott zu intensivieren und Sein Wort zu leben. In der Bibel lesen wir, dass das Fasten unseren Blick für Gott weiten soll. Wir sollen uns auf Ihn fokussieren und darauf, wie wir als Nachfolger von Jesus in dieser Welt leben können.

Die Welt mit ihren ganzen Ablenkungen, Reizen und all dem Lärm, trübt unsere Sinne für Gott. Wir hören, sehen und spüren Ihn kaum noch. Wie wollen wir Jesus folgen, wie wollen wir Nachfolge leben, wie wollen wir in einer innigen Gemeinschaft mit Gott sein, wenn wir uns nicht ganz und gar auf Ihn einlassen können?

Sollten wir von daher nicht die Fastenzeit nutzen, um zu versuchen unser aktuelles Leben und unsere Beziehung zu Gott zu reflektieren und um zu prüfen, was wir in diese 40 Tage einbringen und wessen wir versagen könnten, um noch tiefer in unsere Beziehung, in unser Leben, in die Fußstapfen von Jesus einzutreten?

Sicherlich gibt es viele Bereiche in unserem Leben, in denen wir Veränderung und Heilung benötigen, aber ich sage immer peu a peu, gemach, gemach. Wir können weder die Welt noch uns schlagartig von heute auf morgen umkrempeln.

Wir können nicht mit den Fingern schnippen und alles ist plötzlich auf den Kopf gestellt. Gottes Geist wirkt in uns Schritt für Schritt. Wir verwandeln uns mit jedem Tag, den wir mit Jesus gehen, an dem wir von Ihm lernen und an dem wir Ihm zuhören, in den Menschen, den Gott vor Zeiten bereits geschaffen hat. Die Welt hatte viel Zeit uns zu verändern, zu manipulieren und uns von Gott zu entfremden. Geben wir Gott jetzt auch ein wenig Zeit, um uns wiederherzustellen und zu heilen. Gott wird uns Stück für Stück in Sein Ebenbild verwandeln.

Wichtig ist, dass wir in all den Veränderungsprozessen nicht eigenen Wünschen und Zielen nachjagen, sondern Gott das Zepter überlassen. Hören wir einmal tief in uns hinein und lassen wir uns von Gott Angewohnheiten zeigen, in denen wir Seine Heilung erfahren sollen.

Spüren wir einmal in uns hinein und prüfen wir, was uns, aber auch unseren Mitmenschen nicht guttut und bitten wir Gott uns in diesen Bereichen zu verändern. Gehen wir vor dieser Fastenzeit ganz intensiv mit Gott ins Gespräch und bitten wir Ihn uns zu offenbaren, was es gilt, anzugehen.

Und das Wichtigste, bitten wir Gott auch darum, uns durch diese Fastenzeit zu begleiten. Bitten wir Ihn, uns bei diesen Veränderungen zu helfen, diese in uns zu bewirken und uns Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie wir sie in unserem Leben zu Seiner Ehre umsetzen können, nicht nur zur Zeit des Fastens, sondern auch darüber hinaus.

Ich möchte uns ermutigen, in diesen Tagen mit Gott ins Gespräch zu gehen und uns zeigen zu lassen, wie unser ganz persönliches Fasten aussehen könnte.

Also, was wird unser Fasten dieses Jahr ausmachen? 
Hier gehts zum zweiten Teil unseres Aschermittwoch-Impuls.



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