Impuls zum Wochenspruch zum Sonntag Invokavit
Sonntag Invokavit
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes,
dass er die Werke des Teufels zerstöre.
(1. Johannes 3,8b)
Die Wüste
Der Sonntag Invokavit nimmt uns mit in die Wüste, die Wüste der Versuchung.
Er spricht von der Versuchung durch den Künstler der Täuschung - dem Fürst der Welt – dem Herrscher der Finsternis - unserem eigenen inneren „Teufel“.
Im Evangelium für diese Woche (Matthäus 4, 1-11) werden wir, wie es sehr passend für diese Fastenzeit ist, mitgenommen in das 40-tägige Wüstenerlebnis von Jesus.
Aber dieses Wüstenerlebnis von Jesus ist kein einmaliges Ereignis gewesen. Damals wie heute werden wir Menschen immer wieder in „die Wüste der Versuchung“ geführt. Und auch das ist unser Auftrag, unser Weg des Glaubens. Jesu nachzufolgen, heißt nicht nur mit Ihm zu Gottesdiensten, zu Heilungen oder auf Feiern zu gehen, sondern auch tief in die Finsternis unserer eigenen Seele hinein. Wir alle begegnen immer wieder unserem eigenen ICH in der endlosen Leere dieser Welt. Deswegen, lasst uns auch heute Jesu nachfolgen und tiefer in diese Wüstenversuchung eintauchen.
Diesen inneren Kampf in unseren eigenen Wüsten gab es schon weit vor unserer Zeit und es wird ihn auch noch weit nach unserer Zeit geben. Er ist weder auf Jesus, noch auf dich oder mich fixiert. Diesen Kampf kämpfen wir alle. Aber was können wir aus diesem Wüstenerlebnis für uns ziehen. Was erzählt es uns für das Damals, das Jetzt und das Morgen.
Damals – heute – morgen
Begeben wir uns HEUTE mit Jesus in die Wüste und schauen wir, was das für die Israeliten und ihre Wüstenwanderung DAMALS, aber auch für unsere Dürrezeiten und Versuchungen im MORGEN bedeutet.
Stellen wir einfach mal die 40 Jahre der Israeliten und die 40 Tage von Jesus in der Wüste gegenüber und erforschen, was wir für unser morgen daraus ableiten können.
Im Evangelium nach Matthäus, Kapitel 4, ab Vers 1 lesen wir, dass Jesus nach seiner Taufe vom Heiligen Geist in die Wüste geführt wurde und dort den Versuchungen des Teufels ausgesetzt war. Dreimal wurde Jesus vom Teufel versucht. Drei grundlegende Versuchungen, um seinen Glauben zu testen und zu brechen.
Im 2. Buch Mose ab Kapitel 3 lesen wir über Mose, wie er von Gott berufen und nach Ägypten gesandt wird, um die Israeliten aus der Sklaverei der Ägypter zu befreien. Der Geist Gottes kommt über Mose und er führt die Israeliten in die Wüste. Eine Wüstenwanderung, die es wahrlich in sich hat. Viele Glaubensprüfungen, viele Versuchungen, die hier auf sie warten, nicht nur für Mose, vor allem auch für die Israeliten.
Wie standhaft ist Jesus?
Wie standhaft waren die Israeliten?
Und wie standhaft werden wir sein?
Die Wüste Jesu
Die erste Versuchung in unseren Wüsten, trifft auf etwas sehr Grundlegendes, auf ein Grundbedürfnis - die Versorgung - die Versorgung im wörtlichen und geistlichen Sinne gesehen.
Jesus ist in der Wüste, es ist heiß, trocken und weit und breit keine Imbissbude in Sicht. Nicht mal eine kleine Karawane, keine Ziegenherde, keine Menschenseele, die einem hätte, etwas geben können. Nur Jesus und die Wüste. Sand, Steine und Sonne, brennende Sonne, erdrückende Hitze. Aber so ganz allein ist er doch nicht. Etwas bahnt sich doch seinen Weg zu ihm. Es schlängelt sich lautlos an, es kriecht in sein Leben hinein, in diese einsame und irgendwie ausweglos scheinende Situation. Und es beginnt zu säuseln und ihm die schönsten Dinge auszumalen. Verführerische Dinge, verlockende Dinge und doch so ganz diebische Dinge.
Der Teufel, die hinterlistige Schlange, sieht seine Chance in dem darbenden Mann und schleicht sich von hinten an. Jesus hat in dieser Einsamkeit kaum eine Chance ihm zu entkommen. Wohin sollte er sich auch verkriechen in dieser Wüste? Er war den Angriffen des Teufels schutzlos ausgeliefert.
Auch die Israeliten vor über 3000 Jahren waren – nein waren sie eigentlich nicht, aber sie hatten Angst!
Während ihrer Zeit in Ägypten durchlebten sie eine Phase, die sie zwar vielleicht nicht glücklich machte, die sie eher unterdrückte und ausbeutete, aber es war ein Leben, welches sie kannten. Sie wussten, dass sie hart arbeiten mussten, aber auch dass sie zu essen hatten. Sie wurden körperlich und geistig ausgebeutet, klein gehalten und unterjocht, dennoch waren sie geschützt und versorgt. Etwas tun, dass diese Sicherheit gefährdet – ein No-Go.
Die Wüste damals war genauso leer, einsam und gefährlich, wie heute. Sand, Steine, Sonne, brennende Sonne, keine Taverne weit und breit und die Vorräte schnell aufgebraucht. Was sollten sie essen, was sollten sie trinken? Die Verführung, die Verlockung der Umkehr war groß. Auch wenn das Leben hart war in Ägypten, zumindest zu essen und zu trinken hatten sie dort. Die Freiheit vor Augen, doch die Umkehr in die „Gefangenschaft ihrer Selbst“ als säuselnde Verlockung im Ohr.
Diese Unsicherheit nach Versorgung löst auch in uns heute noch die größten Ängste aus. Vielleicht geht es uns gerade nicht so gut, eine mehr oder weniger schwere Krankheit plagt uns, finanzielle Nöte verfolgen uns, Existenzängste bringen uns um den Schlaf. Wir fühlen uns unwohl, die Arbeit macht keinen Spaß mehr und unsere Lebenssituation ist ein ständiger Kampf. Aber wir haben trotzdem alles, was wir brauchen, Essen, Trinken, ein Dach über dem Kopf und etwas zum Anziehen. Die Versorgungslage, so schwierig unsere Lebensumstände auch sein mögen, ist gesichert.
Was wäre, wenn?
Die Angst vor einer Veränderung ist oftmals von der Frage geprägt: „Wird mein Tisch auch dann noch reichlich gedenkt sein?“
Auch die Israeliten murrten während ihrem Auszug aus Ägypten und der Wanderung ins verheißene Land immer wieder wegen dem Essen und Trinken. Sie wären am liebsten umgedreht und zurück in die Ausbeutung Ägyptens gegangen, nur um der sicheren Versorgung willen. Sie wussten genau, was sie dort hatten. Aber sie wussten nicht, was sie kriegen werden, wenn sie diesen Weg weiter gehen, wenn sie Mose und Gott weiter folgen würden. Unsicherheit.
Auch wir bleiben lieber an unserem gedeckten Küchentisch sitzen, als an eine fremde Tür zu klopfen. Was wird uns hinter dieser Tür erwarten? Unsicherheit.
Unsicherheit ist die große Schleuse, die goldene Eintrittskarte für den Teufel in unser Leben.
In solch heiklen Situationen, in denen wir, genauso wenig wie Jesus und die Israeliten damals, die sichere Versorgung vor Augen haben, kommt der Teufel von hinten angeschlichen und säuselt uns ins Ohr, dass er uns versorgt, so wie bisher, wenn wir bei ihm bleiben, in seiner Nähe, in seinem Umfeld, in seinem Revier, wo er uns immer gut in der Hand hat. Er hält uns quasi die „Leckerbissen“ vor Augen. Er lockt uns damit, dass er uns sofort all das geben wird, was Gott uns erst noch verspricht. Kein ausgeglichenes Spiel.
Und was wir in diesem Moment der „Versuchung“ nur allzu leicht vergessen ist, dass der Teufel uns nur flüchtig befriedigen kann und wird. Er hat kein wahres Interesse an uns, wir sind nur Mittel zum Zweck. Wir sind wie eine Art Beute. Um uns geht es ihm bei weiten nicht. Er lässt uns schneller fallen, als eine heiße Kartoffel, wenn er einen anderen Spielpartner gefunden hat. Die Säuseleien und Schmeicheleien des Teufels sind schneller verpufft, als wir AMEN sagen können.
Für Gott hingegen sind wir nicht Mittel zum Zweck, wir sind der Zweck, für den ER alles gibt. Er selber gibt sich für uns hin. Seine Absichten sind ehrlich und nachhaltig. Er möchte uns weiterführen und immer mehr geben als nur einen kleinen Hauch von nichts. Seine Versorgung übersteigt das Maß der reinen Völligkeit. Er will uns nicht mit leeren Worten locken, sondern möchte, dass wir vertrauen. Wir sollen uns darauf verlassen, dass Er uns immer wieder an Seinen gedeckten Tisch setzt.
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. […]
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
(Psalm 23,1-2.5a)
Es werden kommen von Osten und von Westen,
von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.
(Lukas 13,29)
Gott sichert uns seine Versorgung zu, und wir wissen, dass Gottes Wort Wahrheit ist, dass Gott treu ist und seine Versprechungen hält. Er versorgt uns mit all den lebensnotwendigen Dingen, die wir brauchen!
Gott ist ein Gott, der versorgt!
Hat Gott die Israeliten in der Wüste verhungern lassen?
Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen:
Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden,
dass ich, der HERR, euer Gott bin.
(2. Mose 16,12)
Hat Gott Jesus in der Wüste verhungern lassen?
Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben:
»Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort,
das aus dem Mund Gottes geht.«
(Matthäus 4,4)
Dann wird er es auch in unseren Wüsten nicht tun!
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet;
auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung
und der Leib mehr als die Kleidung?
Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht,
sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.
Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?
(Matthäus 6,25-26)
Aus all der vergangenen Zeit können wir unser Vertrauen schöpfen, wie lebensspendendes Wasser aus einer Quelle. Und Gott führt uns immer wieder zu dieser Quelle hin!
Der Teufel bietet Jesus Brot an, sein Brot, sein Wort.
Wenn ich das Brot, das Wort des Teufels einmal bildlich mit dem Wort Gottes vergleichen sollte, würde ich dir Weißbrot und Schwarzbrot reichen.
Das Wort des Teufels ist wie Weißbrot. Sieht schön aus, voll und groß und schmeckt auch köstlich. Aber hinter der Fassade steckt nur leere Luft. Weißbrot ist schnell vergammelt oder vertrocknet, es ist wenig nahrhaft und schon gar nicht lange sättigend. Es ist nicht nur ein Leichtgewicht, es ist auch leicht herzustellen und billig.
Das Wort Gottes hingegen ist wie Schwarzbrot. Kräftig im Geschmack, beständig und lange frisch, es ist voller Mineralstoffe und Spurenelementen, es ist gehaltvoll und nahrhaft. Es ist vielleicht nicht immer leicht zu verdauen, aber es sättigt und hält lange an.
Die Israeliten damals standen immer unter Gottes Schutz und Seiner Versorgung. Aber sie waren ein leidliches Volk. Sie jammerten, klagten und murrten ständig gegen Ihn auf. Seinem Wort waren sie schnell überdrüssig und forderten immer mehr. Sie wollten immer neue und bessere Dinge. Das Manna, womit Gott sie versorgte und am Leben erhielt, war ihnen bald nichts mehr wert. Höher, schneller, weiter, immer mehr und immer besser, aber das ist nicht Gottes Devise. Wir sollen im Kleinen treu und beständig sein, um zur rechten Zeit Seinen vollen Segen zu empfangen.
Jesus hat sich damals für die Versorgung alleine durch Gott, seinen Vater, unser aller Vater, entschieden. Er hat sich gegen das Wort des Teufels aufgelehnt und ist Gottes Wort und Seinen Zusagen treu geblieben.
Jesus währt dem ersten Angriff des Teufels ab. Er weiß, dass Sein Vater ihn immer versorgen wird. Er weiß, dass er ihn sieht und ihn nie verlassen wird. Die Schlange sticht ihn in die Ferse, aber ER tritt ihr auf den Kopf. (1. Mose 3,15)
An welcher Achillesferse knappert der Teufel gerade bei dir?
Für welches Brot, für wessen Versorgung entscheiden wir uns?
Aus wessen Hand, aus wessen Mund, nehmen wir die Zusage der Versorgung an?
Ist unser Glaube stark genug, dass wir Gott vertrauen, dass Er uns mit dem (lebensnotwendigen) "Brot" versorgen wird, auch wenn um uns herum nichts als Dürre zu sein scheint?
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes,
dass er die Werke des Teufels zerstöre.
(1. Johannes 3,8b)
Die zweite Versuchung stellt Jesus auf die Tempelmauern in Jerusalem und vor die Frage des Vertrauens und der Versuchung Gott auf die Probe zu stellen. Jesus soll hinunterspringen und sich von den Engeln Gottes auffangen lassen.
Ist Gottes Liebe wirklich sooooo unendlich groß, dass Er uns wirklich retten wird, dass Er uns auffangen wird? Der Teufel kitzelt an unserem Misstrauen Gott gegenüber.
Die Versuchung Gott zu versuchen, ist auch für uns allgegenwärtig. Wie oft hadern wir mit Gottes Wegen und fordern von Ihm Beweise und Zeichen. Aber Jesus beweist uns, dass wir vertrauen können, auch ohne Beweise zu fordern. Wir wissen, dass wir unter dem Schutz des Höchsten stehen, wenn wir einfach nur glauben.
Es ist allein unser Glaube, der uns den Beweis Seiner Macht liefert. Gott fängt uns auf, in jeder noch so unmöglichen und für uns ausweglos scheinenden Lage, wenn wir unser vollkommenes Vertrauen allein auf IHN setzen.
Das Volk der Israeliten hatte diesen Glauben … und wiederum auch nicht. Ihr Glaube wurde hin und her getrieben von der jeweiligen Lage, in der sie sich gerade befanden.
Lief alles bestens, glaubten sie felsenfest. Sie priesen und ehrten Gott. Sie lobten und dankten Ihm in den höchsten Tönen. Sah es allerdings gerade weniger rosig für sie aus, haderten sie bis aufs Äußerste mit Gott. Immer wieder fordern sie von Mose und damit auch von Gott Beweise für Seine Macht. Ihr Vertrauen war nicht mehr wert als ein Schilling. Das Gott sie sicher ins verheißene Land führen wird, glaubten sie nicht, denn sie sahen in ihrem Gegenüber eine Übermacht, und erkannt hingegen nicht Gottes Allmacht. Sie trauten der Macht Gottes, trotz aller bisheriger Wundertaten, einfach nicht über den Weg.
Klingt weit weg? Das damalige betrifft mich nicht? Heute ist alles anders, mit damals nicht zu vergleichen? Im Gegenteil!
Auch wir sind oft Opfer unserer Umstände. Wir sind wie ein Grashalm im Wind, stets hin und her getrieben. Läuft gerade als Bestens, loben und preisen wir Gott für seine Größe und Macht und bewundern mit großen Augen seine machtvollen Taten. Wir streicheln anderen übers Haupt und trösten sie mit den Worten, dass sie einfach nur auf Gott vertrauen sollen. Aber sobald wir selber in eine für uns ausweglose Situation geraten, fangen auch wir wieder an zu hadern.
„Wo bist du Gott, wenn ich dich brauche?“
„Beweise mir deine Macht und gibt mir, jetzt, sofort und gleich, das, was ich will.“
„Wenn du da bist, dann beweise es mir. Gib mir ein Zeichen."
Wir fordern Gott heraus und wollen am liebsten den Toten auferstehen sehen.
Mit einem Mal treten wir aus dem Glauben an die unsichtbare Welt hinaus, in das Misstrauen der sichtbaren Welt. Dabei wissen wir ganz genau, dass Gott Wunder tut!
Gott kommt mit all seiner Macht und Herrlichkeit in unserem Leben zum Wirken! Aber Gott tanzt nicht nach unserer Pfeife. Wir sehen die Welt und was passiert nur bruchstückhaft, Gott hingegen sieht das große Ganze. Er, der Schöpfer dieser Welt und allem, was auf ihr lebt, hat alles vorbereitet. Und alles, was geschieht, dient ihm und uns zum Guten. Wir kennen Gottes Wege nicht, deshalb müssen wir ihm vertrauen, vollkommen. Nur wenn wir ihm folgen, egal wie unsere Umstände just in diesem Moment auch sein mögen, wenn wir ihm vertrauen ohne Beweise zu fordern, dann wird er uns in seiner starken Hand halten und uns nicht fallen lassen.
Jesus kennt seinen Vater genau und er vertraut, vollkommen! Er lässt nicht zu, dass Gott versucht wird. Der Teufel sticht ihm in die Ferse, aber ER tritt ihm auf den Kopf.
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes,
dass er die Werke des Teufels zerstöre.
(1. Johannes 3,8b)
Die dritte Versuchung greift den Kern unserer Zeit an - Götzendienst - Macht, Reichtum, Anerkennung. Der Teufel zeigt Jesus die ganze Welt und bietet sie ihm als Königreich dar. Bete mich an und dir gehört die ganze Welt!
Auch die Israeliten waren vor diesem falschen Götzendienst nicht gefeit und haben sich in der Zeit der Wüstenwanderung, aber auch darüber hinaus, nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, was die wahre Gottesliebe betrifft. Kaum sahen sie ihre Felle davonschwimmen, machten sie sich einen neuen Gott. Die Zeit des Wartens, des geduldig sein, war zu lang. Als Mose einmal längere Zeit auf dem Berg Horeb bei Gott weilte, wurden die Israeliten mürrisch und aufständisch. Mose weit weg, Gott sowieso weit weg und nicht wirklich greifbar, warum dann etwas anbeten, was man nicht sehen konnte. Dieser Gott hat sie ja erst ihn diese missliche Lage gebracht. Und kaum hat man sich versehen, schon war ein Götzenbildnis gegossen, welches die Israeliten nun anbeten konnten.
Der Gott, der sie führte, befriedigte ihre Wünsche nicht mehr und deswegen musste ein neuer Gott her. Ein Götze aus Gold. Greifbar, schillernd, wertvoll …. aber tot!
Und das war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass sie sich einem anderen Gott hingaben.
An etwas zu glauben, dass man nicht sehen kann, kann mitunter zu einer ziemlichen Herausforderung werden.
Und auch wir werden immer wieder von sogenannten „Götzen“ gelockt. Wir werden mit großartigen und immer einflussreicheren Positionen geködert, Geld als Lockmittel, Anerkennung als Statussymbol. "Hast du was, bist du was“.
Gier, Neid, Raffsucht – höher, größer, weiter – Einfluss, Erhabenheit und Prestige – die Schlüssel ins Reich der Finsternis und auch des Satans Schlüssel zu unseren Herzen.
Aber alles Weltliche ist vergänglich, es schafft nichts Bleibendes auf Erden. Es ist so schnell verflogen, wie es gekommen ist.
Was bringt uns all der Reichtum, die Macht und der Einfluss, wenn wir damit dem Bösen dienen, wenn wir es nicht für gute und mildtätige Dinge einsetzen, wenn wir dadurch Menschen erniedrigen, unterdrücken oder ausbeuten? Geld, Macht und Ruhm sind die schlimmsten Götzen unserer Zeit.
Auch Paulus kannte diese Schwierigkeit, vor der wir immer wieder stehen.
„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen,
was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“
(Hebräer 11,1)
Unser Glaube das grundlegende Fundament unseres Lebens mit Gott. Der Schlüssel zum wahren Leben und zu Gottes himmlischen Reich.
Unser Glaube an Gott ist fundamental!
Unser Glaube an Gott lässt das unsichtbare, sichtbar werden.
Unser Glaube an Gott lässt das Unmögliche Möglichkeit werden.
Unser Glaube an Gott lässt Gott leben.
Gott ist ein lebendiger Gott. Er hört, sieht, fühlt und handelt. Gott ist in keinem Tier, keinem Stein, keinem Holz und keinem Menschen anbetungswürdig. Gott ist allgegenwärtig! Er ist oben im Himmel und mitten unter uns. Er ist in meinem Gegenüber und doch in mir. Er ist am Kreuz und sitzt doch mit uns am Küchentisch.
Jesus hält auch dieser Versuchung stand. Der Teufel sticht ihm in die Ferse, aber ER tritt ihm mit Macht auf seinen Kopf!
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes,
dass er die Werke des Teufels zerstöre.
(1. Johannes 3,8b)
Die Israeliten hatten noch nicht die Kraft des Glaubens, um sich immer wieder von den Verführungen des Teufels loszusagen. Die Wüste der Versuchung wird für sie zum Gefängnis ihrer Selbst.
Aber Gott hat uns Jesus gesandt, der uns schon damals, noch vor Seinem Opfertod, gezeigt hat, dass die Macht des Teufels mit Seinem Kommen gebrochen ist.
Und um des Wortes Willen stehen auch wir nicht mehr unter der Macht des Teufels, der Verführung und Verlockung des Bösen. Auch wir haben die Kraft und den Glauben an Jesus Christus in uns, um den Versuchungen in unseren eigenen Wüsten jederzeit standzuhalten. Die Schlange sticht uns in die Ferse, aber wir zertreten seinen Kopf - mit Gottes Hilfe und dem Wort Jesus Christus.
AMEN
Jesu Versuchung
1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.
2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.
3 Und der Versucher trat herzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.
4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«
5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels
6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«
7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«
8 Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit
9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.«
11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel herzu und dienten ihm.
(Matthäus 4,1-11)
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