Impuls zum Sonntag
Quasimodogeniti
Wochenspruch
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren
hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung
Jesu Christi von den Toten.
(1. Petrus 1,3)
Quasi modo geniti (infantis)
Wie die neugeborenen (Kindlein)
(1. Petrus 2,2a)
So heißt es am heutigen Sonntag.
Eine Woche nach Ostern, eine Woche nach dem Auferstehungssonntag, führt uns dieser Sonntag Quasimodogeniti nun auch nochmal unsere Wiedergeburt in unserem Herrn, dem lebendigen Jesus Christus, vor Augen.
Um wahrhaftig in Jesus Christus neu hineingeboren zu werden, müssen wir zunächst diese unermesslich große Gnade begreifen, die Gott uns durch dieses Erlösungswerk zuteilwerden lässt. Wir müssen verstehen, welche unglaubliche Liebe und Barmherzigkeit in diesem Opfer steckt. Die pure und reine Sehnsucht Gottes nach uns.
Und wenn wir Jesus Christus annehmen und auch wir uns, von Gott, unserem Vater, zu einem neuen Leben erwecken lassen, treten wir unseren Weg des Glaubens, der Hoffnung und Liebe in Gottes Reich an.
Und dieser Sonntag Quasimodogeniti gibt uns zugleich eine kleine "Hilfestellung", um zu verstehen, wie wir diese Wiedergeburt betrachten und erfahren sollen - wie neugeborene Kindlein.
Was sind Kinder? Wie sind Kinder?
So ein kleines Wesen, was frisch auf diese Welt gekommen ist, ist das reinste und unschuldigste Wesen, was es auf Erden gibt, was Gott geschaffen hat. Es ist zart und sanft, offen für sein Umfeld, neugierig und wissbegierig, aber auch abhängig und schutzbedürftig. Es ist unbefleckt und unvoreingenommen, es ist frei von Zweifeln, Ängsten und Sorgen.
Und Jesus sagt, nur wenn wir wie diese Kinder sind, werden wir in Gottes Reich gelangen. (siehe Lukas 18,16-17)
Kinder, Gottes neue Schöpfung, der Same Gottes, der gerade zu keimen beginnt, sind quasi Vorbilder für unseren Glauben, für unser Leben im Glauben. Frei, rein, unverfälscht, unvoreingenommen, echt und neugierig.
Weiter heißt es in 1. Petrus 2,2:
" ... seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch."
Wenn wir wiedergeboren werden in Jesus Christus, wenn Gott unsere Herzen öffnet und uns das neue Leben empfangen lässt, welches Er uns in seiner großen Barmherzigkeit zugesprochen hat, dann bekommen wir die Möglichkeit, egal wie jung oder alt wir sind, ein neues Leben zu führen. Das Leben zu führen, welches Gott für uns vorgesehen hat. Ein Leben, welches uns wieder in die Gegenwart und Herrlichkeit Gottes führt.
Als Kinder Gottes sind wir einst in diese Welt gekommen, wir sind hineingeboren, so wie Gott uns schuf, als Sein Ebenbild, rein und untadelig, wie Jesus Christus. Aber die Welt umzingelt uns vom ersten Augenblick an. Und anstatt die gute, die göttliche Nahrung, die "gute und vernünftige Milch", zu bekommen, wird uns das harte, weltliche Brot vorgesetzt.
Ich vergleiche dieses weltliche Brot, die weltliche Speise, gerne mit einem labbrigen, nährstoffarmen Weißbrot, welches nur kurzen Genuss und Sättigung verschafft. Es ist weder langlebig noch nachhaltig.
Das Brot Gottes, Sein Wort, Seine Weisheit, Seine Wahrheit dagegen, ist wie nährendes und kraftspendendes Schwarzbrot. Es sättigt und belebt, stärkt und gibt neue Kraft.
Die richtige Nahrung, die wir als Gläubige zu uns nehmen, ist für uns genauso wichtig, wie für Kinder, die mit der ersten Milch genährt werden. Wenn Gottes neugeborene Kinder nicht die gute, reine, vernünftige "Milch", sprich die richtige Nahrung bekommen, die sie zum Wachsen und Reifen brauchen, können wir nicht zu wahren Kindern Gottes in Jesus Christus heranwachsen.
Das Wort Gottes gibt uns jeden Tag genau die Kraft und Stärke, die Weisheit und Erkenntnis, die wir brauchen, um auf dem rechten Weg gehen zu können - nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.
Die Weisheit zeigt uns den Weg, die Erkenntnis lässt uns Gottes Willen sehen, die Wahrheit hält uns in seiner Gerechtigkeit.Die Hoffnung durchbricht unsere Zweifel und die Zuversicht räumt die Trostlosigkeit aus dem Weg. Der Glaube versetzt die Berge der Angst und das Vertrauen lässt uns durch reißende Ströme ziehen. Die Kraft Gottes stellt sich gegen den Wind, die Liebe Gottes befähigt uns immer wieder aufzustehen und der Mut Jesu hilft uns Ihm auf dem schmalen Weg zu folgen.
Werden wir uns bewusst, dass wir als wahre Kinder Gottes wiedergeboren sind, in all ihrer Reinheit und Vollkommenheit in Christus.
Legen wir die Sünde ab und ziehen das neue Leben, wie neue und weiße Kleider, an. Legen auch wir unser altes Leben auf den Altar des Kreuzes, tauchen wir unser sündhaftes Leben in das reinigende und lebenspendende Wasser Gottes, reinigen wir uns durch das purpurne Blut unseres Herrn und nehmen das neue Leben in Christus, welches Hoffnung und Liebe schenkt, dankbar und in tiefer Demut an.
Danken wir Gott, unserem Vater, für Seine so große Barmherzigkeit.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)
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