Impuls zu
Himmelfahrt
Tagesvers
Christus spricht:
Wenn ich erhöht werde von der Erde,
will ich alle zu mir ziehen.
(Johannes 12, 32)
Christi Himmelfahrt - ein für mich sehr bewegender Tag, denn er beschreitet nach wie vor den Weg des Erlösungswerkes Gottes.
Gottes Verheißungen setzen sich in gerader Linie fort. Wieder ein Punkt, den Er auf seiner To-Do-Liste abhaken kann.
Das Ganze klingt jetzt vielleicht ein wenig pragmatisch und emotionslos, ist es aber in keinster Weise.
Denken wir doch einmal daran, wie wir uns fühlen und wie wir reagieren, wenn wir wieder einen großen Meilenstein, eine immens wichtige Aufgabe in unserem Leben erreicht haben.
Sind wir dann nicht auch happy, freudig, begeistert und überglücklich? Wir atmen tief durch, klopfen uns sogar selber auf die Schultern „gut gemacht!“. Wir freuen uns und schauen entspannt auf all das zurück, was uns auf diesem Weg begegnet ist.
Und das glaube ich war bei Gott ebenso. Wie überaus zufrieden und entspannt muss Er gewesen sein, als Er auch diese Verheißung, die Erhöhung Seines Sohnes, wahr werden lassen konnte. Wie muss Er sich gefühlt haben, nach all den Stunden, Tagen und Jahren im Leben Jesu, nach all den Hochs und Tiefs, nach all den sanften und auch harten Wegen, nach all den Prüfungen und Herausforderungen?
Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie Gott sich jetzt entspannt in Seinem Thron zurücklehnt und sich sagt: „Ja, dieser Teil meines Erlösungswerkes ist vollbracht, die Weichen sind gestellt, mein Sohn kommt endlich heim und kann vollenden, was ich durch Ihn begonnen habe."
In diesem Zusammenhang muss ich gerade auch an die Schöpfungsgeschichte denken.
Am Anfang schuf Gott
(1. Mose 1,1a)
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott,
und Gott war das Wort.
(Johannes 1,1)
Ob sich Jesu Leben wohl in diese Schöpfungsgeschichte einreiht?
Oder ist es gar eine neue Schöpfungsgeschichte?
Ist der neue Bund, das Neue Testament nicht gleichzeitig auch eine Art „neue Schöpfung“, eine zweite Schöpfung?
Heißt es nicht, dass Jesus neues Leben hervorbringt?
Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur;
das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
(2. Korinther 5,17)
Wir sind in Christus eine neue Kreatur, eine neue Schöpfung geworden.
Aus Jesus geht diese neue Schöpfung hervor.
Spielen wir diesen Gedanken doch mal durch und betrachten das Leben Jesu als neue Schöpfungsgeschichte.
1.) Maria, ein kleines Mädchen, verlobt mit Josef, fest im Glauben an Gott verwurzelt, hat eine Begegnung mit Gabriel, dem Engel Gottes, der ihr Gottes Erlösungswerk offenbart. Kurz darauf wird sie schwanger durch den heiligen Geist.Gott selbst lässt die Wahrheit Seines Wortes Wahrhaftigkeit werden, Er lässt Sein Wort lebendig werden. Er stellt die Weichen und rückt die Grundfesten der Welt wieder zusammen. Er schafft das Fundament der Entstehung, der Entstehung Seines Reiches – Er schafft das Fundament des Lebens.
Die erste Verheißung dieses neuen Bundes geht in Erfüllung.
Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger
und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.
(Jesaja 7,14)
Und Gott sah die Jungfrau, die schwangere Maria an und Er sah, dass es gut war.
2.) Jesus, das Wort Gottes, wird geboren. In einer dunklen, kalten und einsamen Nacht, in einem Stall, zwischen Tieren und Stroh, durchbricht das Licht Gottes die Finsternis dieser Welt. Gottes Wort ist Mensch geworden, der Messias ist geboren, der Erlöser der Menschheit, Gottes Liebe ist in unsere Welt gekommen. Die nächste Verheißung hat sich erfüllt.
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter;
und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.
(Jesaja 9,5)
Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda,
aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei,
dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
(Micha 5,1)
Und Gott sah dieses kleine Kindlein in seiner Krippe liegend an und Er sah, dass es gut war.
3.) Jesus wächst heran, Er nimmt zu an Weisheit und Kraft. Er ist erfüllt vom Geist Seines Vaters und lernt das Böse vom Guten zu trennen.
Butter und Honig wird er essen, bis er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.
(Jesaja 7,15)
Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
(Lukas 2,52)
Die Zeit ist gekommen, sich zu offenbaren. Die Zeit ist gekommen, die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen. Die Zeit ist gekommen zu heilen und zu helfen. Die Zeit ist gekommen, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Jesus heilt Kranke, erweckt Tote zum Leben und öffnet Menschen die Herzen für Gottes Reich. Das Wort Gottes lebt, das Licht Gottes leuchtet hell auf und die Liebe Gottes heilt alle Wunden. Jesus nimmt all unsere Leiden auf sich und erfüllt die nächste Verheißung.
Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen.
Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
(Jesaja 53,4)
Und Gott sah auf die Kraft und das Wirken Seines Sohnes und Er sah, dass es gut war.
4.) Der Kampf beginnt. Die Macht und Ungläubigkeit dieser Welt, verhärtet die Herzen der Menschen. Sie wollen und sie können Jesus als den Messias, den Sohn Gottes nicht erkennen. Gott verhärtet erneut die Herzen der Menschen, um Seine wahre Herrlichkeit offenbaren zu können. So, wie Er es zu Zeiten von Mose bereits getan hat.
Aber das Herz des Pharao wurde verstockt, und er hörte nicht auf sie,
wie der HERR gesagt hatte.
(2. Mose 7,13)
Die Vielfalt des Lebens, birgt auch vielfältige Gefahren. Die Menschen haben Angst, Angst vor all dem Neuen, Angst vor all dem Guten, Angst vor dem Licht, Angst vor der Liebe, Angst vor Veränderung. Die Menschen erkennen das wahre Leben nicht, welches Gott ihnen schenken möchte.
Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und an wem ist der Arm des HERRN offenbart?
Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit.
Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste,
voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg;
darum haben wir ihn für nichts geachtet.
(Jesaja 53,1-3)
Jesus wird gefangen genommen, gefoltert, gequält und am Ende gekreuzigt. Und Gott sieht Seinen Sohn am Kreuz, Er sieht und spürt Seinen Tod und empfängt Seinen Heiligen Geist zurück. Die Verheißung hat sich erfüllt.
Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!
Und als er das gesagt hatte, verschied er.
(Lukas 23,46)
Und Gott sieht auf Jesus herab und sieht, dass auch dieses gut war.
5.) Das menschliche, das weltliche Leben von Jesus hat am Kreuz sein Ende gefunden. Er ist gestorben. Der Heilige Geist Gottes hat den Platz freigemacht, damit Er all unsere Sünden, all unser Schuld auf sich nehmen konnte. Jesus hat nicht Gottes Güte und Liebe, sondern unsere Sünden, mit in dem Tod gerissen. Er hat sie mitgenommen ins Totenreich und sie der ewigen Verdammnis preisgegeben. Er hat sich von aller Reinheit und Heiligkeit losgesagt, um all unsere Schuld auf sich nehmen zu können. Er hat uns befreit. Er hat diesen schändlichen Tod am Kreuz, am Holz, für uns ertragen. Die Verheißung hat sich erfüllt.
der unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz,
damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.
Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.
(1. Petrus 2,24)
Jesus hat uns von der Sklaverei der Sünde befreit, Er hat dem Tod der Sünde die Macht entrissen. Und so schwer dieser Weg auch immer gewesen war, Gott sah Ihn gehen und Er sah, dass es gut war.
6.) Der Bann ist gebrochen, der sündhafte Tod besiegt, doch die Herrlichkeit Gottes noch nicht vollends offenbart. Die Menschen sind skeptisch, ängstlich und zweifelnd. Der Glaube ist klein, zerbrechlich und zart. Der Blick gen Himmel ist fragend, ängstlich und sehnsüchtig.
Wie versteinert müssen die Menschen gewesen sein, als ihr Messias, ihr Lehrer gestorben ist.
War es das jetzt? Nein, das war es noch lange nicht, aber das konnten sie damals noch nicht wissen.
Mit dem Tod endet das Leben in Gott nicht, damit beginnt es erst in seiner vollen Gänze. Gott erweckte Seinen Sohn in das ewige, heilige Leben in Ihm.
Er räumt damit all die Stolpersteine aus dem Weg, Er begradigt die krummen Pfade, Er füllt dunkle Täler auf und versetzt die Berge des Unglaubens. Jesus lebt und geht in die volle Pracht und Herrlichkeit Gottes ein. Er fährt auf zum Himmel, um nunmehr ALLE mit sich und Gott zu vereinen.
Er nimmt den Platz zur Rechten Gottes ein. Die Gerechtigkeit Gottes thront über uns allen und regiert nun Sein Königreich - Gottes Reich.
Siehe, meinem Knecht wird’s gelingen, er wird erhöht und sehr hoch erhaben sein.
(Jesaja 52,13)
HERR sprach zu meinem Herrn: »Setze dich zu meiner Rechten,
bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege.«
(Psalm 110,1)
Die Verheißung hat sich erfüllt und Gott sah Seinen Sohn zu sich kommen und es war gut.
7.) Dieser 6. Punkt in Seinem Erlösungswerk, klingt an, wie der 6. Tag der Schöpfungsgeschichte - die Erweckung des Menschen zum Leben.
Gott hat Seine Arbeit vollbracht. Er lehnt sich zurück und sieht erfüllt und erfreut auf Seine neue Schöpfung hinab und Er sah, dass es gut war.
Gott übergibt den Stab nun an Seinen Sohn. Den letzten Akt in Seinem Werk, in Seinem Erlösungswerk und vielleicht auch eine dritte neue Schöpfungsgeschichte, läuten wir ein mit der Wiederkehr unseres Herrn“.
Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke
mit großer Kraft und Herrlichkeit.
(Lukas 21,27)
Noch ist es nicht in Gänze vollbracht, noch ist Sein Erlösungswerk nicht vollendet, aber wir können sicher sein, so wahr wie Gott die Welt und alles, was auf ihr ist, erschaffen hat, so wahr wird Er auch dieses Werk vollenden.
Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter,
weil sich eure Erlösung naht.
(Lukas 21,28)
Gottes Verheißungen laufen nicht ins Leere. Gottes Worte sind nicht belanglos und unwirksam. Gottes Wort lebt und es bewirkt, wozu Gott es gesandt hat.
genau so soll auch mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht:
Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt,
und durchführen, wozu ich es gesandt habe!
(Jesaja 55,11)
Gottes Wort ist echt und real, Gottes Wort ist pur und rein, Gottes Wort ist klar und eindeutig, Gottes Wort ist kraftvoll und befreiend, es ist scharf und wirksam. Gottes Wort lebt und Gottes Verheißungen werden eintreffen, so wahr es das Wort Gottes gibt. Bleiben wir darum stets aufmerksam und halten uns bereit für all die Verheißungen, die Gott uns gegeben hat. Bleiben wir wachsam für das Kommen unseres Herrn.
Im 1. Buch Mose, Kapitel 2 lesen wir:
Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte,
und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.
(1. Mose 2,2)
Am 7. Tag sah Gott, dass Sein Schöpfungswerk vollbracht, Seine Arbeit getan war, Er sah auf Seine (erste) Schöpfung hinab und sah, dass alles gut war. Er konnte sich zurücklehnen und ausruhen. Der erste Akt war vollbracht.
Am "7." Tag Seiner neuen Schöpfung sah Gott ebenfalls auf alles herab, Er sah, wie alles so geschehen ist, wie Er es einst vorbereitet hat. Jesus hat Sein Werk auf Erden vollbracht, der Weg war bereitet, der neue Bund geschaffen und Er sah, dass es gut war. Der zweite Akt war vollbracht.
Gott für Seinen Teil war mit Sicherheit überaus zufrieden und glücklich, aber wenden wir unseren Blick noch mal zurück auf Erden. Was war eigentlich mit den Jüngern damals?
Für die damaligen Christen müssen diese Tage sicherlich eine harte Zeit gewesen sein.
Ein ständiges Kommen und Gehen ihres Herrn. Konnten sie das alles überhaupt einordnen? Ich kann mir vorstellen, dass das ein ziemliches Tohuwabohu für sie gewesen sein muss. Erst leben sie jahrelang mit ihrem Meister zusammen und erleben unglaubliche Dinge. Sie lernen eine neue Art des Lebens kennen, sie spüren eine neue Erfüllung ihres Seins, sie erfahren die Liebe Gottes ganz neu und sie erkennen die Herzen ihrer Mitmenschen.
Und dann müssen sie plötzlich eine grausame und ungewisse Zeit der Folter und Qualen Jesu durchmachen. Sie selber leben in ständiger Angst und Verfolgung, sie müssen sich verstecken, zurückziehen und ihre Münder halten, um nicht selber gefangen und gefoltert zu werden. Viele flüchten und zerstreuen sich in alle Himmelsrichtungen. Und dann der Tod ihres Lehrers, dieser qualvolle und menschenverachtende Tod. Angst und Schrecken, Verzweiflung und Ratlosigkeit. Jesus, ihr Meister, ist von ihnen gegangen. Und was nun? Sie schwanken zwischen Glauben und Unglauben, zwischen Zweifeln und Standhaftigkeit. „Er sagte, dass er am dritten Tage wieder auferstehen wird. Aber wie soll das gehen?“
»Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert
und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen«.
(Lukas 24,7)
Und dann ist Er plötzlich wieder da, Er ist tatsächlich auferstanden.
Ein Wunder jagt das Nächste seit sie mit Jesus ihr Leben beschreiten, seit sie mit Ihm gehen. Was für ein Leben, ein auf und ab der Gefühle.
Und nun ist Er wieder da, Er ist wieder bei ihnen. Sie müssen in diesem Moment, neben all der Skepsis, unendlich froh gewesen sein, Ihn wieder in ihrer Mitte zu wissen, mit Ihm reden zu können, Ihn greifen und erleben und weiter von Ihm lernen zu können.
Und dann ... schon wieder. Er wird sie erneut verlassen. Heute, am Tag Christi Himmelfahrt, muss Er gehen und sie wieder alleine lassen. Was werden sie wohl gedacht haben? Haben sie das alles begreifen können? Oder hatten sie gar das Gefühl im Stich gelassen zu werden?
Wie geht es jetzt weiter? Was nun?
Alles, was ihnen blieb, war die Verheißung, dass Jesus ihnen einen anderen Helfer schicken würde.
Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben,
dass er bei euch bleibt in Ewigkeit,
(Johannes 14,16)
Wirklich? Aber wer war er, der andere Helfer? Wer wird jetzt kommen?
Jesus sprach von einem Geist, dem Heiligen Geist, dem Geist Gottes. Konnten Sie Ihm trauen?
Und wann wird er kommen? Wie wird er sein?
Angst, Zweifel und auch Sehnsucht muss sie gepackt haben.
Aber Jesus sagt zu ihnen und auch zu uns, dass wir nicht ängstlich und traurig sein müssen. Wir sollen nicht wie versteinert dastehen und einfach nur in den Himmel starren. Wir brauchen Ihn nicht im Himmel zu suchen, als ob er weit weg wäre. Wir müssen nicht sehnsüchtig nach Ihm Ausschau halten, als ob es ohne Seine Leibhaftigkeit auf Erden kein Leben mehr gäbe.
Jesus sagt: Schaut nach vorne. Bleibt ganz im Hier und Jetzt und konzentriert euch auf die Gegenwart.
Gott lässt uns kundtun: „Schaut nicht traurig und starr nach oben, sondern schaut mit offenen Augen und voller Tatendrang in die Welt"
Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe,
da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten:
Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel?
Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen,
wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.
(Apostelgeschichte 1,10-11)
Der Theologe Gerhard Ebeling hat es wunderbar auf den Punkt gebracht. Er sagt: „Nicht wo der Himmel ist, ist Gott, sondern wo Gott ist, ist der Himmel.“
Die Jünger vertrauten Seinem Wort, Seiner Verheißung, ja, sie vertrauten Ihm. Sie hatten so viel mit Ihm erlebt, so viel erfahren und gelernt. Ja, sie vertrauten voll und ganz auf Seine Zusage für Ihr neues Leben und konnten deshalb auch voller Freude auf das, was kommen wird, blicken. Egal wie ihre Umstände auch waren, sie freuten sich in Ihm, denn sie vertrauten auf Sein Wort.
Und auch wir dürfen uns ganz und gar in Sein Vertrauen hineinbegeben. Die Worte der Engel, die Worte Gottes, die Worte Jesu sind auch an uns gerichtet. Wir dürfen in dieser Verheißung leben, wir dürfen in diesem Glauben leben, wir dürfen in diesem tiefen Vertrauen leben.
Auch wir sind mit Jesus durch Israel gezogen und haben Seine Worte gehört, auch wir haben mit Ihm am Lagerfeuer gesessen und Seinen Gleichnissen gelauscht, auch wir sind durch die Städte und Dörfer gezogen und haben all die Wunder erlebt. Und auch wir sind mit Ihm in Jerusalem eingezogen, wir standen dabei, als er geschlagen und gefoltert wurde, wir sind mit Ihm den Weg nach Golgatha gegangen, wir haben all das Leid und den Schmerz, aber auch die Kraft und den Mut gespürt. Wir waren auf Golgatha dabei, als Er gekreuzigt wurde und für uns in den Tod gegangen ist. Auch wir haben den langen und quälenden Sabbattag, den Tag der Grabesruhe, durchlebt, die Ungewissheit, die Verzweiflung und all die Fragen des Warums aushalten müssen. Wir sind mit Maria und Petrus zum Grab gegangen, um Ihm die letzte Ehre zu erweisen und auch wir haben zuerst das Wunder der Auferstehung nicht wirklich begreifen können.
Und auch heute fällt es uns manchmal noch schwer, das Wunder unserer eigenen Erweckung, das Wunder unseres neuen Lebens in Christus wirklich zu begreifen und anzunehmen.
Ja, Er lebt und ja, wir leben mit Ihm.
Die erste Zeit nach Seiner Wiederauferstehung, die erste Zeit nach unserer Erweckung war intensiv. Viele Gespräche wurden geführt, viele offene Fragen geklärt. Ich kann mir gut vorstellen, wie die Jünger Jesus damals umringt haben müssen, aus purer Angst heraus, ihn wieder zu verlieren.
Auch wir, wenn wir in unser Leben mit Jesus ganz bewusst hineintreten, wenn wir Ihn ganz bewusst als unseren wahren Herrn erkennen, wenn wir Seine wahre Größe und Herrlichkeit erkennen, wollen wir Ihn um keinen Preis der Welt wieder loslassen. So viele Fragen, die uns in den Sinn kommen. Wir versuchen in kürzester Zeit ganz viel von Ihm aufzunehmen. Wir brauchen Nahrung, geistliche Nahrung und die kann uns nur Christus geben.
Und dann …. dann müssen auch wir, so wie die Jünger damals, miterleben, wie Jesus erneut geht. Er wird aus der Leibhaftigkeit auf Erden, in die göttliche Herrlichkeit emporgehoben.
Auch wir haben manchmal das Gefühl des „Verlassen seins“. Hat Gott uns verlassen? Die ersten Wogen glätten sich, der weltliche Alltag nimmt immer mehr und mehr Raum in unserem Leben ein. Manchmal fühlt es sich so an wie früher. Aber das ist es nicht. Denn Jesus ist allgegenwärtig, Gott ist allgegenwärtig, denn wir haben Seine Verheißung empfangen – den Heiligen Geist. Gottes Geist ist in uns, wir müssen nur zulassen, dass wir Ihn auch spüren können, und wir müssen Ihm Vertrauen und Ihm das Zepter unseres Lebens übergeben. Gott hat uns nicht verlassen, Jesus hat uns nicht verlassen, denn das ist das Wunder der Auferstehung und Erhöhung, die Vereinigung in der Dreieinigkeit, in der wir leben dürfen.
Jesus musste erhöht werden, Er musste Seinen Platz im Himmel einnehmen, damit wir den heiligen Geist, den Helfer, den Ratgeber, IHN erhalten und durch Ihn leben können. Durch Seinen Geist verbindet Jesus uns. Er vereint uns zu einem Leib. Er führt uns zusammen, um das Reich Gottes unter uns und in uns zu erbauen.
Unser Leben in der Trinität
– Gott, der Vater, Jesus, der Herr und der Heilige Geist –
in IHM sind wir vereint in Ewigkeit.
In unserem heutigen Tagesvers sagt Jesus:
"Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich alle zu mir ziehen."
(Johannes 12, 32)
Jesus ist aufgefahren zum Vater, so wie es Gottes Verheißungen prophezeit haben. Er ist aufgefahren, um Seine Position zur Rechten Gottes einnehmen zu können. Er wurde über alles und allem erhöht, Er herrscht über alle Königreiche, alle Meere und Gewalten.
Mit ihr hat er an Christus gewirkt, als er ihn von den Toten auferweckt hat und
eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und
jeden Namen, der angerufen wird, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.
Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles,
welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.
(Epheser 1,20-23)
Er erfüllt mit Seiner Herrschaft nunmehr Himmel und Erde und umspannt das Sichtbare und das Unsichtbare.
Denn in ihm wurde alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist,
das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte
oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
(Kolosser 1,16)
Aber Jesus ist nicht dort oder hier oder irgendwo. Jesus ist nicht weit weg droben im Himmel oder tief unten im Totenreich. Jesus ist hier, bei uns, in uns, in unserer Mitte, in unserem Leben, in unserem Alltag, mitten unter uns. Er ist in uns.
Jesus vereint uns mit sich und mit allen Gläubigen auf dieser Welt. Uns alle verbindet eins - EINER - Jesus Christus und der Glaube an Gott. Jesus Christus verbindet uns mit sich, uns mit uns und uns mit Gott. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater denn durch mich.
(Johannes 14,6)
Er ist der Mittelpunkt, welcher alles miteinander verbindet, Er ist der Mittelpunkt unseres Lebens. Er ist der kostbare Eckstein, der auf dem Fundament des Glaubens aufgebaut wird.
Das Werk Gottes, all diese Verheißungen mussten erfüllt werden, damit unser Glaube auf den neuen Bund, auf Gottes Gerechtigkeit fußen kann. Jesus musste in die Herrlichkeit Gottes eingehen, damit wir, rein aus Glauben an Ihn, zu Kindern Gottes werden können.
Durch Sein Erlösungswerk, durch Seine Krönung als König über Gottes Reich, können auch wir eingehen in Gottes Herrlichkeit. Durch Seinen Heiligen Geist können wir dieses neue Leben in Seiner Herrlichkeit führen, durch Seinen Geist und die Verbindung zu IHM können wir leben und eingehen in Ewigkeit in Seiner Gegenwart.
Wir sind Kinder Gottes, Miterben von Jesus Christus, wir sind die neue Schöpfung in Gott.
Halleluja!!! Preiset den Herrn!!!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
möge Eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
Amen
(Philipper 4,7)
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